Februar 2002

Dienstag, 26.02.2002

Nochmal Pialat

Spontaneität, Freimut, Institutionen und Psychologie – Bert Rebhandl hat 1996 für die österreichische Zeitschrif Meteor, Texte zum Laufbild, einen schönen Text zu den Filmen von Maurice Pialat erstellt (Meteor, Nr. 3, 1996, S.9-13). Dieser Text mit dem Titel “Offenes Geheimnis” ist jetzt auch auf unserer antville-Schwesterseite, nämlich hier, zu lesen. Die dort erwähnten Filme sind allesamt während der schon erwähnten Pialat-Retrospektive im Berliner Arsenal zu sehen und ausnahmslos klasse. Die Termine findet man hier.

Samstag, 23.02.2002

langtexthinweis

Geschichtsfilm, Autorenfilm, Filmkritik und Schnittstellen. Ein zitat- und umfangreicher Text von Michael Girke, Liebling, ich habe das Kino geschrumpft, bereichert ab heute unsere Tiefdruckbeilage bei antville.

Freitag, 22.02.2002

Im März zeigt das Arsenal eine umfangreiche Maurice Pialat-Retrospektive.
Pialat wird am 10.3. zur Vorführung von „L´ENFANCE NUE“ persönlich anwesend sein. Vor „L´ENFANCE NUE“ läuft „L´AMOUR EXISTE“, ein sehr selten gezeigter Kurzfilm von Pialat aus dem Jahr 1960. (Das Drehbuch zu „POLICE“, der ebenfalls zu sehen sein wird, hat übrigens Catherine Breillat geschrieben.) Dazu ein weiterer Hinweis: In der „Cahiers du Cinema“ vom Oktober 2000 (No.550) befindet sich ein langes Interview mit Pialat.

Gedichte lesen

Walking With The Wind,
von Abbas Kiarostami
This bilingual edition of recent verse by the celebrated Iranian filmmaker Abbas Kiarostami (award-winning director of such films as Close-Upand Taste of Cherry) includes English translations of more than two hundred crystalline, haiku-like poems, together with their Persian originals.

Donnerstag, 21.02.2002

Sehr vielseitig, sehr umfangreich: die Homepage von Klaus Wyborny.
Anfang/Mitte der 90er habe ich meinen einzigen Film von Wyborny gesehen, Aus dem Zeitalter des Übermuts, auf der Berlinale. Damals ließ der Projektor der Akademie der Künste den Film in der Mitte verbrennen und Wyborny lief dann rasch aus dem Saal, die Vorführung zu stoppen. Ich erinnere mich an das lyrische “Ach” der Voice-Over, an grobkörnige Bilder der Pyramiden und an eine Geschichte, die von der Idee handelte, auf jener Pyramidenspitze mit einer Frau zu schlafen. Flaubert hatte nur vergessen, diese Idee in seine Reisetagebücher zu notieren.
Band 6 (von 9) der auf der Homepage zu lesenden Comédie Artistique (Aus einem Künstlerleben) heißt Elementare Schnitt-Theorie, und handelt, schreibt Wyborny, “um die Theorie der Filme, die ich nicht machen möchte.“

Mittwoch, 13.02.2002

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MILLENNIUM MAMBO
Frankreich, Taiwan, China, 2001
Regie: Hou Hsiao-hsien
Donnerstag, 14. Februar, 14 Uhr, Cinemaxx 14
Vielleicht die bis auf weiteres letzte Möglichkeit diesen Film in der Schwärze eines Kinoraumes zu sehen. Verleih Fortissimo, auf dem Filmmarkt, freundliche Leute. Wenn es voll wird kann sich vielleicht einer der zögerlichen Verleiher entschliessen den Film hier in die Kinos zu bringen.

Dienstag, 12.02.2002

Starsystem und Realitätsverlust – Eine Anekdote aus zweiter Hand
(aus Gründen der Selbst-Zensur gestrichen)

Samstag, 09.02.2002

Berlinale: Presseschauen und Weblog

Donnerstag, 07.02.2002

Wenn die Filmkritik hierzulande über den deutschen Film spricht gehts einem als läse man zeitgenössische Berichte über die Marine unter Wilhelm II. Der Film HEAVEN von Tom Tykwer ist dann ein tolles Schlachtschiff von dem aus Admiral Kosslik auf irgendeine Flotte schiessen soll. Auch wenn die Kanone auf dem Kahn zu dick ist und das schöne Schiff schwere Schlagseite hat. Und auf wen soll die Kanone schiessen?
Woran kann man erkennen ob zwei Darsteller in einem Film es wirklich ernst meinen? Was unterscheidet Steve McQueen und Ali McGraw in GETAWAY von Ribisi/Blanchett in HEAVEN? Fast alles. Das Buch natürlich: Schuld, das Verbrechen. Sex. Mexiko.
Bei Tykwer gibt es das nicht, wir begleiten eine Schicksalsgemeinschaft zweier Engel. Geschwisterliebe, Himmelfahrt. Kann der Zuschauer in den Augen Blanchetts erkennen ob sie Ribisi focussiert oder das Scheinwerferstativ rechts hinter seinem Ohr? Ist es ein Blick, der für die entscheidende zehntel Sekunde länger gehalten wird und das bedeutet dann was? Ist es der um ein paar Grad veränderte Winkel des Oberkörpers? Macht das einen Unterschied?
Bei HEAVEN ist alles ausschliesslich eine Sache des Glaubens. Wenn einem der fehlt produziert der zeremonielle Aufwand Schwulst. Ich habe die Liebe zwischen Ribisi und Blanchett nicht glauben können, sie für eine Behauptung, Berechnung, Verzweiflung, Drehbuch- oder Castingerfindung gehalten , für eine Spekulation, eine Wette die nicht aufgeht. Damit war der Film für mich verloren. Es blieben 3 Einstellungen, für die ich HEAVEN im Kopf behalte: Der Schlitz, der sich bei der Explosion des Aufzugs in die Leinwand reisst und die beiden Bilder am Ende: die Polizeiameisen, die auf den sich entfernenden Hubschrauber schiessen und dann der Blick von der Erde: der Hubschrauberquirl, der immer kleiner wird bis er ein Punkt ist und schliesslich im Blau des Himmels verschwindet.

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El Valley Centro, von James Benning. Heute abend, 22 Uhr, im Arsenal.


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