Montag, 05.03.2007

Nouvelle Vague Allemande: more

„Ich mag ja den Ausdruck 'Nouvelle Vague Allemande' lieber [als 'Berliner Schule']“

Christian Petzold, Berlinale Presse-Konferenz zu YELLA

gesehen auf: Babylon Berlin [Mitte]

7 Kommentare zu “Nouvelle Vague Allemande: more”

  1. taktmann schreibt:

    the flicks (the crix?) are not alright

  2. Thomas Schlömer schreibt:

    Jetzt aber genug des „Leben der anderen“-Bashings. Mich wundert ja schon, dass hier nichts über Henckel von Donnersmarcks Auftritt bei „Wetten, dass…“ geschrieben wurde. Wie er den Goldjungen da permanent angelächelt hat, schlimm. Oder ist man im Kern doch Neider?

  3. Thomas schreibt:

    Nö, nix genug. Das bisschen „bashing“ ist ja bislang mal gerade nur in den Gegenwind geflüstert. Ich bin für Draufhaun und dafür, dass Leute, die schon qua Prämierung quasi unangreifbar geworden sind, keine falsche Gnade erfahren, nur weil’s jetzt auch mal genug sein müsste, weil man zweimal leis‘ gemosert hat.

    No compromise in defense of good movies.

    Thomas

  4. Kai schreibt:

    Ich denke, dass beim FHvD-bashing die qualität seines films eine ziemlich untergeordnete rolle spielt. Denn so mies wie plötzlich alle sagen ist er wahrlich nicht (man beachte mal die euphorisierte reaktion der elite der amerikanischen filmkritik. Alles idioten?).
    Nein, ich denke, dass da vielmehr ein sehr typischer reflex des deutschen bildungsbürgertums durchkommt: antiaristokratische dünkel und natürlich ein grundsätzliches problem mit jemandem, der nicht genug „demut“ und „bescheidenheit“ an den tag legt. Ich mag den film nicht besonders, aber der Donnersmarck wird mir durch das bildungsbürgerliche bashing immer smypathischer…

    beste grüße

    kai

  5. Gilad schreibt:

    stimmt, aber nur irgendwie. der film wurde in den usa auch sehr kritisch aufgenommen. was ich gar nicht verstehe: warum sollte von donnersmarck auf einmal sympathischer werden? eine kontroverse über das personalisierte bashing gab es bereits hier:

    http://socialfairydust.wordpress.com/2007/03/01/new-donnersmarckkritik-er-ist-206-meter-liebt-das-phallische-und/

    Gilad

  6. Thomas schreibt:

    01. „wie alle sagen“

    Wer ist „alle“? Wo sind denn „alle“? „alle“, die hier auf filmkritik lesen/posten? das wären dann quasi ja gar nicht so enorm viele.

    01b. „so mies wie plötzlich alle sagen“

    es gibt eben auch eine veränderte situation. solange ein film zunächst einmal nur ein schlechter film ist, kann man sich negativ drüber äußern, oder es sein lassen. sobald ihm aber en masse preise hinterher geschmissen werden, die andere arbeiten weit eher verdient hätten, sobald damit verbunden ein völlig unangmessenes symbolisches kapital akkumuliert wird, ist kritik dazu aufgerufen, sich zu wort zu melden. vor allem dann, wenn eben weiß gott nicht „alle“ beklemmungen ob solcher entscheidungen kriegen (sondern, eben, eine kleine minderheit, was uns zu punkt 01 zurückführt: „alle“?)

    02. „alles idioten?“

    Nö. Gibt ja auch durchaus so etwas wie „unterschiedliche Standpunkte“ und nicht etwa „den einen richtigen“. Es gibt nur eben Unterschiede, ob man euphorisch rumblödelt, oder ob man sich artikuliert. Wenn „Das Leben der Anderen“ als „Nouvelle Vague Allemande“ bezeichnet wird, ist der Grad der Blödelei indes schon recht enorm.

    03. „antiaristokratische dünkel“

    antiaristokratie finde ich eigentlich zunächst mal ganz gut soweit. die zeit der aristokratie war schon eine nur sehr überschaubar tolle zeit für „alle“. mir persönlich ist das „von“ im namen des regisserus im übrigen höchst egal.

    04. „bildungsbürger“

    also doch nicht „alle“, sondern nur die „bildungsbürger“? besteht deutschland und sein feuilleton auf einmal nur noch aus „bildungsbürgern“? und sind denn nicht gerade die bildungsbürger diejenigen, die einen hang zur aristokratie – und sei’s kulturaristokratie – hegen?

    05. „der nicht genug „demut“ und „bescheidenheit“ an den tag legt.“

    es gibt, meines erachtens, noch mehr wege als „demut und bescheidenheit“ auf der einen, und „gefälligkeiten vorlegen“ auf der anderen seite. zum beispiel „analyse“ und „reflexion“ (des stoffes, der zu wählenden form, usw). wäre doch mal ein anfang?

    06. „der Donnersmarck wird mir durch das bildungsbürgerliche bashing immer smypathischer…“

    meine gratulation zu einem derart souveränen meinungsfindungsprozess.

    Thomas

  7. Kai schreibt:

    Oh, fühlen Sie sich von meinem kommentar angegriffen? Das war nicht meine absicht, habe eher zufällig hier gepostet, nachdem ich eher zufällig hier gelandet bin.

    „Alle“ bezeichnet in diesem zusammenhang übrigens eine tendenz. Wobei, mit verlaub, Ihre wortklauberei und das „01abc…“weniger bildungsbürgerlich, als vielmehr hausmeistermäßig anmutet…
    Aber seis drum: Ihre implikation, dass jene (US-)kritiker, die den film gut finden, einfach „euphorisch rumblödeln“, anstatt sich zu „artikulieren“ (wie nämlich jene, die ihn schlecht finden?), zeugt von einer nicht unerheblich arroganz.

    Mir persönlich ist im zweifelsfall jedes wort, das mit „anti“ beginnt und nicht auf faschismus endet unysmpathisch (ohje, Sie finden bestimmt eins, auf dass diese aussage nicht passt…) – ganz einfach weil darin immer pauschalisierende ignoranz und entmenschlichung mitschwingt.

    Und ja, das deutsche feuilleton besteht -im gegensatz zum us-amerikanischen und dem französischen- meines erachtens fast ausschließlich aus bildungsbürgern (vom bereich filmkritik ganz zu schweigen…).

    Aber bitte: ich werde hier in die ecke eines DLDA-verteidigers gedrängt, in die ich nicht gehöre.

    gruss

    kai

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