Fernsehhinweis
Sieben Filme von Harun Farocki und einer von Christoph Hübner und Gabriele Voss über Farocki sind in den nächsten Nächten auf 3sat zu sehen. Darunter in Erstausstrahlung AUFSCHUB (2007), außerdem DER AUFTRITT, ERKENNEN UND VERFOLGEN, NICHT OHNE RISIKO, EIN BILD, AUGE/MASCHINE und GEFÄNGNISBILDER. Termine und Informationen hier.
Angekündigt ist bei ABSOLUTMEDIEN auch eine Farocki-Box. Voraussichtlich 5 DVDs mit voraussichtlich 20 Filmen.
11.01.2009 12:33
Am Freitag lief auch die Dokumentation über Farocki, die ich vor ein paar Jahren schon mal mit meiner Frau im Fernsehen gesehen habe. Darin gibt es gleich zu Anfang eine seltsama Irritation: Farocki sitzt in seiner Wohnung und erzählt von der Arbeit an seinem neuen Film. Er trägt ein Muscle-Shirt, was die Aufmerksamkeit unweigerlich auf seine nackten Arme zieht. Von Minute zu Minute hatte ich mehr Schwierigkeiten, ihm zu folgen, irgendetwas an dieser Szene war komisch. Meine Frau kam darauf, was es war: Der Mann, der da vom Filmemachen sprach, vollzog während des Redens ein eigentlich intimes Ritual – er kratzte sich am Kopf, führte dann die Finger vors Gesicht, rieb Daumen und Zeigefinger gegeneinander und roch an dem auf diese Weise zugänglich gemachten Geruch seiner Kopfhaut. Wir haben uns dann gefragt, ob das beim Schnitt, bei der Abnahme etc. wohl niemandem aufgefallen ist, oder ob es eine bewusste Entscheidung war, diese Szene trotzdem im Film zu lassen? Und wenn ja: aufgrund welcher Kriterien?