Dezember 2011

Dienstag, 20.12.2011


[10. Dezember 1978]

Freitag, 16.12.2011


[3. Dezember 1978]

Donnerstag, 15.12.2011

Cargo #12

Inhaltsverzeichnis

Mittwoch, 14.12.2011

Auflösung sämtlicher Organe der studentischen Repräsentation an der Deutschen Film- und Fernsehakademie

Die Studenten der
Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin

Nachricht an:
RA Matthias Trenczek
Kaiserdamm 100
14057 Berlin

Der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit
– Senatskanzlei –
Jüdenstraße 1
10178 Berlin

Zur Kenntnisnahme:
Direktion, Dozenten & Mitarbeiter der dffb
Das Kuratorium der dffb
Die Filmpresse

Offener Brief zur Auflösung sämtlicher Organe der studentischen Repräsentation an der Deutschen Film- und Fernsehakademie

Sehr geehrter Herr Wowereit,

hiermit möchten wir Sie darüber informieren, dass die StudentInnen der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) in der Vollversammlung vom 16.11.2011 beschlossen haben, sämtliche in den Statuten der dffb festgelegten Organe der studentischen Mitbestimmung (Studentenvertretung und studentische Vertretung im Akademischen Rat) nach vierzigjährigem Bestehen mit sofortiger Wirkung und ersatzlos aufzulösen.

Die vom Berliner Hochschulgesetz geregelte akademische Selbstverwaltung realisierte die dffb im Akademischen Rat. In diesem 1968 ins Leben gerufenen Gremium stimmten Studenten, Dozenten und Direktion über alle studienrelevanten Inhalte mit gleichem Stimmgewicht ab. Die Direktoren gaben so einen maßgeblichen Teil ihrer Macht ab, um das demokratische Ideal der Drittelparität zu verwirklichen.

Jan Schütte, seit 2010 Direktor der Akademie, hat das Gremium als Ort der Mitbestimmung von Studenten- und Dozentenschaft in der Praxis abgeschafft. Heute entscheidet die Direktion, welche Themen dort überhaupt verhandelt werden können, den Dozenten wird durch prekäre Anstellungsverhältnissen die Vertretung eigenständiger Positionen massiv erschwert. Ohnehin wurde der Akademische Rat im vergangenen Jahr nur ein einziges Mal einberufen und tagte unter Ausschluss der Akademieöffentlichkeit.

Die Vollversammlung hat in einem Brief den Vorsitzenden des Kuratoriums der dffb, Herrn Eberhard Junkersdorf, gebeten, diese Missstände zu beheben. Dieser Brief bleibt bis heute unbeantwortet.

Das Kuratorium reagiert nicht mehr auf Beschlüsse der Vollversammlung. Es nimmt seine Aufsichtsplichten nicht wahr. So findet keine Evaluation des Lehrbetriebs statt. Ebenso wenig stellt es sicher, dass die StudentInnen die kurrikulumsrelevanten Filmproduktionen machen können. Herr Schütte ist nicht an der dffb eingeführt worden, er hielt keine Antrittsrede.

Die studentische Vollversammlung stellt mit ihrer Entscheidung klar, dass sie nicht weiter eine Alibifunktion in einer dysfunktionalen akademischen Selbstverwaltung übernehmen will. Wir bitten Sie, die notwendigen Schritte einzuleiten, damit der akademische Betrieb der dffb wieder in vollem Umfang stattfinden kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Die Studenten der dffb

Berlin, 14. Dezember 2011

siehe auch: DFFB – Eine kleine Chronologie der Ereignisse (2005-2011)

Dienstag, 13.12.2011


[30. November 1978]

Sonntag, 11.12.2011

The paradise of further research

From This Day Forward (1946 John Berry) ****

Harry Morgan (10. April 1915 – 7. December 2011)

… hatte Nebenrollen in Filmen von William Wellman, Henry Hathaway, Henry King, John Berry, Joseph L. Mankiewicz, John Farrow, Frank Borzage, Vincente Minnelli, Lewis Allen, Fred Zinnemann, Anthony Mann, John Ford, Hugo Fregonese, John Sturges, Blake Edwards, Don Siegel… Harry Morgan war laut eigener Auskunft „one of the luckiest people in the world.“

Samstag, 10.12.2011

TEXT-Revue Heft 9 (Berlin 2011) / Langtexthinweis

In der Herausgeberschaft und Redaktion von Andreas van Dühren ist Heft 9 von TEXT–Revue erschienen. Titel: ‚Die Zeit der Reflexion’. „Die meisten Beiträge beschäftigen sich mit dem Problem der Ausstellung, des Museums, überhaupt der Präsentation und Vermittlung von Kunst, somit auch mit dem Ort der Kunst (wie mit dem, was ihr Utopisches sein mag)“, schreibt Andreas van Dühren – und verweist auf seinen Beitrag ‚In Gegenwart’ und auf ‚Tektonik’ von Arno Brandlhuber. Das Heft ist ein Komposit aus Reproduktionen von Kunst (meist aus dem Besitz von Künstlern), Fotografien und Texten. (Mithineinverwoben Anzeigen von Galerien, Hotels und Cafés.) Neben Originalbeiträgen und Interviews stehen da auch die Texte ‚In den Museen’ von Ernst Jünger, ‚Warum Krieg’? von Sigmund Freud und ‚Anmerkungen zu Chabrol’ von Wilfried Wiegand.

Über Arten des Erzählens (künftige und veraltete) in Lumière/Méliès von Andreas van Dühren (Lange Texte).

Freitag, 09.12.2011


[19. November 1978]

Donnerstag, 08.12.2011

Die Wirklichkeit ist immer schon eine üble Sache gewesen

Kunst muß die Wirklichkeit zerstören, so ist es, die Wirklichkeit zerstören statt sich ihr unterwerfen, auch was das Schreiben anlangt … Aber das Entsetzliche, müssen Sie wissen, das Entsetzliche ist: Die Wirklichkeit macht ungeniert weiter, die Wirklichkeit schert sich keinen Deut um die Zerstörung, die ihr in der Kunst zugefügt wird, die Wirklichkeit ist schamlos, schamlos und unverbesserlich.“

[Werner Kofler: Tryptichon. Am Schreibtisch – Hotel Mondschein – Der Hirt auf dem Felsen (Deutike, Wien 2005) p84]

Gestern ist in Wien Werner Kofler gestorben. Das Zitat, wahrscheinlich sein bekanntestes, ist durchaus bezeichnend für Koflers Werk, bezeichnet ist es damit freilich noch lange nicht. Das krieg ich hier jetzt aber auch nicht hin.
Einen noch stärkeren Eindruck als seine Prosaarbeiten hat auf mich Koflers einziger Film gemacht. IM MUSEUM. (DURCH DIE GESCHICHTE) von 1993 ist ein eindringliches, in seiner formalen Reduktion hochkonzentriertes Stück Geschichtskino. Im durchgängig subjektiv gehaltenen Bild, das Abschreiten, Durchschreiten eines Museums, das nicht da ist, im Off, der Text Koflers, eine Stimme, zwei Personen, Kurator und Besucher, zusammengesetzt zu einem Sezieren der Physiognomie staatlich überformten Erinnerns von Geschichte, die nicht greifbar ist. Bezogen auf die Diskussion um ein Deutsches Historisches Museum 1981ff, weist er doch weit darüber hinaus. In der Frage, wie das Kino über Geschichte nachdenken kann, und die Politik, die sich an sie anlagert, da schien mir der Film, als ich ihn vor sechs oder sieben Jahren gesehen hatte, zum Klügsten zu zählen, das ich kannte.

Hier steht ein schöner Text von Andreas Ungerböck, Erinnerungen an seine Begegnung mit Kofler, in denen es auch viel ums Kino geht. Da ein Ausschnitt eines zwei Jahre alten Gesprächs, das Kofler mit Claus Philip und Albert Müller über den Film geführt hat. Der lange Zeit kaum verfügbare Film steht dankenswerterweise seit Kurzem als DVD zuhanden. Und wer weiß, vielleicht zeigt ihn jetzt das Zeughauskino mal.

Artisanal Moving Image Production

Ein Periodensystem des handgemachten Experimentalfilms hat Greg Zinman erstellt.

HANDMADE CINEMA. A GUIDE TO THE PEOPLE, PRACTICES, AND THEMES OF ARTISANAL MOVING IMAGE PRODUCTION bringt in einem Raster von 8 X 10 Feldern Protagonistinnen und Nebenfiguren des Experimentalfilms und seiner Vorgeschichten zusammen und ordnet ihnen 6 »Themes« – Synästhesie, Rausch, Zufall etc. – und 15 »Practices« zu – Osilloskop, Light Show, biologische Prozesse, chemische Prozesse, Direct Filmmaking etc.

Von Louis Bertrand Castel (1688-1757, Synaesthesia + Science + Colour Organ) über Alexander Scriabin (Synaesthesia + Mysticism + Colour Organ) landet man z.B. bei Thomas Wilfred, von Jennifer Reeves rückwärts über Brakhage bei Isidore Isou.

Die Website ist ein sehr schönes Nebenprodukt von Zinmans Dissertation »Handmade: The Moving Image in the Artisanal Mode«, die er im November 2011 an der New York University abgeschlossen hat. Das Durchklicken durch die verschiedenen Einflussketten macht viel Spaß, selbst wenn die Auswahl für meinen Geschmack etwas viel USA und etwas wenig (nur mal als Beispiel) Österreich enthält – gut, ausgerechnet der Screenshot zeigt die Konfiguration Bärbel Neubauer – Chance – Direct Filmmaking – Digital. Lässt sich aber ja sicher erweitern.


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