new filmkritik

Sonntag, 04.12.2022

Vierundzwanzig (4)

Jules Renard: „Es muß gesagt werden: Die Arbeit hinterläßt eine etwas trügerische Zufriedenheit. Mit der Faulheit verbindet sich ein gewisses Beunruhigtsein, das nicht gewöhnlich ist und dem der Geist womöglich seine erlesensten Einfälle verdankt.“

Agatha Christie: „Ich glaube nicht, daß Not erfinderisch macht – meiner Meinung nach gehen Erfindungen aus dem Müßiggang hervor, wenn nicht sogar aus großer Faulheit. Das Bestreben, sich Arbeit zu ersparen – das ist das große Geheimnis.“

Samstag, 03.12.2022

Vierundzwanzig (3)


Tokyo Drifter (1966 Seijun Suzuki)

„Krimis sind Märchen zum Einschlafen. Es ist interessant, dass jeder einen Mord erzählt bekommen will, bevor er schlafen geht.“ (Zbynek Brynych)

„Da im Traume die Reflexerregbarkeit sehr gesteigert, das Gewissen aber wegen der trägen Assoziation sehr geschwächt ist, so ist der Träumende fast eines jeden Verbrechens fähig, und kann im Stadium des Erwachens die ärgsten Qualen durchkosten. Wer solche Erlebnisse auf sich wirken lässt, wird…” – – – ja, der wird wohl nicht unbedingt darauf kommen, welche Haltung Ernst Mach damit begründet: Die Ablehnung der Todesstrafe
(In: “Die Analyse der Empfindungen “, 1900).

Freitag, 02.12.2022

Vierundzwanzig (2)


Odd Man Out (1947 Carol Reed)

Alles ist Wasser, sagte schon Thales. Das war der erste Schritt in Richtung gleicher Rechte aller Menschen, sagt Fritz Siemsen. Weil alle aus Wasser bestehen.

Die menschliche Natur ist überall dieselbe, sagt Miss Marple, in „Das Geheimnis der Goldmine“.

„From Francis of Assisi
to the fans of AC/DC
We all shall live again,“
sangen die Felice Brothers im Kölner Luxor im Frühling.

Donnerstag, 01.12.2022

Vierundzwanzig (1)


Les croix de bois (1931 Raymond Bernard)

Das Kino mag Uhren und Riesenräder,
es liebt das Roulette und das Karussell.

„And the Earth — they tell me —
On it’s axis turned!
Wonderful Rotation!
By but twelve performed!“
(Emily Dickinson: „Frequently the woods are pink“, 1858)

Mit den Monden will der Kalender nicht glatt aufgehen, aber zwölf Monate sind ein Jahr. Mit 12 Halbtönen kommen Musiker zurecht. Zwei Dutzend Stunden sind ein Tag. Dass 24 Bilder pro Sekunde durch den Projektor sausen, erschien deshalb als wär’s naturgegeben, das Gegenteil von Zufall. Hat der Adventskalender doch genau so viele Türchen.


Johnny Doesn’t Live Here Anymore (1944 Joe May)

Ein Gremlin will die Uhr daran hindern, Mitternacht zu schlagen – im letzten Film von Joe May.
Der große produktive Unbekannte hat 1914 (im gleichen Jahr wie Walsh und DeMille) mit dem Filmemachen begonnen. Sein House of the Seven Gables (1940), eine schmerzliche Skizze des Alterns, vermittelt den Schock, wie schnell die Lebenszeit vergeht. Vollkommen anders, wild und ausgelassen ist Mays Film Nr.70: Und das ist die Hauptsache!? (1931) Ein Karnevalsfilm, der den Karneval versteht. Ursula Grabley singt darin: „Nur meine Leidenschaft, die macht mich so beliebt!“


Isle of the Dead (1945 Mark Robson)

Die Toteninsel. Zu weit entfernt von jeder Gewissheit. Es werden nicht die Augen, sondern der Atem um Auskunft ersucht. Keine Antwort ist auch eine Antwort, so heißt es. Aber das stimmt nicht.
Isle of the Dead ist ein Kriegsfilm, zuerst, dann ein Kunstfilm: mit einer Kahnfahrt hinein in Böcklins Gemälde. Von da an ein Seuchenfilm, ein komplizierter Film übers Händewaschen, über Ordnung und Aberglauben und den Wind, der mit dem Wetterwechsel kommt. Eine Val-Lewton-Produktion und, zuletzt, eine Lektion, wie unbeherrscht die Furcht der Menschen voreinander ist.
Erst beim dritten Sehen überfiel mich die besondere Angst dieses Films, in einem kurzen finsteren Felsengang, dieses fürchterliche Innehalten: Was, wenn der Tod seine Arbeit nur halb erledigt?


Black Castle (1952 Nathan Juran)

Der Scheintod dient als Fluchtweg aus der Gefangenschaft, in Black Castle. Doch die Absicht bleibt nicht lang verborgen. Der Schein droht wahr zu werden.

Bei Scarfolk findet man unter (gefälschten) Logos, Plakaten und Produkten der 70er Jahre auch ein Spielzeug für neugierige Kinder. Mit kleinen Spiegeln sollen sie leicht feststellen können, ob die Eltern noch atmen. Scarfolk ist makabre Hauntology, also „nostalgia for lost futures“ (Derrida).


Smultronstället (1957 Ingmar Bergman)

Der berühmte Traum aus Bergmans Wilden Erdbeeren. Zuerst der Uhrenvergleich. Beide ohne Zeiger! Dann der sich öffnende Sarg und das Erschrecken vor dem Untoten, dem Doppelgänger des Träumenden.


Smultronstället (1957 Ingmar Bergman)

Und später im Film gibt es dann wirklich diese Uhr ohne Zeiger.

Bergman! Ein Ausrufezeichen gebührt seinem Namen. Ein prächtiges Fragezeichen ziert sein Schaffen: Wie hat er diese Cocktails gemixt – Selbstgeißelung mit Frühlingsgefühlen gemischt – WIE zum Teufel?


Le Chien (1955 Georges Franju)

Eine Iris-Aufblende auf weißem Grund!

Es heißt, der Tod sei Teil des Lebens. Zwar mag das eigene Ende als Gedanke inspirieren. Was der Existenzialismus aber übersieht: Die Hölle, das ist das Sterben der anderen.


Slightly Scarlet (1956 Alan Dwan)

„Der Intellekt schläft oft nur teilweise. Man spricht im Traume sehr vernünftig mit längst verstorbenen Personen, erinnert sich aber nicht ihres Todes. (…)
Mir träumte sehr lebhaft von einer Mühle. Das Wasser floss in einem geneigten Kanal von einer Mühle herab und hart daneben in einem eben solchen Kanal zur Mühle hinauf. Ich war dadurch gar nicht beunruhigt.“
(Ernst Mach: “Die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen“, 1900)

Was hinabfließt und auch herauf, das ist das Blut.
Was nur eine Richtung kennt, das nennt man Zeit.


Vynález zkázy – Invention for Destruction (1958 – Karel Zeman)

Irmgard Keun (in ihrem eher unbeachteten, aber wunderbaren „Ferdinand, der Mann mit dem freundlichen Herzen“), 1950: „Auf die Ruinen war ich seit langem vorbereitet gewesen. Ihr Anblick hatte mich nicht so erschüttert, wie von mir verlangt wurde. Mein Gefühl war betäubt, und ich lebte wie im Traum.
Ich hatte den Eindruck, als seien die Damen stolz auf die Ruinen. So, wie manche Frauen stolz sind, wenn sie eine lebensgefährliche Operation durchgemacht haben. Sie mögen es nicht, wenn ihnen eine Rivalin des Leidens von einer noch gefährlicheren Operation erzählt. Einer ihrer markantesten Trümpfe besteht in den Worten: ‘Die Ärzte hatten mich bereits aufgegeben.’ So legen die Einwohner verschiedener deutscher Städte Wert darauf, daß ihre Stadt als die am meisten zerstörte gilt.“


Smyk (1960 Zbynek Brynych)

Eine Uhr, deren Minutenzeiger von 11:00 zu 11:01 die volle Stunde unumkehrbar überschreitet.

Brynych montiert daran einen…

… Rummelplatz-Fallschirm, der sich unter einem Feuerwerkshimmel langsam herabsenkt.

Wahrzunehmen, dass etwas nicht aufzuhalten ist, und der Schauder, der die Unaufhaltsamkeit begleitet, das sind elementarste Reize des Kinodramas.


Smyk (1960 Zbynek Brynych)

In einer anderen Bar in Smyk sind mit einem groben Strick die Zeiger einer Uhr aneinander gefesselt und ganz so, als ob dieser Zaubertrick gelänge, steht in den Blicken der Nachtclubgäste die Zeit tatsächlich still. Die Welt verharrt.


The Innocents (1961 Jack Clayton)

In den tausend rund-gerahmten Gesichtern, die durch die Filmgeschichte geistern, ist das Unaufhaltsame nur vorläufig gefangen, nur halbwegs aufgehalten. Oft hat das Glas schon einen Sprung.


L’orribile segreto del Dr. Hichcock (1962 Riccardo Freda)

Möglich: Das pietätvolle Schweigen, mit dem professionelle Filmbetrachter auf den direkten Blick (nicht) reagieren, hat seine Gründe in der elementaren Angst vor dem, was tot ist und wieder lebendig wird.


The Tomb of Ligeia (1964 Roger Corman)

„Die Regisseure haben tierische Angst vor Schauspielern: Es könnte irgendwas lebendig sein in ihren Filmen.“ (Klaus Lemke, 2014)

„Lemke hat mir alles beigebracht, was er über das Kino wusste. Und das war eine ganze Menge – und nichts. Denn das war so schön an ihm: Er sagte, dass wir alle immer die gleichen Idioten bleiben, die wieder und wieder von vorne anfangen müssen. Wir alle sind Spieler. Fake it till you make it. Und von allem, was man über uns sagen kann, stimmt immer auch das Gegenteil. Auch bei Klaus.” (Saralisa Volm)


The First Men in the Moon (1964 Nathan Juran)

Mondbewohner, erdacht und erschaffen vom großen Ray Harryhausen.
Dessen Filme sind von bleibend rätselhafter Schönheit und voll von dem, was Kinder tun: in die Dinge hinein Lebendigkeit praktizieren, das Monumentale in der Miniatur wahrnehmen, und das Prähistorische in sich selbst. Das Monströse zum Spielzeug machen, und umgekehrt. Denn die Natur ist der Elefant im Porzellanladen.

Einen anderen Harryhausen-Film, Jason and the Argonauts, nahm John Landis (in Bologna vor Publkum) zum Anlass, die Antike zu loben – mit ihren vielen Göttern. Wie plausibel das Bild einer Welt ist, die vom Olymp herab von zerstrittenen Gangstern regiert wird. Wie unsinnig daneben der Monotheismus: Auf einem sinkenden Schiff ein Gebet just an den Einen zu richten, der gerade das Schiff versenkt!


Operation Crossbow (1965 Michael Anderson), Barbara Rütting

In irgendeinem Sommerloch meldete der Kölner „Express“ mal auf der Titelseite: „Helmut Schmidt bunkert 38.000 Zigaretten“. Er tat dies, weil seine Lieblingsmarke von der EU verboten wurde. In einem Festivalprogramm war ich zuvor über eine schräge Formulierung gestolpert: Ein chinesisches Fernseh-Portrait des „China-Visionärs“ Schmidt sei interessant „auch für Freunde der deutschen Geschichte“. Den Slogan kannte ich noch nicht: Für Freunde der deutschen Geschichte!


5 Tombe per un Medium (1965 Massimo Pupillo)

Auf ein Zifferblatt gemalt: ein sich öffnender Sarg

Wer kennt das “Manifest der 93”? Wer weiß, was im belgischen Leuven geschah, im August 1914. Es bleibt unfassbar, wie sich das “Kulturvolk” dort definierte: Stets vom Schwachen bedroht, dauernd beleidigt und durchdacht barbarisch.


The Psychopath (1966 Freddie Francis)

Irmgard Keun (in „Ferdinand“, 1950): „Deutschland soll umerzogen werden zur Demokratie. Wann hätte je Erziehung ein gewünschtes Resultat gehabt?“
Und:
„Vorübergehend grübelte ich darüber nach, wieweit sich das nationale Heimatgefühl eines deutschen Großstädters aufrechterhalten ließe, wenn man ihn in einen novemberlich verregneten und weit und breit ländlichen Rübenacker setzte. Nichts gegen die „Liebe zur Scholle“, aber auch sie dürfte ihre Grenzen haben, selbst wenn sie eingebildet ist. Die eingebildete Liebe ist allerdings hartnäckiger als die echte Liebe, denn sie entspringt einem irregeleiteten, als Idealismus proklamierten Selbstgefühl. Die meisten Menschen verfallen ihrem Irrtum restlos und werden ihm hörig, sobald sie die Unbefangenheit ihrem Irrtum gegenüber verlieren und ihn als Irrtum erkennen. Harmlose Gläubige werden meistens erst dann zu Fanatikern, wenn sie nicht mehr fähig sind, an das zu glauben, was sie für ihre gute Sache hielten. Wer wider eigenes besseres Wissen die Überzeugung behalten will, muß Gewalt und Leidenschaft des Boshaftigen anwenden. Er muß andere überzeugen, um wenigstens Bruchteile der eigenen Illusion zu wahren. Je weniger ihm das gelingt, um so tobsüchtiger wird er.“


Targets (1968 Peter Bogdanovich), Boris Karloff

“Once upon a time, many many years ago…
… in Samarra.”

Das Schwierige an der Historie: Dass alles immer schon viel früher anfing und viel länger noch dauert.
Schauen Freunde der deutschen Geschichte auf 1968, übersehen sie meist den Verjährungsskandal. Denn mit Blick auf das „Einführungsgesetz zum Gesetz über Ordnungswidrigkeiten“, das die Mordtaten der Nazis mit einbezog, wird aus 68, dem „Jahr der Revolte“, (ganz nüchtern: auch) das Jahr der Nazi-Amnestie. *


Schweigend steht der Wald (2022 Saralisa Volm)

Zum Glück empfahl mir Martin Müller diesen Film, der deutsche Geschichte entschlossen unfreundlich anschaut und dabei ungewohnt spannend zu erzählen versteht. Besser noch: Dass er im Erzählen zu dieser Unfreundlichkeit vorstößt. Immer weiter, wie von selbst. Ökonomisch, elegant, aber ruppig im Körperlichen, Als hätte sich Sam Fuller mit dem Elan von Verboten! über Silence of the Lambs gebeugt. Und der Titelheld, der Wald bewegt sich still im Cat-People-Hallenbad! Wie in Trance und in Alarm zugleich. Ein wirklich starker Debütfilm. Eine Kampfansage: Kino versus Vertuschungskultur. Eine Lichtung.


Schänke Dezernat 90

Hinter dem Kölner Hauptbahnhof, direkt am ehemaligen Busbahnhof gibt es eine Kneipe mit Kirchenfenstern aus einbruchsicherem Glas. Und es gibt die schöne Vermutung, dargestellt seien die allerersten Stammgäste.
Oder: Ist das vielleicht Irmgard Keun?
(Vielleicht sogar “Und:” statt “Oder:”?)

Sonntag, 20.11.2022

Jean-Marie Straub (8. Januar 1933 — 20. November 2022)


Jean-Marie Straub, 11. März 2008, nach der Vorführung von QUEI LORO INCONTRI
im Pariser Kino Reflet Médicis (Photo: Alexis Tioseco)

Jean-Marie Straubs „Testament“, von ihm mehrfach öffentlich rezitiert,
ist diese Passage aus Hölderlins „Der Tod des Empedokles“ (II/4) –

[ … ] und schon – o Luft,
Luft, die den Neugeborenen umfängt,
wenn droben er die neuen Pfade wandelt,
dich ahnd‘ ich, wie der Schiffer, wenn er nah
dem Blüthenwald der Mutterinsel kömmt,
schon athmet liebender die Brust ihm auf
und sein gealtert Angesicht verklärt
Erinnerung der ersten Wonne wieder!
[ … ]


Aus dem handschriftlichen Drehbuch von Jean-Marie Straub [1984]
zu DER TOD DES EMPEDOKLES.


DER TOD DES EMPEDOKLES [1987]


Rolle, 25. November 2022

Dienstag, 04.10.2022

39/100

Die Geschichte vom Anrufbeantworter, auf den der Filmemacher (auf Französisch, denn das war seine Muttersprache) gesprochen hatte: „Bitte rufen Sie in zwei Jahren noch einmal an.“

Dienstag, 05.07.2022

Filme von Herbert Fell im Werkstattkino

Anlässlich seines 70. Geburtstags widmet das Werkstattkino in München dem Regisseur Herbert Fell eine Reihe mit vier Programmen. Gezeigt wird neben einer Auswahl seiner Arbeiten auch der Film »Der kleine Gangster« von Jacques Doillon.

Donnerstag, 28. Juli bis Sonntag, 31. Juli 2022.

Herbert Fell wird an allen vier Abenden anwesend sein.

Programm und Organisation: Susanne Mi-Son Quester

Es gibt einen schönen Trailer zur Filmreihe.

Und es gibt ein Gespräch mit Herbert Fell, das Susanne Quester im Mai 2022 mit ihm geführt hat.

Donnerstag, 30.06.2022

Filmtheorie und Filmgeschichte

Am 1. November 1984 fand an der DFFB eine Podiumsdiskussion zum Thema „Filmtheorie und Filmgeschichte“ statt, an der Helmut Färber, Ulrich Gregor, Norbert Grob, Gertrud Koch, Hans-Helmut Prinzler und Dominique Villain teilnahmen. Geleitet wurde die Diskussion von Heinz Rathsack.

Drei Auszüge aus den Wortbeiträgen von Helmut Färber:

„Was ein Filmemacher wollte, ist mir völlig gleichgültig und interessiert mich überhaupt nicht. Mich interessiert nur das, was er gemacht hat.
Nun zum Thema, was zu einer Filmtheorie-Ausbildung gehört: ich glaube, daß die Situation, in der wir uns hier im Moment befinden, ein bisschen glücklicher ist, als Sie das offenbar denken. Es ist ja gar nicht so, daß wir mitten in der Wüste Sahara sitzen und die allerersten Leute in der Geschichte der Menschheit sind, die sich Gedanken machen, was es für eine Theorie an dieser Filmschule geben könnte. Es gibt zum Beispiel einen bis ins Letzte ausgearbeiteten Lehrplan für das Studium der Filmregie von Eisenstein, der zum Lesepensum des ersten Studienjahres gehören sollte.“

***

„Über die eventuelle Geschichtslosigkeit zu reden ist kein Ausweg. Wir reden hier darüber, was möglich ist, was für eine produktive Weise, Filme zu sehen, es gibt. Es reicht nicht aus, einen Film zu sehen und darüber zu reden. Wichtig ist auch zu lesen, was über diesen oder jenen Film geschrieben wurde. Ich kann mir vorstellen, was hier praktiziert werden könnte: Im Zusammenhang mit Filmesehen auch das zur Kenntnis zu nehmen, was jemand über einen Film geschrieben hat. Aber das Wichtigste in so einem Prozeß ist die Kontinuität.“

***

Wenn ich nicht denken kann, weil ich produzieren muß, kann ich nicht produzieren, weil ich produzieren muß.“

[aus dem Protokoll der Veranstaltung]

Montag, 30.05.2022

Retrospektive Ingemo Engström

Vom 2. bis 19. Juni werden im ARSENAL die Filme Ingemo Engströms gezeigt; neben ihren eigenen Regiearbeiten sind auch Filme von Gerhard Theuring, Harun Farocki, Wim Wenders zu sehen; dazu von Engström ausgewählte Filme von Robert Bresson, Alexander Kluge und Mizoguchi Kenji.

Die Retrospektive wird veranstaltet vom Harun Farocki Institut gemeinsam mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.. Zu Gast ist neben Ingemo Engström und Gerhard Theuring am 19. Juni auch Katharina Thalbach.

Wir veröffentlichen zwei Texte von Ingemo Engström erneut:

Etwas über Schlußbilder und meine Liebe zum Kontinent
aus: Filmkritik Nr. 231, März 1976, S. 128–141. Heftredaktion: Ingemo Engström (Cover | Inhaltsverzeichnis)

Jahre der wirksamen Träume
geschrieben für die Retrospektive im Filmmuseum München, die von April bis Juni 2019 stattfand.

Mit Dank an Ingemo Engström.

Samstag, 28.05.2022




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