Montag, 16.06.2008

morgen und übermorgen

Der Programmwechsel der Lichtspielhäuser war damals freitags. Am 16. Juni 1978, heute vor 30 Jahren, startete GREASE in deutschen Kinos. Weil ich es zuvor schon, aus Dummheit, unterlassen hatte, die tief melancholische Milieustudie SATURDAY NIGHT FEVER anzusehen, war mir der Grund in GREASE zu gehen unklar. John Travolta. In unserer unschuldigen Altersstufe, in der wir Olivia Newton John zwanghaft Olivia Nutten John nannten, war manches unklar. Mit unentschuldbarer Verspätung, erst Mitte der 90er, entdeckte ich an den beiden Filmen die kraftvollen Züge amerikanischer Meisterschaft. Und auch URBAN COWBOY ist klasse.

An der Gesamtschule Köln-Porz wird GREASE gerade auf der Bühne gespielt. Der Anlass ist kein Jubiläum, sondern die Musik, die Texte, die zeitlose Qualität des Ganzen. Das Problem, dem Musical zwischen den vielen wechselnden Szenen, mit jedem liebevollen Bühneumbau, den Schwung nicht zu rauben, ist ohne Schnürboden und Drehbühne unlösbar. Um so erstaunlicher, wie Darsteller, Bläsercombo und Schulchor dann doch immer wieder alles neu in Fahrt bringen. Die simple Erklärung dafür mag sein, dass die Hauptdarstellerin eine wirklich famose Stimme hat, und in der vermeintlichen Nebenrolle des bad girls Rizzo gelingt Julia Vieregge ohne Mühe, was auch Stockard Channing im Film gelang, das Unglaubliche, dass man Travolta vergisst.

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Ein Kinotipp für bevorstehende EM-freie Abende: Forgetting Sarah Marshall (Nie wieder Sex mit der Ex). Mit (und geschrieben von) Jason Segel, Regie: Nicholas Stoller. Eine Judd Apatow Produktion der Spitzenklasse.

2 Kommentare zu “morgen und übermorgen”

  1. Volker Pantenburg schreibt:

    Bei der FNAC sah ich gestern Mittag die GREASE-DVD als Sammler-Edition („Fourreau rose blouson version satin „Pink Lady“). Aus dem keck geöffneten rosa Glitzerhemdchen guckt da, wo – je nachdem, wer das Ding trägt – das Décolleté oder die Brustbehaarung zu vermuten wäre, John Travoltas Kopf heraus. (voilà)

  2. Ekkehard Knoerer schreibt:

    Auch am EM-freien Nachmittag hat sich übrigens gezeigt, dass das in Sachen Forgetting Sarah Marshall nicht zuviel versprochen war.

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