Menschen in Hotels
In der Wochenendbeilage der Sueddeutschen Zeitung eine Lobeshymne auf Sofia Coppolas „Lost in Translation“. Meine Schwierigkeiten mit der Beschwörung von „Größe“, erst recht mit der Eindringlichkeitsbehauptung, die in gesteigerten Adjektiven liegt („ein sehr, sehr großer Film“). Darin liegt wohl auch eine allgemeinere Aversion gegen das Adjektiv (damit automatisch auch gegen das Feuilleton), gegen die darin liegende anheftende Bewegung in der Sprache – als klebe man erst noch schnell ein Preisschild an das Besprochene, bevor man es verschenkt. Kann einen peinlich berühren, die Brutalität in dieser Geste, die einem im buchstäblichsten Sinne das vorschreibt, was – wenn überhaupt – erst selbst zu sehen wäre. (In Coppolas Film habe ich das im Übrigen nur in wenigen kleinen Momenten gesehen, aber das ist ein anderes Thema).