L’enfant secret de la modernité
Morgen geht in der „Cinémathèque francaise“, Paris, eine umfangreiche Retrospektive mit Filmen Philippe Garrels zu Ende: Bis auf die Fernseharbeiten wurde dort so gut wie alles gezeigt, viele Filme der 70er Jahre in frisch restaurierten Fassungen. Von den Schwierigkeiten, den Zerfallsprozeß dieser Filme zu stoppen und der traurigen Ironie, dass es oft leichter ist, einen Film aus den 20ern in einer vernünftigen Kopie aufzutreiben als einen, der dreissig Jahre alt ist, spricht Garrel in einem zweiteiligen Gespräch (Teil 1/ Teil 2).
Über Sylvina Boissonnas, die ab 1968 viele Filme der „Groupe Zanzibar“ finanzierte, findet sich dort der schöne Satz: „C’était une fille de bonne famille qui, après mai 1968, s’est dit : ‚Mes parents ont tort et les artistes de ma génération ont raison‘.“
Begleitend zur Retrospektive ist auch ein Interview“ („On oubliera Chirac, pas Godard“) in „Libération“ erschienen: „En 1968, pendant dix minutes, pas plus, on s’est foutu du cinéma, de la caméra… On s’est dit, un temps : cette autre vie est plus importante que sauvegarder le cinéma. Mais non.“