Telefon (4)
In Filmen gelingen Hilferufe meist nicht. Man könnte sagen: Im Film um Hilfe zu rufen bringt Unglück.
In vielen Filmen gibt es den Fall, dass ein Telefonat verhindert werden muss. Mit allen Mitteln.
„Wir sind auf dem Bauernhof, und es ist die Bäuerin die ihn tötet, wir verwenden folglich Haushaltsgegenstände: einen Topf mit Suppe, ein Küchenmesser, eine Schaufel und schließlich den Gasofen.“ (Hitchcock im Gespräch mit Truffaut)
In vielen Filmen ist derjenige, der von einem öffentlichen Apparat aus anruft, ein verzweifelt versuchender, vergeblich bemühter, wagemutiger Held. Ein Verliebter. Auf deutschen Telefonzellen klebte in den 70er Jahren eine Sprechblase: „Ruf doch mal an!“
Rechts ist ein leerer Flur, der rausführt auf die Straße. Das Telefonat ist herzzerreißend glücklos. Deshalb wird die Kamera gleich nach rechts fahren und, aus Betretenheit, den leeren Flur zeigen.
1977 – L’homme qui aimait les femmes
Der Mann, der die Frauen liebte telefoniert sehr viel. „Einen Mann zu zeigen, der wirklich allein ist,“ das war Truffauts Interesse.
In Tirez sur le pianiste (1960) gibt es ein erbittertes Gefecht – mit Messer und Telefonhörer.