Samstag, 20.08.2011

Werte

Im Buch über seinen Vater*, den Maler Auguste Renoir erinnert sich der Regisseur Jean Renoir daran, wie sehr die väterliche Erziehung vorbeugend darauf abzielte,

„dass für uns Dinge wie Hilfe am Nächsten, Freundschaft, Liebe nicht käuflich waren. Später im Collège folgte ich dem Beispiel meiner Kameraden, die „handelten“, und verkaufte einem von ihnen meinen Bleistift. Ganz stolz darüber, dieses Gesetz der Welt begriffen zu haben, prahlte ich zu Hause damit. Zu meiner größten Überraschung entging ich nur knapp einer Tracht Prügel. Ich musste dem Käufer sein Geld zurückgeben und ihm sogar eine Pistole schenken, die ich gerade erst von meinem Paten Georges bekommen hatte. Diese Furcht unserer Eltern, wir könnten „Kaufleute“ werden, hat ebenso wie unserer Kenntnis von der Großzügigkeit und der Sparsamkeit unseres Vaters dazu beigetragen, daß meine Brüder und ich ein für allemal begriffen, wie relativ die Werte sind, die sich durch Zahlen ausdrücken lassen.“

*Jean Renoir, Mein Vater Auguste Renoir

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