Dienstag, 07.02.2012

Fritz Lang au travail

Da jetzt in jedem zweiten Artikel über Babelsberg und die deutsche Filmgeschichte der Name Fritz Lang genannt wird und weil im Zeughaus die beeindruckende Fritz Lang Retro gezeigt wird, könnte man sich fragen, wo denn das neue, tolle Buch über Fritz Lang bleibt.

Es ist ja schon da, man muss es nur finden – unsere deutschen Exegeten lesen aber keine französischen Bücher. Die Franzosen, wir wollen gerecht bleiben, lesen noch weniger deutsche Filmbücher.

Bernard Eisenschitz hat an „Fritz Lang au travail“ lange Jahre gearbeitet; er hat deutsche, amerikanische und französische Archive durchforstet – dann kamen die Cahiers du Cinema in eine Krise, der Verlag wurde von Phaidon übernommen, die Lektorin erkrankte und dann: ja, dann hatte Eisenschitz auch keine Lust mehr, dann zieht sich alles so furchtbar hin und dann muss es doch sein und jetzt hat Eisenschitz das schönste Buch über Lang gemacht, das man sich vorstellen kann.

Das „Metropolis“-Cover hätte man sich schenken können, aber dann gibt es kaum eine der 272 Seiten, auf der man nicht erstaunt ist über die Fotos, die Dokumente, die Entschlüsselungen, die vielen Querbezüge. Man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen und nimmt es nach jedem Fritz Lang Film wieder vor. Auch ohne Französisch-Kenntnisse kann man sich gut zurechtfinden; das Buch ist nach Filmtiteln und chronologisch geordnet.

Nein, ich verleih das Buch nicht, auf gar keinen Fall. Es ist 2011 bei Phaidon Paris erschienen, heißt „Fritz Lang au travail“, ist teuer und jeden cent wert.

Eisenschitz kann man hier auch sehen und hören.

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