„Winter Adé“ von Helke Misselwitz
Im Berliner Zeughauskino läuft am Freitag, den 30.8. um 19.30 der Film „Winter Adé“ in Anwesenheit der Regisseurin und mit einer Einführung von Tobias Hering.
„Helke Misselwitz Werk scheint sich – wie die Werke vieler anderer DDR-Dokumentarfilmer – einer Vergangenheit einzufügen, die abgeschlossen wirkt. Die Filme werden vor allem als Erinnerung an eine untergegangene gesellschaftliche Realität wahrgenommen und nicht mehr unabhängig davon in ihrer ästhetischen Einzigartigkeit. Und sie sind doch so viel mehr.
Aus Sicht der Protagonisten der Nouvelle Vague gibt es ja keine wirkliche Trennung zwischen Dokumentar- und Spielfilm. Diese Nicht-Anerkennung der Grenzen fasste Frieda Grafe so zusammen: „Bilder im Kino sind zuerst Dokumente aus der Welt der sichtbaren Dinge.“
Die Bilder, für die sich Misselwitz in ihrem Dokumentarfilm „Winter Adé“ (1988) entscheidet, auch die am Wegrand, am Schienenweg, die sie aufsammelt, die Ausschnitte, die sie findet, die Abbrüche, die sie verantwortet, die Zufälle, von denen sie sich finden lässt, all das lässt einen tief bewegenden Film entstehen…“ (Schrieb ich in shomingeki Nummer 24 /2012)