Cammell – Wild Side (100 Worte)
Am Ende des Films kann ich mich nicht entscheiden, ob ich ihn mochte oder nicht. Die Überfülle an Überdrehtheiten fügt sich zu dem Mangel an klarer Motivation der Erzählung. Überraschendstes Element für mich bleibt auch zwei Tage danach immer noch die Liebesgeschichte zwischen den weiblichen Protagonisten: der Ehefrau Brunos und seiner Lieblingsprostituierten. Stoff für einen weiteren pathologischen Auswuchs mit Bruno als seinem Zentrum. Tatsächlich jedoch: die wahre Liebe im naturalistischen Gewand gefilmt, durchgehalten bis zum Schluss. Für M. der Tod einer jeden Erzählung, für mich ein bisschen von beidem: Erzählungskiller und Überraschungsstifter – der erwartete Twist, die nächste Intrige bleibt aus.
(Stefanie Schlüter)