Dienstag, 30.10.2007

Free Suhrkamp/William Raban

Wenn das Buch zum Film so debil ist wie der Film, hat dieses Verlagsprogramm künftig einen lokalisierbaren Tiefpunkt. Lange nicht mehr so armseliges deutsches Kino gesehen. Wie sich Weingartners bestenfalls unausgegorenes Kritikverständnis mit dramaturgischer Unfähigkeit, schäbigen Typisierungen und peinlichen Fassbinderumarmungsgesten mischt, ist fast nicht mehr beschreibbar. Zu den erfreulichen Entdeckungen des vergangenen Viennale-Wochenendes zählt Thames Film von William Raban. Ein Flussfilm, der ökonomie- und kulturhistorische Perspektiven ineinanderwebt; mit einer dichten Soundtextur, aus der immer wieder die Stimme T.S. Eliots auftaucht und Passagen der „Four Quartets“ rezitiert:

I do not know much about gods; but I think that the river
Is a strong brown god – sullen, untamed and intractable,
Patient to some degree, at first recognised as a frontier;
Useful, untrustworthy, as a conveyor of commerce;
The only a problem confronting the builder of bridges.
The problem once solved, the brown god is almost forgotten
By the dwellers in cities – ever, however, implacable.
Keeping his seasons, and rages, destroyer, reminder
Of what men choose to forget. Unhonoured, unpropitiated
By worshippers of the machine, but waiting, watching and waiting.
His rhythm was present in the nursery bedroom,
In the rank ailanthus of the April dooryard,
In the smell of grapes on the autumn table,
And the evening circle in the winter gaslight.

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