Les Films du milieu
Beim Begriff „Films du milieu“, dem in Frankreich zurzeit eine Debatte gewidmet ist, dachte ich zunächst ganz buchstäblich an Milieu-Filme (Filme über Drogensüchtige, Filme über arbeitslose Akademiker, Filme über das mitteldeutsche oder südfranzösische Sub-, Meta- und Paraproletariat). Stattdessen, das fiel mir dann schnell auf, als ich das Gespräch mit Moullet, Jacquot, Podalydès und diesem Kinotypen von ARTE las, sind „mittlere Filme“ gemeint, und das „mittel“ sagt in diesem Zusammenhang einfach nur etwas über den Preis: nicht ganz teuer, aber auch nicht ganz billig. Filme, die genau zwischen 4 und 7 Millionen Euro kosten. Truffaut, Rivette und Demy hätten solche Filme gemacht, als es in Frankreich noch Raum gab für solche Filme (aber Demys waren bestimmt teurer, denke ich, oder sehen sie nur teurer aus?): Das hatte Pascale Ferran letztes Jahr bei der Verleihung der Césars mit Bedauern gesagt. Es gründete sich dann eine Gruppe, der „Club des 13“ (Balzac? Rivette?), und Mitte April wird nun der Bericht veröffentlicht, dem der Name „Rapport Ferran“ verliehen wurde, auch wenn er in Wirklichkeit anders heißt. Jetzt, in dieser Diskussionsrunde der Cahiers, ist Luc Moullet sympathisch deplatziert, er sagt mehrfach, dass seine Filme nie mehr als 600.000 Euro kosten. Die Herausforderung, so verstehe ich ihn, liege darin, nicht mehr Geld zu bekommen. Mit mehr Geld wird es kompliziert.