MEDICINE FOR MELANCHOLY
Wenn es bei der Jahresliste um schöne Überraschungen gegangen wäre und man nicht ohnehin immer alles mögliche vergisst beim Listenmachen, dann hätte MEDICINE FOR MELANCHOLY auf meine Liste gehört.
Klassische Festivalerfahrung: Irgendetwas verzögert sich, deshalb schafft man es nicht, den Film noch zu erreichen, den man eigentlich gern sehen wollte, stattdessen bleibt man semizufrieden, wo man grad ist, und manchmal, eher selten, ist es dann genau gut so, wie es kommt.
Angenehmes DV-Kino, mit sehr wenig Geld hergestellt, wenn ich mich an das Q&A richtig erinnere, haben sie auf eine ganz billige Kamera irgendwie eine 35mm-Optik draufgebastelt oder so ähnlich. Die beiden Hauptdarsteller (die Frau mit dem LODEN-T-Shirt und Micah) bewegen sich sehr schön, und auch sonst ist vieles richtig oder erinnert mich an Dinge, die ich mal richtig fand und die auch jetzt nicht ganz falsch sind.
Einmal war der Film scheinbar schon hier zu sehen, im Babylon. Am Freitag kommt er dort nochmal, im Rahmen des „Unknown Pleasures“-Festivals, wo er auch das Poster ziert.
FR 9.1., 20.00 Babylon Mitte
Medicine for Melancholy, USA 2007; R: Barry Jenkins; mit Wyatt Cenac, Tracey Heggins; Digibeta, 87 min, OV.