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Wir müssen uns langsam auf die Landung vorbereiten, sagt der psychisch Kranke zum Arzt, ich habe noch zwanzig, dreißig Jahre zu leben. Der Arzt nimmt einen Zettel und malt zwei überlappende Kreise, einen kleinen links und einen großen rechts. An den linken zeichnet er die japanischen Schriftzeichen für »Kindheit / Alter«, an den rechten die für »Erwachsensein«. Dann fügt er noch ein paar angedeutete Pfeile auf der Linie des rechten Kreises hinzu, so dass von der Kindheit ausgehend eine Richtung angedeutet ist, die nach dem Durchlauf durch den Kreis wieder beim Alter landet.
Aber wo ist der Tod, wundert sich der Patient.
Der Arzt beginnt eine zweite Zeichnung, wieder mit den gleichen Schriftzeichen, aber anders verteilt, mit dem Unterschied, dass nun ein gerader Strahl von der Kindheit zum Alter führt. Das Schriftzeichen für »Tod« macht er ein paar Zentimeter von diesem Strahl entfernt; der Tod ist wie ein Sprung aus der Achse heraus. Welche Zeichnung gefällt Ihnen besser, fragt er den Patienten. Die mit den Kreisen, antwortet der Patient.
[Mental, Regie: Soda Kazuhiro, Japan 2008, Berlinale Forum, 6.2., 18.00 Uhr, Arsenal 1 und weitere Termine]