Wie was anfängt
Titelsequenz von To Kill a Mockingbird (Robert Mulligan, 1962)
Der Trailer des Films wird sehr schön kommentiert von Mary Badhams Bruder, John Badham,
dem Regisseur von Saturday Night Fever und The Bingo Long Traveling All-Stars & Motor Kings.
Ein Vergnügen ist auch Badhams Kommentar zu einem weiteren Film, in dem seine Schwester eine Hauptrolle spielt: Let’s Kill Uncle (William Castle, 1966).
Born in England, raised in Alabama… Vielleicht stammt daher seine elegante Art zu sprechen?
Die Spur von Badhams Karriere führt im Kreis, vom Fernsehen weg und wieder dorthin zurück. Anfang der 70er drehte er mal eine Episode von „Kung Fu“ – oder etwas mit dem tollen Titel „Rex Harrison Presents Stories of Love“ – und 2004 dann eine neue Version von „Evel Knievel“!
Gibt es einen Adel des vergangenen, vergessenen Ruhms?
Saturday Night Fever (John Badham, 1977)
Als ich zwei alte New Yorker auf dem Bürgersteig überholte, hörte ich, dass sich beide einig waren, wer der beste Schauspieler aller Zeiten sei: Paul Muni. Mir gefiel, dass Rentner in New York beim Spaziergang solche Urteile fällen. Denkbar, dass sie da nur wiederholten, was sie vor 70 Jahren schon auf dem Schulhof zueinander gesagt haben.
Es gibt ein sehr schönes Gespräch, etwa 25 Minuten lang, zwischen Wes Anderson und Peter Bogdanovich über dessen unbekanntes Meisterwerk They All Laughed (1981), in drei Teilen auf Youtube. Es geht da um Persönliches: das Glück, die Zeit.
Es war im letzten Winter. Ein fröhlicher Gast im „Kölsche Boor“ trat an unseren Tisch und ließ uns sein Alter schätzen, zeigte uns dann stolz den Personalausweis (*1943) und sagte gutgelaunt: „Man fühlt sich so alt, wie man ist.“
Badham und Bogdanovich sind beide Jahrgang 1939. Das Geburtsjahr von Larry Cohen ist, je nachdem, wo man nachschaut, 1938 oder 1941. Die Viennale wird heuer dem famosen Mann den verdienten Tribut zollen. Auf „Trailers from Hell“ erzählt er, dass er mal einem Schauspieler vormachte, wie man sich aus einem (langsam) fahrenden Auto wirft, „that’s called directing“.
Michael Moriarty in Q – The Winged Serpent (Larry Cohen, 1982)