Telefon (7)
„Die Liebe zu EINEM Gegenstande, der Kampf mit Hindernissen und die Freude des erkämpften Gelingens muss unseren eilenden Geist aufhalten; denn sonst wird diesem Kurzsichtigen die Welt bald zu klein.“ (Friedrich Schlegel)
Ein wirklich leidenschaftlicher Bildersammler könnte sich ein Sondersammelgebiet erschließen und seine ganze Aufmerksamkeit ausschließlich jenen Telefonapparaten widmen, die groß, allzu groß, im Vordergrund einer Filmaufnahme stehen.
Jeremy Kemp, Darling Lili (Blake Edwards 1970)
Ein seltsames Etwas aus der Wählscheiben-Epoche: ein fingergroßer, echtsilberner Telefonwähler für $ 6,75 inklusive Luxussteuer, wurde 1961 von John McGiver, in seiner Rolle als freundlicher Verkäufer bei Tiffany’s, als letzter Schrei gepriesen – „für den Herrn oder die Dame, die bereits alles haben“.
Jeremy Kemp, Top Secret (Zucker, Abrahams & Zucker 1984)
„Ich gehe immer dran“, sang Helge Schneider 1993 in seinem Lied „Telefonmann“.
Jean-Louis Trintignant, Col cuore in gola (Tinto Brass 1967)
Zu Begin des Jahres lernte ich „das Dschungeltelefon“ kennen. Das ist eine Blockhütte irgendwo in Australien, wo Menschen frontal in eine Kamera schauen und zu den Zuschauern von Radio Télé Lëtzebuerg sprechen können. Eine verrückte Erfindung.
After Hours (Martin Scorsese 1985)
Auf Wählscheibentelefonen, unter Klarsichtplastik auf einem kleinen Etikett, stand früher oft die Nummer des Anschlusses, den man gerade benutzte, handgeschrieben.
Die spektakulär ins Bild gesetzten Telefonapparate in den Filmen von Seijun Suzuki dürfen nicht unerwähnt bleiben.
Yaju No Seishun (Seijun Suzuki 1963)
In True Stories (David Byrne 1986) singt John Goodman:
„People like us
who answer the telephone
…
We don’t want freedom
We don’t want justice
We just want someone to love.“
14.04.2011 13:16
Diese schönen Telefon-Recherchen sollten eigentlich irgendwann in einem Buch landen! Man möchte sie gern länger betrachten.