Verwundbar
Hier der nachgeholte Zusammenhang, in dem der am 13. 2. zitierte Satz bei Deleuze steht:
„Uns erscheint nicht nur eine Gegenüberstellung der großen Autoren des Films mit Malern, Architekten und Musikern möglich, sondern auch mit Denkern. Statt in Begriffen, denken sie in Bewegungs- und Zeit-Bildern. Der enorme Anteil an Ausschuss in der Filmproduktion ist kein Einwand; er ist nicht schlimmer als anderswo, obwohl man die industriellen und ökonomischen Konsequenzen nicht vergleichen kann. Die großen Autoren des Films sind also nur verwundbarer, es ist unendlich viel leichter, sie an der Ausführung ihres Werks zu hindern. Die Geschichte des Films entspricht einem langen Märtyrerkatalog.“
16.02.2012 03:06
Danke für die Ergänzung.
„Statt in Begriffen, denken sie (die großen Autoren des Films) in Bewegungs- und Zeit-Bildern.“
Das ist, als würde man sagen ein Maler würde in Pinselstrichen denken oder ein Philosoph würde mit Begriffen malen. Eine Sophisterei sondersgleichen, wie man sie im Feuilleton vielleicht verwenden kann, aber doch nicht in einer philosophischen Schrift.
„Die großen Autoren des Films sind also nur verwundbarer, es ist unendlich viel leichter, sie an der Ausführung ihres Werks zu hindern.“
Es ist sicher wahr, dass es leichter ist, einen Filmemacher an der Herstellung eines Films zu hindern, als einen Denker an der Hervorbringung eines Textes. Das Wort „nur“ ist das, was mich stört. Als ob das der einzige Unterschied wäre.
„Die Geschichte des Films entspricht einem langen Märtyrerkatalog.“
Immer noch eine einseitige Aussage mit einem sehr zweifelhaften Begriff. Mit dem Kontext und der Erklärung Akos Gerstners unter dem Beitrag vom 13.2. kann ich das zumindest etwas nachvollziehen. Danke dafür.