Those who could believe, did
„Zum großen Erstaunen derer, die mich wegen Verunglimpfung der Religion verurteilt hatten, drehte ich Il vangelo. Das war zur Zeit des Pontifikats von Johannes XXIII., ihm habe ich den Film auch gewidmet. Es war so etwas wie ein realer Dialog, eine Beziehung zwischen einem Kommunisten, wenn auch ohne Parteibuch, und den progressiven Teilen des italienischen Katholizismus. Vom religiösen Standpunkt aus möchte ich, der ich immer versucht habe, die Eigenschaften der Religiosität mit meinem Laizismus in Verbindung zu bringen, festhalten: Die Menschlichkeit Christi entspringt einer dermaßen starken inneren Kraft, einem dermaßen unstillbaren Hunger nach Wissen und Verifizierung des Wissens, und zwar ohne jegliche Angst vor Skandalen und Widersprüchen, dass für diese Menschlichkeit die Metapher göttlich schon an die Grenzen der Metaphorik stößt, sie selbst wird ideell zur Wirklichkeit. Mehr noch: für mich ist die Schönheit immer eine moralische. Sie erreicht uns jedoch stets nur mittelbar: über die Poesie oder die Philosophie oder die Praxis: das einzige Beispiel einer nicht vermittelten moralischen Schönheit, habe ich im Evangelium gefunden.“
Pier Paolo Pasolini, so zitiert gefunden bei meiner verspäteten Lektüre von Thomas Meineckes Roman „Jungfrau“(2008), der unter dem guten Stern des Mottos steht: „Those who could believe, did“ (Jack Smith)