Ostern
Die Auferstehung des ABC-Cinema am Brüsseler Boulevard Adolphe Max braucht noch Unterstützung.
In einem lokalen Fernsehbericht kann man in dem ehemaligen Pornobioscoop gestapelte 35mm-Kopien sehen, Hunderte nebeneinander. Wie geduldige Zeugen, die vielleicht nie mehr vernommen werden, warten sie da. Jederzeit würden sie vor unbefangenen, vom Bürgersteig weggelockten Geschworenen ihre skandalösen Aussagen wiederholen. Filme mit Stars wie Seka und Serena, Veronica Hart, Jamie Gillis und Ron Jeremy, sie liegen beisammen – Pharaoninnen und Pharaonen gleich – in dieser mit gebührendem Respekt geöffneten Gruft.
Jede bahnhofsnahe Innenstadt war einst mit Lockung und Versprechen geschmückt. Kein Filmmuseum konnte einer Metropole je diesen Dienst erweisen. Größtenteils anonym und beinah vergessen ist die Kunst des gemalten Filmplakats. Links: Mittelamerika auf einem liebkosten Globus, Around the World with John „The Wadd“ Holmes (1975). August heißt der Grafiker, von dessen Plakat zum Film A Coming of Angels (1977) rechts nur ein kleiner Ausschnitt zu sehen ist. Die treffend benannte Webseite Wrong Side of the Art zeigt es in Gänze, hochaufgelöst. Ebenso: Juliet Anderson (1938 – 2010), Beyond Your Wildest Dreams (1981), vivid color for ladies and gentlemen over 21 years.