Dienstag, 02.10.2018

Wolf-Eckart Bühler / Sterling Hayden

Im Oktober werden gleich vier Kinoabende im Arsenal stattfinden, die direkt oder indirekt mit der alten FILMKRITIK zu tun haben.

Morgen und übermorgen ist Wolf-Eckart Bühler zu Gast. Er zeigt seine beiden Filme „Leuchtturm des Chaos“ (1983) und „Der Havarist“ (1984) und spricht mit Hannes Brühwiler darüber. Eine schöne Coda der Hollywood Blacklist-Reihe im September.

Ich bin kein Experte für Schauspielporträts, kann mir aber keinen erstaunlicheren Fall dieses Genres vorstellen als diesen. „Leuchtturm des Chaos“: 118 Minuten mit Sterling Hayden auf seiner holländischen Barkasse, vor Anker bei Besançon, „ein König ohne Land und Untertanen. Eine Shakespeare-Gestalt. Ein Träumer und Denker, ein manchmal flammender Prophet“, wie Alf Mayer schreibt.

Eine Kurzfassung des Films, „Vor Anker, Land unter. Ein Film mit Sterling Hayden“ war durch Werner Dütsch und die Filmredaktion des WDR 1982 möglich geworden. Die Arbeit verbindet sich mit Bühlers vorherigen Sendungen über Leo Hurwitz und Abraham Polonsky, aber auch mit Farocki/Hofmanns Porträt von Peter Lorre. Fallgeschichten, ausgehend von existentiellen Brüchen und Erschütterungen, die das HUAC und die Kommunistenangst der 1950er hervorriefen. Vier Phänotypen der Komplizenschaft oder des Widerstands.

The black pit of oblivion opens like a giant clamshell.

„Der Havarist“ ist Bühlers Version von Haydens autobiographischem Buch „Wanderer“, mit Burkhard Driest, Rüdiger Vogler und Hannes Wader in der Rolle Haydens.

Seit kurzem gibt es die Hayden-Filme – dank der Initiative des Filmmuseums München – auf DVD in der edition filmmuseum. Im Booklet ist auch ein unveröffentlichter Nachruf Bühlers auf den Schauspieler.

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