Vierundzwanzig (5)
Assignment Paris (1952 Robert Parrish)
Gesichter werden gerahmt von Haaren, Halsketten, Helmen und Hüten, von Kappen, Kapuzen, Krägen und Kränzen, von Schals, Schirmen, Schleiern und Sombreros.
Runde Rahmen vereinfachen, sie betonen die Bedeutung des Umrahmten. Als Medaillon wird es am Herz getragen, es steht auf dem Kaminsims oder Schreibtisch. Von ihm geht etwas Heiliges und „eine gewisse Süße“ aus. (Klaus Wyborny: „The Night of the Hunter – Hochzeitsnacht“) ***
Canaris (1954 Alfred Weidenmann), Barbara Rütting
Wenn aber die Aufmerksamkeit, die einem Menschen gewidmet wird, ganz besonders groß ist, dann ist zu fürchten, dass sein Wohl nicht im Mittelpunkt des Interesses steht.
Scheinbar handfest, wie eine hübsche Münze, die oben auf dem Papiergeld liegt, so hebt sich das runde Bild vom Rechteck ab. Wyborny stellt die Frage, warum „das leicht herstellbare Papiergeld die Rechteckform erhalten hat und große Geldbeträge beschreibt. Warum werden nicht die großen Beträge durch Münzen repräsentiert?“
Das Rechteck – der Schein der Vernunft – stiftet Vertrauen.
Das Rundbild – der Anschein von Zuneigung – gefällt.
Es geschah am hellichten Tag (1958 Ladislao Vajda)
Der weiße Kreis um ihren Kopf ähnelt einem Heiligenschein. Das Mädchen wurde ermordet. Um den Mörder zu fangen, soll ein ähnliches Mädchen als Köder verwendet werden. Indem er so vorgeht, wird der Kommissar (Heinz Rühmann) sogar sich selbst unheimlich.
Arabesque (1966 Stanley Donen)
Kamera: Christopher Challis. Die Verbindungslinie von Powell & Pressburger zu Stanley Donen. (Von Gone to Earth zu Two For the Road) Und von dort zu Top Secret und den Zucker-Brüdern.
The Quiller Memorandum (1966 Michael Anderson)
Michael Andersons Kameramann war Erwin Hillier, dessen Filmografie von Powell & Pressburger zu Ray Harryhausen führt (Von Canterbury Tale und I Know Where I’m Going zu The Valley of Gwangi), auch von Lance Comforts Great Day zu Mackendricks Sammy Going South, und von Bakers October Man zu Endfields Sands of the Kalahari.
Es gibt auch eine Verbindung zwischen Arabesque und Quiller Memorandum, beide Filme haben den selben Cutter, Frederick Wilson. Wer also mit Verstand auf diese vielen Linien schaut, wird eines ganz gewiss nicht übersehen können: Alles zusammen ist – ein Knäuel. Kein Muster, kein Plan. Die Filmgeschichte ist ein Knäuel. Das Universum, sagt man, sei auch eins. Oder war es ein Korb? Wo säßen dann unsere Götter? Wo wir?
„Wir sind alle so eitel, dass wir entweder bewundert oder verachtet werden wollen. Dabei vergessen wir, dass das verbreitetste Gefühl das Desinteresse ist.“ (La Terrazza / 1980 Ettore Scola)