Mittwoch, 09.04.2008

Rückprojektion

Vermutlich ist der Film „Der rote Baron“ unerträglich, ich will es gar nicht überprüfen, aber dieses Argument aus der Rundschau leuchtet mir nicht ein: „Die digitalen Kampfszenen sind lächerlich und kaum von jenen billigen Rückprojektionen zu unterscheiden, denen Howard Hughes in Hollywood schon 1930 eine Absage erteilte.“ Howard Hughes erteilte ja manchem eine Absage, nicht zuletzt den Bazillen. Ich freue mich immer über die Rückprojektionen und wundere mich, dass sie ganz aus der Mode sind. Als Sirk gefragt wurde, weshalb er bei „Magnificent Obsession“ nicht besser aufgepasst habe, da sei doch, wenn Rock Hudson und Jane Wyman durch die Schweizer Postkartenlandschaft gondeln, an den falschen Schatten zu erkennen, dass es sich um Rückprojektionen handele, antwortete er, diese Irritation komme ihm gerade zupass. Und hat er nicht Recht? Steigert es diese Szene nicht noch, dass man nie sicher sein kann, wo man ist, wenn man so sanft dahingegondelt wird, halb im süßen Traum, halb im herben Studio? Die Arts of the Artificial sind gerade dann nicht steril, wenn sie sich nicht völlig der Illusion ergeben.

Ein Kommentar zu “Rückprojektion”

  1. knoerer schreibt:

    Es stimmt auch nicht. Diese Szenen sehen gerade deshalb falsch aus, weil so viel Mühe darauf verwendet wurde, es täuschend echt aussehen zu lassen, nicht weil man merkte, dass etwa die Mittel nicht reichten. Die reichen vielmehr an fast allen anderen Stellen nicht. (Gestern die großartige erste Folge der letzten Battlestar Galactica-Staffel gesehen: So macht man das! Bunt, artifiziell, Weltraumfliegerei.)

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