Mittwoch, 31.12.2008

Zwei bis drei Restgedanken des Jahres 2008

Idee zu einer Filmreihe „Theoretiker in Nebenrollen, 1964 bis 1978“. Eröffnung der Reihe mit Giorgio Agamben in Pasolinis „Il Vangelo secondo Matteo“; Abschluss mit Roland Barthes in Téchinés „Les Soeurs Bronte“. Unklar, ob zwischen Eröffnung und Abschluss weitere Filme gezeigt werden. # Neben den Krimis hatte ich noch zwei andere Bücher in den Urlaub mitgenommen: Peter Wollens „Paris Hollywood. Writings on Film“ und Victor Burgins „The Remembered Film“. Ein paar Wochen später kaufte ich im Frankfurter Städelmuseum einen Burgin-Katalog und stellte fest, dass Peter Wollen den einführenden Essay geschrieben hatte. # Buch des Jahres: Roland Barthes: Die Vorbereitung des Romans. Vorlesung am Collège de France 1978-1979 und 1979-1980, aus dem Französischen von Horst Brühmann, Frankfurt/Main: Suhrkamp 2008. Einziger Vorsatz für 2009ff.: Dieses Buch von nun an in jedem Jahr einmal lesen. # „Dermaßen viele Menschen sind wie geplatzte Weißwürste oder zerschlagene Eier, so überbordend fett und formlos.“ (aus der Email eines Freundes aus den USA). # „ich war überrascht, an einem gate vorbeizukommen, das den flug nach reykjavik abwickelt – als gäbe es die insel noch.“ (aus einer Email desselben Freundes vom Flughafen Kopenhagen) # Wie mir in Amsterdam im Schwimmbad die Brille gestohlen wurde und ich daraus lernte, den Begriff „Wertsache“ von nun an radikal subjektiv zu interpretieren. # Zuerst denkt man: Fein, dass DIE ZEIT den Lesern ihr gesamtes Archiv im Internet zur Verfügung stellt. Wenn man bei Stichproben dann auf Texte wie Peter Naus Besprechung von Helmut Färbers BAUKUNST UND FILM stößt, die der Nachwelt dank der Mitautorschaft der automatisierten Scanner unter dem Titel „Von der Kathedrale ziirlitEeisiliäu“ überliefert wird, fragt man sich, ob hier nicht die Bewahrung der Vergangenheit mit ihrer Vernichtung verwechselt wird. # Mark Lewis: North Circular (2000).

[„#“ courtesy of woerterberg]

Ein Kommentar zu “Zwei bis drei Restgedanken des Jahres 2008”

  1. goncourt schreibt:

    Nicht zu vergessen Marshall McLuhan in Annie Hall.

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