1. Mai
Das Interessanteste an mir ist mein Geburtsdatum: 1. Mai 1936.
Nach dem 2. Abitur bin ich einmal zur Sorbonne gegangen und nach einer halben Stunde wieder rausgelaufen, aus Haß und Erschrecken. Dann habe ich mich auf die I.D.H.E.C. vorbereitet – und bin dabei dem Straub begegnet. Ich wollte Dokumentarfilme machen – ethnologische.
Noch: ich mochte überhaupt nicht blonde Leute mit heller Haut; als ich klein war, fand ich nichts schöner als die Mädchen auf der Schule in Paris (wo ich erst, als ich 13 war, hinkam – vorher war ich auf dem Lande), die schwarz waren … Nur war eben Straub blond mit sehr heller Haut. Leider! Ich hatte Englisch und Spanisch gelernt und mußte dann zuerst Deutsch und schließlich Italienisch lernen … Schön dialektisch!
Danièle Huillet
© Sammlung Heiner Roß / Nachlaß Joachim Wolf (Kinemathek Hamburg)
im Filmmuseum München
Das Dossier „Erinnerungen, Begegnungen“ wurde um einen Text von Michael Freerix ergänzt.
Zwei neue Filme von Jean-Marie Straub (und Danièle Huillet) werden beim Festival in Cannes in der Quinzaine des Réalisateurs gezeigt. Dazu hier bald mehr.