März 2009

Montag, 02.03.2009

kinohinweis

claire denis, heute um 20.30 im babylon-mitte, und der film »35 rhums« wird gezeigt

»Doch vorher wollte ich noch die Verfilmung der „Wahlverwandtschaften“ hinter mich bringen. Wieder in 16mm und Schwarzweiß. Ich schrieb ein kurzes Exposé. Vor allem für Rudolf Augstein, der mir 5.000 Mark für das Machen des Films geben wollte. Hinterher waren es dann zwar nur 1.000 Mark. Aber das ist bei einem derart billigen Film auch schon eine Menge Geld. Mit etwas Geld aus dem Fernsehverkauf von MADE IN GERMANY…, mit privaten Geldern und Geldern aus allerlei sonstigen Quellen finanzierte ich den Film. Kopierwerk und Geräteverleih, die mir bei MADE IN GERMANY… Kredite gegeben hatten, die inzwischen bezahlt waren, kreditierten auch den neuen Film.

Beim Drehen erfüllte ich mir einen Wunsch und spielte selbst die Hauptrolle. Am letzten Drehtag, als ich nackt vor der Kamera auftreten mußte, rannte ich in eine Stechpalme, durchbohrte meine Hornhaut und mußte (was mir gar nicht so unlieb war) wie John Ford, Raoul Walsh und Nicholas Ray auf Anweisung meines Augenarztes Friedrich Kramer eine Agenklappe tragen.«

[Rudolf Thome: Überleben in den Niederlagen. Gedanken zum Filmemachen in der Bundesrepublik Deutschland, 2. Teil: Wie es dann weitergegangen ist, in: Filme. Neues und Altes vom Kino, Nr. 2/1980, S. 44-47: 45; wie der erste Teil des Textes in der Ausgabe davor – vor einiger Zeit mal in einem Viennale-Katalog wiederveröffentlicht – sehr lesenswert. Hoffentlich wird der Text in Kriests Thomebuch zu lesen sein; die Fassbinder-Episode ist auch Klasse.]


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