2009

Freitag, 15.05.2009

Wyborny

„Wybornys Aufbruch aus einer als in hohem Maße unbefriedigend empfundenen Gegenwart, insbesondere aus der Gegenwart des Mediums Film, ging in zwei Richtungen gleichzeitig: in die Geschichte des Mediums und in seine Zukunft, – zurück zu Griffith und dem Sündenfall des ersten Schnitts (DAS GRÖSSTE VERBRECHEN ALLER ZEITEN) und voraus in den reinen Himmel des befreiten Sehens, nämlich zur Wiedergeburt des aller narrativen Zwänge ledigen Bildes.“
(Dietrich Kuhlbrodt in Cinegraph, Lg. 16)

Dieses einzigartige Werk – ein Kino, das denken, das komisch, aber auch verzweifelt sein kann – liegt nun in einer vollständigen DVD-Edition vor, die Klaus Wyborny selbst zusammengestellt hat.

Donnerstag, 14.05.2009

shomingeki

Die Nr. 21 der Zeitschrift shomingeki ist erschienen:

Erinnerungen an Claude Forget (Rüdiger Tomczak)
Roger Toupin, Epicier Variété von Benoit Pilon (Rüdiger Tomczak)
Milch (Weiße Serie III) (Bettina Klix)
Navy Cut von Wolfgang Schmidt (Johannes Beringer)
The Killing Of A Chinese Bookie von John Cassavetes (Stefan Flach)
La Ricotta von Pier Paolo Pasolini (Stefan Flach)
Interview mit einem 13jährigen von Bärbel Freund (Johannes Beringer)
Zu drei Filmen:
Der Rote Punkt von Marie Miyayama
Toi von Francois Delisle
The New World (erweiterte Fassung) (Rüdiger Tomczak)
Heimlich und allein (Bettina Klix)
So Long No See von Véronique Goël (Johannes Beringer)
Zu Johannes Beringers Text zu So Long No See (Charles Hersperger)
Zum Kino und Anderswohin (Michael Girke)
Texte zur Berlinale:
L’Encerclement von Richard Brouillette (Rüdiger Tomczak)
Pink von Rudolf Thome (Livia Theuer)
Japan auf dem Festival des Films du Monde, Montreal 2008 (Claude R. Blouin)
Gulabi Talkies von Girish Kasaravalli (Pradip Biswas)
Filmfestivals in Antalya und Kars (Gönül Dönmez-Colin)
The Civil War von John Ford (Stefan Flach)

Dienstag, 12.05.2009

Reklame

GRIMME ONLINE AWARD 2009

»Aus fast 1.700 eingereichten Vorschlägen hat die Nominierungskommission 24 Kandidaten für den Grimme Online Award 2009 ausgewählt.«

Zur Abstimmung für den Publikumspreis geht’s hier lang, CARGO selbst ist hier.

Glückwunsch zur Nominierung.

25/100

Die Geschichte vom Filmjournalisten, der seine Sätze immer dann mit den Worten »nicht zufällig« begann, wenn er sich nicht zu sagen traute, dass er keine Ahnung hatte, worin der Zusammenhang zwischen den beschriebenen Dingen lag, aber gleichzeitig den Wunsch zum Ausdruck bringen wollte, dass doch bittschön hoffentlich ein solcher bestehen möge.

Montag, 11.05.2009

call for reviews –

schreiben

* … the audience is writing

Samstag, 09.05.2009

三橋美智也 – 古城 1959

Two and a half minutes of great beauty.
Mehr hier.

Freitag, 08.05.2009

Schreiben, Schreiben, Schreiben

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Fritz LangM – 1931

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Carl Theodor DreyerVampyr – 1932

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Alfred HitchcockSuspicion – 1941

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Jack ArnoldThe Incredible Shrinking ManGrant Williams – 1957

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Blake EdwardsBreakfast at Tiffany’s – 1961

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Seth HoltThe Nanny – 1965

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Roman PolanskiRosemary’s Baby – 1968

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Mike JudgeIdiocracy – 2006

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Xanten – Fußgängerzone – Peer Steinbrück und Costa Cordalis

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Jean GiraultLe gendarme se marieLouis de Funes und Michel Galabru – 1968

Donnerstag, 07.05.2009

The Quiet Man

In seinem Buch „Das fragile Absolute. Warum es sich lohnt, das christliche Erbe zu verteidigen“ erzählt Slavoj Zizek eine Filmszene nach, die ihm als Beispiel dient für einen Triumph des Lebens über den Tod. Sie stammt aus John Fords irischer Komödie „The Quiet Man“ (1952): „Eine Szene, in der ein alter Mann stirbt“. Dass er diese Absicht hat, erkannte ich aber beim ersten Sehen nicht, ich sah zwar die Versammlung, die sich um sein Bett eingefunden hatte, hörte die Worte, die ihm von einem Geistlichen vorgelesen wurden, die aber nicht eindeutig biblisch, sondern theatralisch und antik klangen. Erst als der alte Mann den Vorgang unterbricht und sich anders besinnt, wurde für mich nachträglich klar, was die Szene bedeutete. „Doch plötzlich wird die feierliche Würde durch den Lärm einer gewalttätigen Auseinandersetzung gestört.“, schreibt Zizek weiter. „Vor dem Haus findet endlich das Duell zwischen den beiden Helden statt, auf das das ganze Dorf seit langem gewartet hatte; der Sterbende verfolgt das Geschehen aufmerksam, vergisst, dass er eigentlich gerade mit dem eigenen Ableben beschäftigt ist, steht auf und schließt sich den begeisterten Zuschauern des Kampfes an.“ Obwohl ich den Film zum ersten Mal sah, glaubte ich der Inszenierung des Sterbens offenbar nicht, so, als wüsste ich, dass gleich der Weckruf käme. Vielleicht nur deswegen, weil ich mich in einer Komödie befand, die laut Zizek „der Triumph des unzerstörbaren Lebens ist – aber nicht des erhabenen Lebens, sondern des opportunistischen, gewöhnlichen, vulgären Lebens.“

Cinématon n° 411: Juliet Berto

cinematon_berto.jpg

Land: Frankreich. Beruf: Filmemacherin, Schauspielerin, Schriftstellerin.
gedreht in Bures-sur-Yvette (Frankreich) am 12. Dezember 1984 um 16 Uhr 50.

Außerdem:
Jean-Luc Godard (n° 106, 22. Februar 1981 um 11 Uhr 30)
Maurice Pialat (n° 236, 17. Juli 1982 um 16 Uhr)
Sandrine Bonnaire (n° 106, 17. Juli 1982 um 16 Uhr 20)
und viele andere.

Eine Auswahl von Gérard Courants inzwischen 2174 »cinématons« seit 1977
(Stand: November 2007).

Montag, 04.05.2009

Mahlzeit

Er ließ einen verdächtig aussehenden Zettel in der Innentasche seines Jacketts verschwinden, als sie näher kam.

„Ist das eine Opferliste oder eine Einkaufsliste? Scheint jedenfalls sehr lang zu sein!“, sagte sie belustigt, als sie sich an den Tisch setzte.

Er lächelte geschmeichelt, als hätte er nur das Wort „Opfer“ gehört und als sei es nur ein anderes Wort für Frau.

„Für so gefährlich hältst du mich?“

Sie sah ihn unentschlossen an.

Sehr ungern verabschiedete er sich von dem Bild dieses Mannes, der nicht seine Probleme hatte.

„Ich stelle nur gerade eine Liste von Filmen zum Thema Nahrung, Küche, Essen zusammen. Für meine blöde Kolumne.“

„Kennst du ‚Mahlzeiten‘ von Edgar Reitz?“

„Nein, nie gehört.“

„Ich hab ihn auch nur zufällig vor Jahren im Fernsehen entdeckt. Eigentlich passt nur der Titel in deine Liste, denn um Essen geht es nicht. Es ist ein sehr verrückter Film. Das Thema ist eher das Verschlingen eines anderen Menschen, aber auch nicht handgreiflich, nicht in sexueller Aneignung und schon gar nicht kannibalisch. Es ist nicht klar, wer wen aufisst, die Frau den Mann oder der Mann die Frau. In einer Liebesszene stellt sie die großartige Frage: Lebst du noch? Sie scheint sich wirklich nicht sicher zu sein. Aber noch weniger, ob sie selbst noch lebt.“

„Muss ich sehen.“


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