Scheugl & Schmidt nutzten jede Gelegenheit, um gegen ihre „irrationalen Gefühle“ loszudonnern, die New Yorker Formalistenszene fand sie „hairy“, doch ganz gleichgültig, die Filmer der Westcoast haben ihre Tadler und Spötter überlebt. In den Jahrzehnten, die seither vergangen sind, sind ihre mit den primitivsten Mitteln zusammengestoppelten Sachen immer noch reizvoller geworden. Man nehme nur den einen, supersimplen „All My Life“ von Bruce Baillie, die Musik von Ella Fitzgerald mit Teddy Wilson und seinem Orchester, all my life, I’ve been waiting for you, ein zerfallener Zaun, immerzu dieser Zaun, Büsche, you seem so lovely, so far above me, Blumen, Blumen, I’m almost afraid to look, und dann, es zerreißt einem das Herz, ein Schwenk in den Himmel, darling, just hold my love.
Dieser Film und andere morgen (Freitag) Abend in der (zusammen mit dem Institut für Neue Musik veranstalteten) Reihe „Musik Bild Magie“ im Berliner Arsenal, 19.30 Uhr: Bruce Baillie, All My Life (USA, 1966, 3 Min., Musik: Ella Fitzgerald) und Castro Street (USA, 1966, 10 Min.), Kenneth Anger, Eaux d’Artifice (USA/Italien, 1953, 13 Min., Musik: Antonio Vivaldi), Manuel Knapp, Visibility of Interim (Österreich, 2007, 14 Min.), Karoe Goldt, Non est hic (Deutschland, 2006, 5 Min., Musik: pumice), Magdalena Kallenberger, Grand Pas de Deux (Deutschland,2007, 5 Min., Musik: Leo Brouver)