Sonntag, 27.06.2010

Vorhang

Frank Giering (1971-2010)

„Often the wounds and gifts we receive take longer to metabolize than the span of our lives would appear to allow.“ (Eric Miller)

Eine seiner Rollen erscheint für mich so eng mit ihm verbunden, als sei er es selbst gewesen: Der namenlose „junge Mann“ in Romuald Karmakars „Die Nacht singt ihre Lieder.“ (2004)

Er ist darin beschwert von einer tiefen Traurigkeit, die sich mit Langsamkeit so paart, dass sie nicht als „gespielt“ erscheint. Es ist kaum möglich, sich das, zuschauend, vom Leib zu halten. Vielleicht war es besonders diese quälende Intensität, die so viel Ablehnung bei Publikum und Kritik hervorrief.

Und die Art wie der „junge Mann“ dann aus dem Film verschwand, lässt auch an das verfrühte Ende von Frank Giering denken, den Sprung muss nicht immer der ganze Körper ausführen, es kann auch nur das Herz sein, das nicht mehr will.

„Grief is slow and and growth is slow and many kinds of love are slow.“ (Eric Miller)

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