Kino- und Galeriehinweis (Berlin)
Im fsk-Kino, Berlin, ab dem 9.12. täglich um 18 Uhr (Samstag und Sonntag mit Diskussion)
Regie: Stefan Hayn und Anja-Christin Remmert
Kamera: Knut Schmitz, Bernadette Paassen
Ton: Klaus Barm
Schnitt: mit Dörte Völz-Mammarella
Format: HDcam SR, Stereo, 16:9, 82 min, 2009
Der Film versucht eine vertovsche, sozialpolitische Gesamtschau ausgehend von einem Weihnachtsmarkt im Berliner „Krisenbezirk“ Neukölln. Auf dem Markt, den es seit fast vierzig Jahren gibt, betreiben unterschiedliche „Sozialdienstleister“ Stände. Deren Arbeit – zum großen Teil aus gesellschaftlichen Emanzipationsbewegungen hervorgegangen – und den Hilfebedarf der arbeitslosen, drogenabhängigen, psychisch kranken, lernbehinderten „Klienten“, wie die Hilfesuchenden heute oft bezeichnet werden, zeigen wir. Viel Migrationsthematik spielt dabei eine Rolle.
Ziel war es, eine Art bruegelsches Wimmelbild im Finanzkrisenherbst 2008 filmisch zu verdichten. Der Markt als verbindender Ort bringt alle zusammen. Die Weihnachtsthematik hilft, über das Alltägliche, das Vereinzelte hinaus zu gelangen zum geistigen und gesellschaftspolitischen Dahinter – kein weiteres Verelendungsbild einer Metropolenregion mit weitgehend einkommensschwacher Bevölkerung, vielmehr ein möglichst vielstimmiges Oratorium, das bei allen sozialpolitischen Verschärfungen von intaktem menschlichen Miteinander erzählt.
*
Offenes Atelier
am 11. und 12.12. jeweils von 11 bis 15 Uhr
Donaustr. 83, 1. Hof Aufgang 1, 4. Stock
12043 Berlin (U7 Karl-Marx-Str.)
Ich zeige in der offenen Ateliersituation neue Zeichnungscollagen und Malerei. Im Frühjahr 2006 begonnen, setzen sich die Bilder auf ganz persönliche Weise mit der Frage der Traditionsbildung in und nach den Straub/Huillet-Filmen auseinander. Über mehrere Jahre wird – quasi als „Rohmaterial“ – eine bildnerische Grundlage für einen zweiten, komplementären Teil zum Film MALEREI HEUTE (1998-2004) erarbeitet.
Stefan Hayn