Harun Farocki, Kriegstagebuch
(Zuerst veröffentlicht in der WoZ)18.3.03
1944 machten Aufklärungsfotografen der US-Luftwaffe Aufnahmen von den Anlagen zur Herstellung von synthetischem Gummi und Benzin in Monowitz / Polen. Ohne es zu wollen und ohne es zu bemerken, erfassten sie dabei auch einige der Lager von Auschwitz. Diese Bilder wurden erst 1977 veröffentlicht. Die zuführenden Bahngleise lassen sich identifizieren, eine Wand, an der Exekutionen vorgenommen wurden, das Haus des Kommandanten, selbst die Schächte auf den Dächern der Gaskammern, durch die das Zyklon-B geworfen wurde, zeichnen sich ab. In der Distanz von 7000 Metern ist der einzelne Mensch kaum mehr als ein Bildpunkt, Menschen in Gruppen sind als Muster erkenntlich, eine Gruppe bewegt sich von den Bahngleisen zum Lager, eine andere steht in einer s-förmigen Windung auf dem Hof Schlange, um registriert zu werden. Eine dritte bewegt sich zur Gaskammer beim Krematorium 4, das Tor zum Hof steht schon offen.
Diese Bilder schienen mir damals ein angemessenes Mittel zur Darstellung der Lager, weil sie zu den Opfern eine Distanz halten. Anders als die Bilder aus der Nähe: Bilder von der Selektion auf der Rampe, Bilder der ausgehungerten Häftlinge in den Schlafräumen, der Leichenberge, die der Bulldozer wegräumt. Mit solchen Bildern wurde den Opfer noch einmal symbolisch Gewalt angetan und auch bei bester Absicht wurde von Ihnen ein Gebrauch gemacht.
Mit dem Krieg der Alliierten gegen den Irak wurde aus den Luftbildern ein alltägliches Mittel der Berichterstatung. Die TV-Stationen wurden mit schwarz-weissen Bildern mit dem Fadenkreuz im Zentrum überschwemmt, die entweder die Aufsicht auf ein Ziel gaben, in die ein Projektil einschlug. Oder die aus dem Kopf eines Projektils übertragen wurden, die den Anflug auf ein Ziel zeigten, bei dessen Erreichen das Bild abriss. Von diesem Bildern sagte Virilio, sie zielten auf uns.
Diese Bilder sind eine Propaganda neuen Typs. Sie sehen sachlich aus – wie ein technischer Vollzug – und unterschlagen, dass es viele menschliche Opfer in diesem Krieg gab. Es ist auch bezeugt, dass es Bilder gibt, auf denen Menschen im Zielgebiet zu sehen sind – aber das ist kaum zu beweisen. Die Bilder werden vom Militär erzeugt wie kontrolliert. Kriegs-Führung und –berichtersattung fallen hier zusammen.
Die Gegenseite hat ebenso Gründe gehabt, die menschlichen Opfer nicht zu zeigen.
Das soll nicht heissen, dass man die Bilder der Verletzten und Toten hätte zeigen sollen. Es ist nur zu deutlich, dass uns diese Bilder nicht aus guten Gründen erspart bleiben. Als Bush am 16.3. auf den Azoren den Giftgas-Angriff der irakischen Führung ansprach, gab es auf einmal Bilder von Toten auf den Strassen von K. zu sehen.
Schreckliche Bilder – vor 17 Jahren aufgenommen, als der Irak noch den Iran bekämpfte und von den USA unterstützt wurde – jetzt ausgespielt wie ein Trumpf.
In Tagträumen habe ich oft gedacht, dass ein guter Text, eine gute Fernseharbeit auf die vielen schlechten Texte und Bilder angewiesen ist, von denen sie sich absetzen will. Sind die guten Autoren nicht Ausbeuter der schlechten, so wie die hochqualifizierte Arbeit als Unterfutter die massenhafte, ungelernte braucht? Wenn es um den Krieg geht, wie kann man da beim Schreiben oder Filmen vermeiden, mit den entstellten Körpern Geschäfte oder Politik zu machen.19.3.03
Zur Wappnung ein paar Worte von Serge Daney: „Das Bild steht immer an der Front der Auseinandersetzung zwischen zwei Kraftfeldern, es ist dazu verdammt, eine bestimmte Andersheit zu bezeugen, und es fehlt ihm immer etwas, obwohl es stets einen harten Kern besitzt. Das Bild ist immer mehr und zugleich auch weniger als es selbst.“ In ernsten Zeiten sind dumme Bilder und Wörter schwer zu ertragen. Die dummen Bilder sind nicht solche, die ihr Ziel verfehlen und etwas anderes treffen – in Analogie zu den „dummen Bomben”, die schon zum geflügelten Wort geworden sind.
„Um mir das Leben nicht weiter zu komplizieren, entschloss ich mich, zwischen dem „Bild” und dem „Visuellen” eine klare Unterscheidung zu treffen. Unter dem Visuellen verstehe ich die optische Verifikation eines rein technischen Funktionierens. Das Visuelle kennt keinen Gegenschuss, ihm fehlt nichts, es ist abgeschlossen, kreisförmig in sich zurücklaufend, ein wenig von der Art des pornografischen Spektakels, das nichts weiter ist als die ekstatische Verifikation des Funktionierens der Organe.”[*][*] Serge Daney, Von der Welt ins Bild – Augenzeugenberichte eines Cinephilen. Aus dem Französischen von Christa Blümlinger, Dieter Hornig, Silvia Ronelt, Herausgegeben von Christa Blümlinger, Verlag Vorwerk 8, Berlin, 2000
20.3.03
Im Kino und Fernsehen ist der Tod – radikaler noch als im Seelenleben – der Tod der anderen. Ich bin der Betrachter – ich sehe andere sterben, aber der Film wird weitergehen oder sich fortsetzen, also werde ich ewig leben. In Kriegszeiten kann ich die Bilder, die ich gerade gesehen habe, gleich nochmals auf dem gleichen Kanal oder einem anderen sehen. In einer Kolumne einer Filmzeitschrift hat Handke einmal von der Erfahrung mit billigen Nachtprogrammfilmen geschrieben, die in Rom begonnen werden und nach einer Insolvenz der Produktion in Berlin fortgesetzt werden. Nichts ist unheimlicher, als wenn Darsteller aus einer Filmerzählung spurlos verschwinden! Das ist der Erfahrung des Todes näher als das Bild eines Sterbenden, dessen Sterben, weil Wert in einem dramaturgischen Kalkül, auch noch etwas wie einen Sinn bekommt.
Am 11. September bemerkte ich, dass einem Moderator, der um die Mittagszeit in das Studio gekommen war, inzwischen Bartstopeln gewachsen waren. So etwas hatte ich noch nie gesehen und das belegte den Ausnahmefall besser als all die Beteuerungen, nichts werde mehr so sein wie bisher. Dass einem während der Fernsehsendung der Bart wächst, das ist so erschreckend wie dass einem nach dem Tod der Bart noch nachwächst.21.3.03
Rache für den 11.9.: Jetzt haben die USA etwas in Gang gesetzt, von dem es nur ein paar Bilder gibt und die immer wieder gezeigt werden.22.3.03
Ein Mail meines Freundes Rembert Hüser: ”Und warum schreibt oder sagt niemand, daß ‚awe‘ von ’shock and awe‘ nicht ‚Einschüchterung‘, sondern ‚Ehrfurcht‘ heißt? Daß es sich dabei um einen Begriff aus der Erhabenheitsästhetik handelt, daß es um die Anerkennung von Minderwertigkeit angesichts des Göttlichen geht?”23.3.03
Ein Bild, wie ich es noch nicht gesehen habe. Start von Flugzeugen vom Deck eines Flugzeugträgers. Alle Gegenstände in leuchtenden Falschfarben, in niedriger Rate übertragen. Ein reales Bild, allerdings ohne jede Raumwirkung, wie icons auf einem display. Startende und landende Maschinen auf dem Flugzeugträger sind ein häufiges Motiv, das Standard-Stellvertreter-Bild für Kriegsführung, ähnlich dem von der Stahlschmelze für Industrie-Produktion. Zu oft gezeigt, ein neuer Ausdruck wird gebraucht!
Beim Zappen haben wir bemerkt, dass Viva sein Logo durch ein Ostermarsch-Zeichen ersetzt hat, zum Zeichen der Anerkennung sehen wir uns einen Clip an. Ein Rapper im Ghetto, mit teuren Kameras werden Effekte billiger Kameras nachgemacht, damit die Armut als Geste deutlich bleibt, wie bei einem Staatsmann, der das Gewand einfacher Menschen trägt. Auf den Rücken der Rapper erscheinen kurz elektronische Fadenkreuze. Ein Rebell zu sein heisst im Fadenkreuz der Hightech-Waffen zu sein. Zur Zeit des Kossovo-Krieges hielten in Belgrad Demonstranten Papp-Schilder mit einem Fadenkreuz hoch: wir sind die Opfer; daher muss die Idee für den Clip sein.
Einträge von filmkritik
Samstag, 29.03.2003
Donnerstag, 13.03.2003
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Irrtum im Jenseits, von Rembert Hüser
Montag, 10.03.2003
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Manfred Bauschulte: Einige Reflexionen über Film, Totenkult und Terror – zu: “Stalin – eine Mosfilmproduktion”, Dokumentarfilm von Oksana Bulgakova, Frieda Grafe und Enno Patalas, WDR 1992
Dienstag, 04.03.2003
MARTHA… MARTHA – Sandrine Veysset, Frankreich 2001 (97’)
Kinostart: 6.3.2003
Merkwürdiger Titel.
Die Verdoppelung insistiert, in ihr steckt eine Sehnsucht nach Eindeutigkeit. Als ob da jemand aufbegehren will gegen die Macht der Begründungen und sich deshalb genötigt sieht, zum letzten Mittel zu greifen, zur Tautologie, zur nicht hinterfragbaren, immer wahren Aussage. So schafft man unumstößliche Tatsachen, so stellt man Wahrheit her, so steigt man auf zum Gesetz gebenden Alleinherrscher im Reich der Wörter. Diese Putsch-Phantasie hat sich das kleine Einmaleins einer Politischen Ökonomie der Sinnproduktion zum Dogma gemacht: Wer die Regeln festlegt, nach denen willkürliche Laute in Behälter für Information umgewandelt werden, der dominiert das Game.
Ein Wunsch, der so heftig vereinfacht, weist auf einen schwerwiegenden Mangel hin. Eine selbstbewusste, perfekt symmetrische Gleichung zu werden, genau das schafft sie ja nicht, diese Zeichenanhäufung des Titels. Die liegende Drei-Punkte-Linie zwischen zwei identischen Namen markiert ein beredtes Schweigen. Im Gegensatz zum vertikalen und nachdrücklichen Ausrufungszeichen zeigt sie ein Zaudern und Zögern an, Unsicherheit. Erst mal abwarten. Zeit vergehen lassen.
In Theatertext und Drehbuch –dort, wo der Sprechakt notiert wird wie Musik in einer Partitur- stehen solche mit nichts als Bedeutung gefüllten Leerstellen für Pausen, für ein Innehalten im Redefluss, ein Unterbrechen von Bewegung und Handlung. In diesen Löchern reißt Raum auf für Interpretation, für Spekulation. Gewissheit versinkt in Möglichkeiten.
Angesichts der kosmischen Weite, die sich plötzlich hinter dem Wort auftut, kann es das sprechende Subjekt schnell mit der Angst zu tun bekommen. Es geht um eine Intuition, ein seinerseits nicht in Worten fixiertes, in diesem Sinne unbestimmtes Gefühl, das weiß: die Bennennung ist unzureichend, sie erfasst ihren Gegenstand nicht vollständig. Eigentlich gehört sie ergänzt, angereichert – nur so könnte eine präzise Beschreibung entstehen. Aber die kostet unendliche Mühen. Das Leben geht derweil weiter und verlangt eine Wahl. Wie man sich auch entscheidet, die Welt sieht immer schon wieder verändert, immer wieder neu aus.
In diesem Zusammenhang kann man sich leicht verlieren, es ist zum Verrückt-Werden – und auch darauf verweisen die drei Pünktchen, subtil, aber deutlich: Wie Gewichte hängen sie dran am ersten MARTHA und machen jede Hoffnung auf Ausgewogenheit zunichte. Eine winzige typografische Verschiebung und schon gerät alles aus der Balance.
Diese Schadensanfälligkeit will verwaltet werden. Ein dubioses Werkzeug kommt ins Spiel: die Wiederholung. Sie darf verfügen, dass alles beim Alten geblieben ist – eine selbstschützerische Vorspiegelung, die die rettende Rückkehr in eine bekannte Welt und dort ein Dauerbleiberecht verspricht.
Solche Suggestionstechniken funktionieren gut, sie bilden das Fundament aller auf Bewahrung ausgerichteten Weltanschauungen. Und trotzdem bergen sie auch den Kern ihres eigenen Scheiterns in sich: Die den Schein wahrende, Herrschaft stabilisierende Wiederholung bestätigt das Wiederholte nicht nur- gleichzeitig verstärkt sie den Zweifel, den sie eigentlich unterdrücken soll: Muss das Feststehende so betont werden, weil es gar nicht so fest steht?
Gegen den unauflösbaren Widerspruch hilft nur die Sturheit der Selbstbehauptung. Die Wiederholung ignoriert Aufforderungen nach Korrekturen und versucht, die vertraute Bezeichnung in die Ewigkeit fortzuschreiben, gegen alle zu beobachtenden Abweichungen und Änderungen. Damit produziert sie eine Logik des Zwangs. Die alten Fehler müssen wieder und wieder begangen werden.
Das dialektische Karussell dreht sich immer schneller, mit jeder weiteren Runde erhöht sich der Druck der Fliehkraft. Es erfordert eine außerordentliche Widerstandsfähigkeit, um diesen auseinander strebenden Kräften standzuhalten. Verdrängung ist zwangsläufig ein Akt von (Gegen-)Gewalt. Was sie zu leisten und auszuhalten ermöglicht, kann in Erstaunen versetzen.
Gegen unsere steinschweren Worte ist das, was wir sehen von dieser Welt, flüssig und flüchtig wie Wasser. Wir können Trost gut gebrauchen. Diesem Bedürfnis ist der Film gewidmet.
Stefan Pethke
Montag, 10.02.2003
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Neu auf unserer Langtextseite:
Das große Glück der kleinen Leute
Ist die RTL Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ ein weiterer, vielleicht der endgültige, Beleg für den oft beschworenen Tod von Pop? Von Michael Girke.
Dienstag, 21.01.2003
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“Der überfüllte Film bleibt sonderbar leer” (Friedrich Luft) – ein Text von Harun Farocki zu Martina Müllers und Werner Dütschs: Lola Montez – Eine Filmgeschichte. Die Rezension ist zuerst, letzte Woche, gekürzt in der taz erschienen.
Donnerstag, 09.01.2003
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Zum 8.3.2002 hat Manfred Bauschulte eine kleine Sammlung von Texten und Materialien von und zu Jean-Marie Straub übersetzt und zusammengestellt. Diese ist hier, auf unserer Langtextseite, zu finden.
Mittwoch, 18.12.2002
Bitte besuchen: Disneys „Der Schatzplanet“
Von Michael Girke
Ein Film für vaterlose Söhne. Wie ein anybody versucht jemand zu werden, ein somebody mit einem eigenen Leben, das ist hier ein Abenteuer, das nicht zur Kriegserklärung gegen das Leben mit allein erziehenden Müttern wird. Das ist selten in der jüngeren Filmgeschichte. Sollte die Verfilmung von Michel Houellebecqs „Elementarteilchen“ erfolgreich sein, droht „Der Schatzplanet“ als Disney für Männerunglück befördernde 68er identifiziert und verhöhnt zu werden. Zeichentrickfilme nehmen alle (Ex-)Kinder als beladene Träger von Narben aus Familienkonstellationen sehr ernst. Nicht nur deswegen schätze ich sie so sehr.
Dem jungen Jim Hawkins ist bei seiner Schatzsuche ein Roboter an die Seite gestellt. Der hat 100 Jahre Einsamkeit auf einem abgelegenen Planeten hinter sich. Rost in den Schaltkreisen und verlorengegangene Chips liefern die Entschuldigung fürs Disneysidekick typische Rumschusseln – diesmal einer Menschmaschine. Den Figuren und klassischen Stoffen wird durch solche Sidekicks der tragende Ernst genommen und eine, ja, realistische Dimension gegeben: Rumschusseln ist, wenn ins Sprachlose Verdrängtes sich für Momente austobt und wir dabei zusehen. Anders ausgedrückt: Wenn jemand wissen will, was eigentlich aus Jerry Lewis geworden ist: er ist bei Disney untergekommen, arbeitet als Roboter im Zeichentrick.
Wie immer animiert Disney auch diesmal zum Mäkeln: Der Hang der Disneystudios Animation realistischer zu machen, läßt ihre Filme aussehen wie „Star Wars“ und „Matrix“ schon ausssehen, schränkt also den spezifischen Zeichentrickzauber ein. Wie Tarzan vor zwei Jahren ein Surfer sein mußte, muß Jim Hawkins ein nerdiger, Gitarrenmusik hörender Skater sein, damit neues Publikum Disney nicht als altbacken verhöhnt. Opportunismus, Ausverkauf? Kein Problem. Das ist wie in den Jugendvorstellungen vor 25 Jahren in Herforder Kinos, als ich mir die großartig wortkargen Cowboys auch in der Antike und im Zukunftsfilm gewünscht habe. Durch die Bilder hindurch hört man die Disney Macher nicht nur als clevere Geschäftsleute denken.
„Der Schatzplanet“ schätzt nicht nur allein erziehende Mütter, sondern miese, raffgierige Cyborgs sind gar nicht mies und raffgierig, sondern – achten sie auf das Blinzeln im Maschinenauge – die andere Seite von dem, was Rationalität, Logik, Seriosität, Warenverkehr aus der Realität machen. Was (Ex-)Kinder nachts unter die Bettdecke in den Taschenlampenschein in die Bücher (heute PC Games) zu den Piraten lockt.
Warum es gut ist, daß die Zeit vergeht, wird am Weihnachtsfilm deutlich: Ein Disney Happy End heute ist, wenn Piraten nicht sterben müssen, sondern auf Kaperfahrt bleiben, um vererbten, im Weltall herrschenden Vorstellungen von Männlich-, Väterlich-, Vorbildlichkeit einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Auch die Cyborg-Menschmaschine ist früh im Film kenntlich als Träger von Narben aus familiären Konstellationen. Weil so ein Glibberwesen, so ein niedliches Sidekick-Es, ihrem Bösewichteranführer-Ich an die Seite gestellt ist. Morphie heisst das Glibberding. In diesem Namen steckt all das, was so schön furchtbar an unseren Wünschen ist, daß es ordnungsgemäßer Selbstbeherrschung und Lebensplanung, oft in den zwanghaftesten und ungelegensten Momenten, schwer zu schaffen macht. Diesen vorletzten Satz, glauben sie mir, kann man verstehen, wenn man „Der Schatzplanet“ gesehen hat.
Verlassen des Disney-Kinos ist, als ließe man etwas von sich selbst zurück. Nicht Träume vom besseren Leben, sondern Ausdrucksmöglichkeiten.
Donnerstag, 05.12.2002
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Auf unserer Langtextseite: Die Blicke, die verändern – Ein Text von Manfred Bauschulte zu Heinz Emigholzs Buch “Das Schwarze Schamquadrat”.
Dienstag, 19.11.2002
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lex performantia
ein ungehaltener kanzler schröder verbot heute morgen mit sofortiger wirkung und unter androhung schwerster sanktionierung sämtliche veranstaltungen, die sich mit medien, media, neuen medien, new media, media of the other, media of the Other, medienumbrüchen, medialität, intermedialität, neue medialität, medienspezifik, multi-media, multimediale installation(en), multi-media-ästhetik, körper, neuen körpern, anderen körpern, (neuer) in-, ex-, meta-, trans-, hypo-, hyper-, oder einfach korporation, (neuer) performativität, (new) performing, (neuer) performanz, (new) performance, (neuer) materialität, (new) materiality, ereignis, neuem ereignis, ereignishaftigkeit, neuer ereignishaftigkeit, kultur, netz-[irgendwas], darstellung, dar-stellung, darstell-ung, darstel-lung, da-rstellung, ent-stellung, end-ställlung, digitalem, ritual, digital als ritual, digital als anderes ritual, o. ä. oder irgendeiner kombination des genannten beschäftigen.
schröder: ‚damit ist jetzt schluss.‘