Einträge von Rainer Knepperges

Mittwoch, 27.10.2010

THE PARTY

THE PARTY (Engelbert Reineke, 1971), mit Eddi Arent, Heidi Hansen und Willy Brandt,
sowie Maximillian Schell, Curd Jürgens, Romy Schneider, Horst Tappert, Hans-Jürgen Bäumler, Viktor de Kowa und vielen anderen; via Wikimedia: Bundesarchiv

Nothing to lose

Montag, 25.10.2010

Realisation

Ich bin bekennender Dali-Fan, seit ich auf Youtube seinen legendären Auftritt in der amerikanischen Version von „Was bin ich?“ gesehen habe. Dort antwortete er 1957 auf jede Frage mit „Yes“, auch wenn das ratlose Rate-Team wissen wollte, ob er vielleicht Sportler sei.

Der kürzlich verstorbene José Montes-Baquer hat (im Interview mit Christopher Jones) erzählt, unter welch seltsamen Umständen es zur Zusammenarbeit mit Salvador Dali kam. Vermittelt durch die italienische Prinzessin Vicky Alliata (Übersetzerin von Tolkien und Enzensberger), bekam er den Termin für eine Audienz, um 11:11 Uhr, im St. Regis Hotel an der New Yorker 5th Avenue, wo Dalí sein Winterquartier aufgeschlagen hatte.

„Dalí führte uns in einen der von ihm gemieteten Salons, fand aber keinen Lichtschalter. Wir stolperten über Möbelstücke, Dali ertastete mit seinem Stock einen Tisch und bat uns Platz zu nehmen zum Gespräch, im Dunkeln, als wäre es das Normalste auf der Welt. Ich hatte kaum ein paar Worte gesagt, als er brüllte: ‚DA! – DA! – DALÍ!‘ Und in normaleren Ton fuhr Dali fort: ‚Dalí ist ein Universalgenie. Deshalb nähern sich ihm täglich Hunderte um sich zu bereichern. Aber sie wissen nicht, dass Dalí sowohl Universalgenie als auch intellektueller Vampir ist, der sich bereichert an denen, die sich ihm nähern.‘ In diesem Moment gingen die Lampen an. Einer seiner Assistenten hatte das Gebrüll gehört und den Lichtschalter betätigt.
Dann nahm Dalí einen Stift aus der Tasche. Aus elfenbeinfarbenem Plastik mit einem Ring aus Kupfer um die Mitte. Er sagte: ‚In diesem sauberen und aseptischen Land hat die erstaunliche Vielfalt der Rostfarben an den Urinalen dieses luxuriösen Hotels meine Aufmerksamkeit geweckt. Deshalb urinierte ich in den vergangenen Wochen über den Kupferring dieses Kugelschreibers, um die herrlichen Strukturen zu erzielen, die Sie mit ihrer Kamera und ihren Optiken auffinden werden. Schon mit bloßem Auge kann ich Dalí auf dem Mond sehen, oder Dalí kaffeeschlürfend auf den Champs Élysées. Nehmen Sie dieses magische Objekt, arbeiten Sie damit, und wenn sie interessante Resultate erzielen, werden wir einen Film zusammen machen.'“
Und so geschah es.

Impressions de la Haute Mongolie (1976) ist eine einzigartige WDR-Produktion, reich an Humor und Halluzinationen, mit einem Soundtrack, für den Ingfried Hoffmann die schönsten Hits von Beethoven, Wagner und Debussy mit psychedelischer Finesse arrangierte. Zum „Trip-LSD-total!“, den Dali im Film lautstark ankündigt, mag das Youtube-Betrachten wohl kaum werden; meine VHS-Aufzeichnung ist da schon tauglicher. Die einzige Vertragsbedingung des Universalgenies war übrigens eine 35mm Kopie der „Homage an Raymond Roussel“, für sein eigenes Museum in Figueres.

Dali hat Montes-Baquer einen Rat mit auf den Weg gegeben: „Der entscheidende Moment bei der Produktion eines Films ist, wenn du die Kraft des Willens benötigst, deinen Produzenten zu überzeugen, dass, falls der Film nicht gemacht wird, die Welt, wie wir sie kennen, zu Ende geht.“

Vorstellbar. Die Drehbuchautoren von Les Trottoirs de Stuttgart (1976) haben sich inspirieren lassen von einer Prophezeiung des damaligen Ministerpräsidenten Filbinger: es würden “zum Ende des Jahrzehnts in Baden-Württemberg die ersten Lichter ausgehen”, wollte man darauf verzichten, 13 neue Kernkraftwerke zu bauen. Fünf davon im Rheintal, aus dem die Menschen, nach dem Plan von Sachverständigen, umgesiedelt werden sollten in die Seitentäler des Rheins. ****

Eine Jules Verne Verfilmung von Alfred Vohrer könnte so aussehen. Ein degenerierter Neffe von Kapitän Nemo reist um die Welt und unterbreitet überall da, wo es Kopfbahnhöfe gibt, seine Baupläne für einen atomgetriebenen Tunnelbohrpanzer. In New York, Paris, Rom, London, Mailand, Zürich, Frankfurt und München wird er ausgelacht; in Stuttgart hört man ihm zu. Dass er quer zu den bestehenden Gleisen bohren möchte, müsste stutzig machen. Doch Grundstücksspekulationen begünstigen sein irres Vorhaben…

Der Gedanke lässt mich nicht los: Ginge es aktuell in Stuttgart nur um Millionen, statt um Milliarden, wäre das Projekt längst vom Tisch. ****

Too big to fail. Darum geht es auch in The Other Guys / Die etwas anderen Cops (von Adam McCay, 2010, mit Will Ferrell, Mark Wahlberg und Eva Mendes.) Ein Film, den man nicht verpassen sollte.

Will Ferrell hat kürzlich angemahnt, Unterwasserstädte, unsere einst vorausgesagten Wohnorte, gäbe es immer noch nicht. Wenn wenigstens eine einzige Unterwasserstadt gebaut würde, das wäre doch nicht zuviel verlangt.

Den vier Bahnsteigen im zukünftigen Stuttgart wird man Namen geben, denn lediglich vier Stück werden es noch sein, und Nummern würden die geringe Zahl zu sehr verdeutlichen. Deshalb also Namen. Im Gespräch sind Vorschläge wie „Kriemhilds Rache“ und „Etzels Burg“. Betrachtet man einigermaßen realistische, also angemessen dunkle, nicht blendend weiße Darstellungen des geplanten unterirdischen Bahnhofs, und betrachtet man diese lange genug, dann sieht man plötzlich den blubbernden Teig aus Quellgips und Mineralwasser, der sich bis zur feierlichen Eröffnung im Jahr 2525 durch die engbemessenen Tunnel schiebt.

Samstag, 16.10.2010

Directed by

„From the late 1950’s through the early 1970s Martin C. Johnson took a number of road trips criss-crossing the country from his home in Suburban Chicago to both coasts and all points in between. For each trip he put together a slide show to document his travels. Judging from these shows he (and his wife who must be responsible for at least some of the photographs) was far more interested in the road itself than wherever his final destination might have been. For every photograph of Mount Rushmore or The Grand Canyon there were three or four shots of the empty (or not so empty) road taken through the windshield of the car… “
squareamerica.com

Mittwoch, 06.10.2010

Wie was anfängt

Titelsequenz von To Kill a Mockingbird (Robert Mulligan, 1962)

Der Trailer des Films wird sehr schön kommentiert von Mary Badhams Bruder, John Badham,
dem Regisseur von Saturday Night Fever und The Bingo Long Traveling All-Stars & Motor Kings.
Ein Vergnügen ist auch Badhams Kommentar zu einem weiteren Film, in dem seine Schwester eine Hauptrolle spielt: Let’s Kill Uncle (William Castle, 1966).

Born in England, raised in Alabama… Vielleicht stammt daher seine elegante Art zu sprechen?

Die Spur von Badhams Karriere führt im Kreis, vom Fernsehen weg und wieder dorthin zurück. Anfang der 70er drehte er mal eine Episode von „Kung Fu“ – oder etwas mit dem tollen Titel „Rex Harrison Presents Stories of Love“ – und 2004 dann eine neue Version von „Evel Knievel“!
Gibt es einen Adel des vergangenen, vergessenen Ruhms?


Saturday Night Fever (John Badham, 1977)

Als ich zwei alte New Yorker auf dem Bürgersteig überholte, hörte ich, dass sich beide einig waren, wer der beste Schauspieler aller Zeiten sei: Paul Muni. Mir gefiel, dass Rentner in New York beim Spaziergang solche Urteile fällen. Denkbar, dass sie da nur wiederholten, was sie vor 70 Jahren schon auf dem Schulhof zueinander gesagt haben.

Es gibt ein sehr schönes Gespräch, etwa 25 Minuten lang, zwischen Wes Anderson und Peter Bogdanovich über dessen unbekanntes Meisterwerk They All Laughed (1981), in drei Teilen auf Youtube. Es geht da um Persönliches: das Glück, die Zeit.

Es war im letzten Winter. Ein fröhlicher Gast im „Kölsche Boor“ trat an unseren Tisch und ließ uns sein Alter schätzen, zeigte uns dann stolz den Personalausweis (*1943) und sagte gutgelaunt: „Man fühlt sich so alt, wie man ist.“

Badham und Bogdanovich sind beide Jahrgang 1939. Das Geburtsjahr von Larry Cohen ist, je nachdem, wo man nachschaut, 1938 oder 1941. Die Viennale wird heuer dem famosen Mann den verdienten Tribut zollen. Auf „Trailers from Hell“ erzählt er, dass er mal einem Schauspieler vormachte, wie man sich aus einem (langsam) fahrenden Auto wirft, „that’s called directing“.


Michael Moriarty in Q – The Winged Serpent (Larry Cohen, 1982)

Samstag, 02.10.2010

Der Sekretär aus Karatschi

Vier Stewardessen sprechen von ihrem besonderen Leben. Davon daß sie, weil sie überall hin konnten – mit der Interflug, der DDR-Fluggesellschaft – als Privilegierte galten. Allein schon wegen der Mitbringsel: aus Amsterdam der Kaffee und aus Kopenhagen der Selastikschlüpfer. Aus Karatschi ein ganz spezielles Möbelstück, der Sekretär, praktischerweise zerlegbar, konnte beim Zoll als „Holz“ deklariert werden. „Ich denke es gibt keine Flugbegleiterin, die nicht so einen Sekretär hat“, sagt Sonja Kahle, die ein tolles Lächeln hat und eine spektakuläre Haarpracht. Wenn sie in ihrer schmucken Wohnung steht und schmunzelnd auf das Profane im Exotischen hinweist, hat der Film schon gleich zu Beginn seinen Ton gefunden, eine Mischung aus Humor und Stolz, Reflexion und Traum.

Karin Röseler erzählt: „Wenn die vielfältigen Reiseeindrücke zuhause aus einem heraussprudelten, schaute man in verständnislose – und traurige – Gesichter. Und irgendwie habe ich aufgehört zu erzählen, um sie nicht traurig zu machen. Fuhr man mit der Familie oder Freunden nach Bulgarien, sagten die: Das ist ja jetzt nichts für dich – Bulgarien. Was ist schon Bulgarien, du warst ja schon in Bangkok. Ich konnte ihnen nicht sagen: Bulgarien war für mich viel wertvoller, weil wir darüber reden konnten, weil wir gemeinsame Erlebnisse hatten, weil wir gemeinsam dahin durften.“

Röseler erzählt auch, daß sie später im Westen gelernt habe, Verbesserungsvorschläge stets als „neue Ideen“ auszugeben, auch wenn es sich um längst Erprobtes aus der Zeit bei Interflug handelte. Anders hätte man ihr manche Verbesserung bei Lufthansa oder Condor nie abgekauft. In vielerlei Hinsicht ist FREIFLIEGEN ein ganz famoser Film über die DDR und das „vereinigte Deutschland“, aber noch viel mehr als das. Vom Widerstand gegen Systeme sind symbolische Bilder allseits im Umlauf, seltener sichtbar ist das Naheliegende: das wache Widerstreben, ein vorgezeichnetes Leben zu leben.

FREIFLIEGEN von Undine Siepker, heute 23.40 Uhr, im Bayerischen Fernsehen

Samstag, 04.09.2010

Der Garten Eden

Da er vom Niederrhein stammt, interessiert sich Lutz Mommartz, in seinem Film von 1977, für eine Legende, „wonach der Paradiesgarten, der Garten Eden, im alten Mündungsdelta des Rheins, irgendwo am heutigen linken Niederrhein, im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Holland gelegen haben soll.“ Es ist sehr viel gemalt worden in dieser Gegend in allen Jahrhunderten. Aber es gibt nur wenige Filme, denen anzusehen ist, dass sie dort entstanden sind. Die räumliche Freiheit, die unerhörte Höhe des Himmels, sagt ein Experte im Film, habe der Niederrheiner verinnerlicht.

Der Garten Eden ist wie jeder Garten: Menschenwerk. Im großen Urstromtal ist durch mehrfache Verlagerung des Flusses eine Art Sumpfaue entstanden, die, schon im Mittelalter durch Entwässerung in fruchtbares Weideland umgewandelt, zur Existenzgrundlage der Bauern wurde. Die lebten im Wesentlichen vom Erzeugen von Milch und Fleisch – nicht vom Ackerbau. Das war ein Leben, das vielleicht weniger problematisch war, jedenfalls weniger mühsam und weniger strapaziös als das der eigentlichen Feldbauern. Daher mag es kommen, meint der Experte, dass die niederrheinischen Bauern ihre Landschaft als das Paradies empfunden haben.

In der planmäßigen Befragung von Passanten und erst recht beim Auftritt eines angereisten Aktionskünstlers hängt der Film spürbar in den Seilen seiner Konzeption, aber das Schöne ist, er merkt es zeitig und wählt den Weg ins Freie, raus in den asynchronen Ton und rein in die Zufallsbekanntschaft. Mir war ganz komisch, als wären all die Leute auf den Straßen mit mir über Ecken verwandt. Und es wundert mich, wie selten dieses Gefühl doch ist.

Von den Preußen wurden sie als ausgesprochen faul und liederlich bezeichnet. Denn, was die Menschen am linken Niederrhein zum Leben brauchten, war dort mit geringerem Fleiß zu erwerben als im Nordosten. Der Experte, mit grauer Samtfliege, ist tatsächlich ein Experte, denn er weiß: „Die Menschen der Rheinischen Tiefebene sind nicht von der unverbindlichen Lustigkeit, wie wir sie im Rheinland gewöhnt sind. Die Leute der Niederung neigen eher zum Depressiven, sind eher in sich gekehrt, ohne abweisend zu sein.
Witzig sind die Niederrheiner schon, aber nicht auf eine unverbindliche Weise, eher auf eine aggressive. Sie halten denjenigen auf dessen Kosten sie einen Witz gemacht haben, allerdings schadlos durch ihre Gastfreundschaft – gleich im nächsten Augenblick.“

Ein leichtes Gruseln begleitet den Film Die Schiller aus dem Jahre 1976. Das liegt auch an den gesprochenen Eingangsworten; Lutz Mommartz wollte einen Film „über Düsseldorf“ und die „Neurosen der Zeit“ machen und hielt wohl tatsächlich die Freundin eines alten Freundes für ein „Medium, das in der Lage war die inhaltliche Leere der Stadt darzustellen“.
In meinen Augen triumphiert Brigitte Schiller unzweifelhaft über diese finstere Absicht. Indem sie ein ungeheuer eloquentes Plädoyer improvisiert: für die ziellose Schönheit des Flirts. Und auch indem sie sich beim Gefilmtwerden persönlich herausgefordert fühlt durch den Filmmacher. Es geht ihr nicht um Mitteilung sondern um das, „was sich“ – so sagt sie es Mommartz direkt in die Kamera – „zwischen dir und mir abspielt“. Nicht das vermeintlich Symptomatische an ihr ist für das Vorhaben des Filmemachers wertvoll, sondern das einzigartig Sympathische an ihr ist für den Film die Rettung. Die Schiller dokumentiert keine inzwischen vergangene Gegenwart, sondern verlebendigt auf alle Zeit die Zukunft.

Die Schiller (30 Minuten), Der Garten Eden (in 2 Teilen von 75 und 79 Minuten) und viele andere Filme von Lutz Mommartz kann man sich glücklicherweise anschauen in der „German Cinema Collection“ im Internet Archive, auch den paradiesisch schönen Weg zum Nachbarn, mit Renate Meves (10 Minuten, 1968).

Suddenly in a Calm Landscape


Alain Corneau (1943 – 2010)


Patrick Dewaere in Serie noire (1979)

Der großartige, letzte Film von Alain Corneau, Crime d’amour (Love Crime), mit Ludivine Sagnier und Kristin Scott Thomas, läuft im Rahmen des Fantasy Filmfests am Montag in München und am Mittwoch in Nürnberg, jeweils um 15:00 Uhr.

Dienstag, 31.08.2010

Feuer (1)

Die Kleptomanin – der Gangster – das Feuerzeug, in Slightly Scarlett (Allan Dwan, 1956):


Arlene Dahl, John Payne. „Namen, die an die große Zeit der Vorstadtkinos erinnern.“ (Peter Nau)

Im Gespräch mit Peter Bogdanovich hat Allan Dwan erzählt, er schaue sich seine Filme nach der Fertigstellung einmal ganz ohne Ton an, so stelle er untrüglich fest, wie gut ein Film wirklich sei.
Bogdanovich, der den Filmpionier vor dem Vergessenwerden bewahrte, sagt (im schönen Bonusmaterial, das Robert Fischer nun zu einer Allan-Dwan-DVD-Box erstellt hat), diese Methode habe er selber übernommen – mit dem Resultat: sehr wohl zu wissen, welche der eigenen Filme nichts taugen.

Für das übernächste Cargo-Heft will ich was schreiben über Dwan. Noch kenne ich zu wenige seiner 400 Filme…

Mittwoch, 25.08.2010

Die Liebe der Kinder

Vertragen Gefühle Vergleiche? Miras Mutter und Daniels Vater lernen sich kennen und ziehen zusammen, doch es wird unterm gemeinsamen Dach kein Geschwisterpaar aus den beiden Teenagern – sondern ein verliebtes Pärchen. Im Stillen startet der direkte Vergleich der Gefühlskräfte; die Liebe der Erwachsenen wird herausgefordert. Und wie nun ganz offen an der Romantik Maß genommen wird, das ist zugleich sehr traurig und sehr komisch. Ein Wettkampf der Wünsche, eine Lektion in Liebe.

Franz Müllers herrlicher Film läuft endlich in den Kinos, in Berlin, Dresden, Frankfurt, Köln, München, Nürnberg, und ab September auch in Bamberg, Essen, Kiel, Weimar…
heute Premiere im Berliner fsk Kino um 20:00 Uhr

Dienstag, 17.08.2010

Aufstieg

Mit der Umsicht eines Kriminalisten durch das Weltall rasen, umgeben von kosmischen Strahlen, Meteoren und eisiger Kälte… Es war hier schon mal die Rede davon.

Federico Sánchez hatte mich nach München eingeladen, um dort im „Puerto Giesing“ zum Publikum zu sprechen. Also musste ich mir überlegen, worüber ich eigentlich sprechen wollte. Arbeitskampf in der Raumfahrt? Oder Unterwassermalerei? Oder beides? Ich beherzte den Rat, den Sigmund Freud in der Traumdeutung erteilt: „Bei wissenschaftlicher Arbeit ist es oft von Vorteil, wenn die Lösung des einen Problems Schwierigkeiten bereitet, ein zweites hinzuzunehmen, etwa wie man zwei Nüsse leichter miteinander als einzeln aufknackt.“

Ein ganz überflüssiges Problem, das ich lieber nicht noch hinzu genommen hätte: mein Ungeschick, ohne die mir vertraute Maus, auf einem Labtopbildschirm die Bilder für meinen Diavortrag auszuwählen. Quälend langsam vollzog sich, was blitzschnell sein sollte. Ich hätte trainieren müssen.


Irwin und Scott, Apollo 15, Training.

In meinen Augen sind die perfekten Astronauten eigentlich Engländer: James Mason (hier in: The Upturned Glass, 1947) und Lionel Jeffries, „who looked old when he was young“ – John Landis spricht auf Trailers from Hell sehr schön über First Men in the Moon (von Nathan Juran, 1964), diesen wirklich unvergesslichen Film.


Ken Mattingly, Apollo 16.


Berufstip Astronaut

Sich unter Wasser an die Schwerelosigkeit gewöhnen. Und endlich auch lernen, mit Wüste, Dschungel und Polareis fertigzuwerden! Und ohne Maus einen Computer zu benutzen. Gute Vorsätze. Immerhin trage ich gelegentlich einen Overall.


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