Viktor Matejka, österreichischer Schriftsteller und Kulturpolitiker, „Kämpfer für den wertvollen Film“ (Walter Fritz), von 1938 bis 1945 interniert in den Konzentrationslagern Dachau und Flossenbürg, erzählt von seinen Hafterlebnissen und -erfahrungen in dem Film „Goethe in D. oder Die Blutnacht auf dem Schreckenstein oder Wie Erwin Geschonneck eine Hauptrolle spielte“. Wie er erzählt, ist einzigartig, was er erzählt, ist es ebenfalls. Er spricht davon, wie einige Häftlinge sich Literatur „von innen“ erarbeitet haben. Sie banden Bücher aus einzelnen Blättern zusammen, auf denen Zeitungsausrisse klebten – aus der Nazipresse. Andere gab es nicht. Doch in der Nazipresse schrieben nicht nur Nazis. Matejka nennt als Beispiel den Autor Ernst Schnabel, aber auch andere. So entwickelte die Presse des Feindes, neu komponiert, montiert und handwerklich verarbeitet, eine neue, unerwartete, positive Kraft. Diesen Bericht dem Film von Manfred Vosz zu entnehmen, der ihn 1985 fertigstellte, ist nicht einfach. Ich sah das Werk im Bundesarchiv-Filmarchiv. Manfred Vosz ist im vergangenen Jahr verstorben. Er wurde bei diesem Film von Ronald M. Schernikau und anderen beraten.