new filmkritik
Samstag, 05.11.2011
Die schwierigste Minigolf-Bahn der Welt. (Forstbotanischer Garten, Köln)
Hinter der Sonntäglichkeit des Daseins den Albdruck der Welt zu verspüren, den Blick in einen leeren Briefkasten zu werfen, einen Freitag zu erleben, ohne die gewohnte Lieferung, ohne eine vergilbte Filmkritik aus dem Tagesspiegel! Warum nur, warum muss das sein? Ich weiß den Grund nicht, aber ich weiß einen Trost: Im gerade erschienen Sonderheft 16 von kolik.film widmet sich Jörg Becker in ganz wunderbarer Weise den Texten und Büchern von Peter Nau.
Dienstag, 01.11.2011
Freitag, 28.10.2011
Dienstag, 25.10.2011
Freitag, 21.10.2011
Donnerstag, 20.10.2011
Strychnin und Tambourin
In den letzten Versen des Markusevangeliums wird „denen, die da glauben“, empfohlen in neuen Zungen zu reden und Schlangen aufzuheben. Ein daraus entstandenes religiöses Brauchtum wurde in West Virginia vor vielen Jahren auf 16mm-Schwarzweißfilm festgehalten. Seit ich Holy Ghost People (1967 Peter Adair, 53 Min.) auf Achive.org fand, erzähle ich ungefragt Freunden und Bekannten, was in diesem ganz unglaublichen Film geschieht, und dass ich so etwas noch nie zuvor gesehen hätte. Von einer noch nie zuvor gefühlten Art von Rührung schweige ich lieber.
Jetzt stieß ich in der Filmsammlung Folkstreams.net auf so etwas wie eine Fortsetzung, ein Remake: In Jesus‘ Name (1991 Al Clayton, 47 Min.), gefilmt auf Hi8-Video in Alabama und in Georgia. Auch hier wird das aufregende Geschehen begleitet von lautem Gesang, elektrisch verstärkter Folkmusic und wildem Tanz. Und egal, was sich über die feinen Unterschiede zwischen beiden Filmen sagen ließe; mag der neuere in Musik und Schnitt einen schnelleren Gang einlegen und vielleicht den kürzeren Atem haben; beide Filme haben auf mich jedenfalls die gleiche Wirkung, in meinem verwirrten Staunen breitet sich warm ein tiefer Respekt aus: vor der Errungenschaft der gemeinschaftlichen Ekstase – als kurzzeitiger Befreiung von der Angst.
In einem schönen Radio-Interview des Senders „npr“ kann man Al Clayton näher kennen lernen.
Und es lohnt sich auf „Folkstreams“ herumzustöbern. Man findet dort eine überwältigende Fülle großartiger Dokumentarfilme. Und viele begleitende Texte, Fotos und sogar Transkripte.
Der Gründer der Plattform ist Tom Davenport, dessen hinreißender Film It Ain’t City Music (1973) dringend gesondert gewürdigt werden muss. In Kürze mehr dazu.