Samstag, 03.11.2007

Laub

Seltsam, dass es mich, wenn draußen das Laub noch leuchtet, nach Laubfilmen verlangt. Nach „Trouble With Harry“ zuallererst mit seinem aus Vermont ins Studio geschafften Laub, nach „The Far Country“ und wohl auch nach „All That Heaven Allows“. Als ich vorgestern „Yojimbo“ sah, ging mir auf, dass Schwarzweiß das Laub nicht versteht, nicht verstehen will. Der böse Sohn kehrt nach Hause zurück, der verschlagene Aufseher sagt: „Siehe, sogar der trockene Wind begrüßt dich.“ Und wirklich treibt der Wind schwärzliche Zettelchen vor sich her. In Schwarzweiß wird der Laub- zum Aschefilm, wenn nicht gar zum Staubfilm. Gewiss, ontologisch gesehen behält er Recht, Laub ist nichts anderes als sterbende Blätter, aber auf dieses letzte Aufleuchten kommt es an, und das hält nur Technicolor fest.

Ein Kommentar zu “Laub”

  1. Volker Pantenburg schreibt:

    Schwarz-weiße Laubfilme würde ich im japanischen Kino vermuten; bei Mizoguchi, Naruse oder Ozu vielleicht. Gut möglich, dass ich mich – gerade bei letzterem – von Titeln wie Sanma no aji / An Autumn Afternoon (1962), Kohayagawa-ke no aki / Early Autumn (1961) oder Akibiyori / Late Autumn (1960) täuschen lasse, die noch dazu Farbfilme sind (Agfacolor und Eastman, glaube ich). Aber trotzdem ist mir, als hätte ich es in anderen Ozu-Filmen schon schwarz-weiß rauschen sehen.

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