Frühe Videoarbeiten von Jean-Luc Godard (Filmvorführung und Gespräch)
Vom 19.-21. Oktober 2018 findet in der Denkerei und im fsk Kino Berlin die Veranstaltung „Essayfilm – sichtbares Denken“ statt. Heiner Mühlenbrock und Cecilia Valenti haben ein Programm aus Vorträgen, Gesprächen und Filmvorführungen zusammengestellt.
Beteiligt sind: Nora M. Alter, Professorin für das Film and Media Arts an der Temple University; Kathrin Becker, Geschäftsführerin und Leiterin des n.b.k. Video-Forums in Berlin; Bazon Brock, emer. Prof. für Ästhetik und Kulturvermittlung, Künstler, Kunsttheoretiker sowie Gründer der Denkerei; Ralph Eue, Filmkurator, Publizist und Filmhistoriker; Ben Gibson, Direktor der DFFB; Hulda Rós Guðnadóttir, Film- und Medienkünstlerin; Thomas Helbig, Kunsthistoriker; Frédéric Jaeger, Chefredakteur critic.de und geschäftsführender Vorstand des VDFK – Verband der deutschen Filmkritik e.V.; Sven Kramer, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literarische Kulturen; Heiner Mühlenbrock, Regisseur und Kurator; Michaela Ott, Philosophin, Filmwissenschaftlerin und Professorin für ästhetische Theorien; Wilfried Reichart, ehemaliger Leiter der WDR-Filmredaktion; Anke Sterneborg, Filmkritikerin; Michael Temple, Direktor des The Essay Film Festival in London; Klaus Theweleit, Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Schriftsteller; Cecilia Valenti, Medienwissenschaftlerin und Filmkuratorin; Martina Zöllner, rbb-Programmbereichsleiterin „Doku & Fiktion“
Neben Heiner Mühlenbrocks „Vor aller Augen” (D 1991, 60 min) und der von Michael Temple kuratierten langen Filmnacht des Essay Film Festivals London werden abschließend frühe Videoarbeiten Jean-Luc Godards gezeigt. Zusammen mit Anne-Marie Miéville gründete Godard Anfang der siebziger Jahre in Grenoble die Videogesellschaft „Sonimage“. Unter dem Eindruck der technischen Möglichkeiten des Videoformats entstehen zahlreiche Filmprojekte, die anstelle des Kinos das Fernsehen adressieren. Die experimentell angelegte Serienproduktion „Six fois deux [sur et sous la communication]“ (R: Godard/Miéville, FR 1976, 610 Min.) skizziert formal und inhaltlich neue Wege, das Fernsehen als diskursives Medium zu etablieren.
Gezeigt werden die Episoden „Photos et cie“ und „Marcel“ (deutsche Synchronfassungen) sowie Ausschnitte aus einem Interview, das Wilfried Reichart Ende November 1976 mit Godard in Grenoble führte (s. auch hier). Einführung: Wilfried Reichart und Thomas Helbig.

„Mit Six fois deux hat Godard sechsmal zwischen den Bildern und Tönen die Fluchtlinie schöpferischen Handelns aufblitzen lassen, und mit ihr hat er das Fernsehen entführt.“ (Gilles Deleuze)

Am 19. Februar 1947 erhielt Walter Koppel die Lizenz für die Real-Film; nach 23 Spielfilmen sah es zum fünfjährigen Jubiläum aus, als ginge es mit der Firma zu Ende. Die Real-Film erhielt wegen des unbegründeten Verdachts, technische Arbeiten an die DEFA gegeben zu haben, also kommunistenfreundlich zu sein, keine Bundesbürgschaften mehr, musste die Produktion zweier Filme („Die verschleierte Maja“ und „Toxi“) an andere Firmen abgeben und rief deshalb Anfang Januar 1952 das Bundesverfassungsgericht an. Das legte den Fall wegen Arbeitsüberlastung zu den Akten. Nach einer zeitweisen Schließung des Atelierbetriebes gab es die Überlegung, die Ateliers an den NWDR zu verkaufen. Der Plan wurde nicht realisiert. „Die Stimme des Anderen“ wurde neben Rolf Hansens 

