Dienstag, 04.11.2014

Phoenix IV

Phoenix ist ein Wunschtraum von einem Film. Ich vermag an diesen Plot nicht zu glauben – d.h. auf dem Papier schon und als schöne, intellektuelle Absicht –, aber nicht als filmische Realität. Die Fiktion wird von ihrer dokumentarischen Seite – dem Abbildrealismus des Mediums – permanent dementiert. (Kann man verheiratet gewesen sein und die körperlichen Merkmale seiner Frau – Verrat hin oder her – nicht mehr erkennen?) Der Verweis auf Vertigo, der sich natürlich aufdrängt, bleibt oberflächlich – schon von der Motivlage und Verstrickung der männlichen Person her. (Das erotisch-sexuelle Verlangen scheint hier völlig und ziemlich gegenwärtig ersetzt durch die Jagd nach Geld.) Kommt hinzu, dass die Filmpräsenz der Personen samt Umgebung über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg eine ganz andere geworden ist: technisch ist ja versucht worden, wie schon Bazin festgestellt hat, den Realitätseffekt immer noch weiter zu erhöhen – was Auswirkungen auch auf das Fiktive hat. (Mir scheint, die Schauspieler früher waren zwar exponiert, aber in der filmischen Materie auch geborgen. Von letzterem kann heute die Rede wohl nicht mehr sein.)
Woran ich schon glauben würde: dass jemand einen anderen oder eine andere wiedererkennt, aber nicht wiedererkennen will. Also so tut als ob. Das ist aber ein ganz anderer (und vielleicht kommuner) Plot.


atasehir escort atasehir escort kadikoy escort kartal escort bostanci escort