Donnerstag, 30.05.2019

Filme der Fünfziger L: Sündige Grenze (1951)

Mit dem Tag der Währungsreform am 20. Juni 1948 waren die immer leeren Geschäfte in den drei westlichen Zonen wieder voll mit Waren. Der Schwarzmarkt brach zusammen, jetzt konnte man alles mit der neuen D-Mark kaufen. Im Dreiländer-Eck bei Aachen, an der Grenze zu den Niederlanden und zu Belgien, blühten jedoch weiterhin Schmuggel und Schwarzmarkt. Auf Kaffee erhob das vereinigte Wirtschaftsgebiet der westlichen Zonen – die Bundesrepublik war noch nicht gegründet – hohe Steuern; in den angrenzenden Ländern war der Kaffee günstiger. Kinderbanden wurden für den Schmuggel eingesetzt, weil Kinder noch nicht strafmündig waren. Hunderte von Minderjährigen beteiligten sich an den lukrativen Aktionen und ernährten damit auch ihre Familien. Die Polizei war dieser Übermacht an Kindern nicht gewachsen; erst als die Kaffeesteuer Anfang der 50er Jahre gesenkt wurde, ließ der Schmuggel nach.

Arthur Brauner hatte dieses Thema aufgegriffen, R.A. Stemmle übernahm Drehbuch und Regie. Schon seit Januar 1950 hatte Stemmle einen Vertrag mit Brauner; die Verbindung war aber offenbar nicht ohne Probleme, denn beide einigten sich Anfang 1951 darauf, mit diesem Film ihre Zusammenarbeit zu beenden. Stemmle war aus Italien zurückgekehrt, wo er den in Deutschland nie gezeigten Film Abbiama vinto (Wir haben gesiegt) geschrieben und inszeniert hatte. „Die Italiener“, so Stemmle, „machen großartige, bestürzend lebensechte Filme.“ Für Sündige Grenze engagierte er Kinder aus Mietsbunkern, „echte Rabbatzer“ aus Aachen und Umgebung, „echte“ Zöllner, den Pianisten Heini Bromberg, eine Boogie Band und Tänzer aus der legendären „Badewanne“ in Berlin. Von Boleslaw Barlogs Schloßpark-Theater holte er Jan Hendriks und Julia Fjorsen erstmals vor die Filmkamera; Cornelia Froboess hatte in Sündige Grenze mit 8, Horst Buchholz mit 18 und Gerd Vespermann mit 25 Jahren den ersten Filmauftritt. Für die Verleihgarantie verlangte der Prisma-Verleih zwei bekannte Stars; mit Dieter Borsche, Inge Egger und Peter Mosbacher wurden es drei. Stars hin oder her – bei so viel „echten“ Menschen erwartete die kritische Öffentlichkeit jetzt endlich einen „neorealistischen“ deutschen Film. Auch technisch wollte man neue Wege gehen. In Italien hatte Stemmle seinen Film komplett nachvertont. Bei Sündige Grenze merkt man unglücklicherweise auch in Außenszenen das Tonstudio.

Erst Student

Kindergesichter lugen vorsichtig hinter Sträuchern und Geäst hervor, während der Vorspann noch läuft. Marianne Mertens (Inge Egger) organisiert eine Kindertruppe für den illegalen Grenzübertritt. Einige Kinder werden geschnappt, unter ihnen ihr Bruder Heinz (Wolfgang Jansen), der sich im Verhör als Anton Pisspott ausgibt. Der Student Hans Fischer (Dieter Borsche) steht fast versteckt in einer Ecke des Polizeibüros; er will Studien treiben, „mich interessiert das alles“. Zollkommissar Dietrich (Peter Mosbacher) klärt ihn und das Publikum erst mal auf. „In jeder Minute werden in Deutschland 83.000 Tassen Kaffee getrunken, 20.000 davon sind Schmuggelware.“ Wer das wohl ausgerechnet hat? Und 70.000 gefährdete Kinder sind als Schmuggler unterwegs. Als nächstes geht Fischer zur örtlichen Schule; die Klassenlehrerin klagt, dass die Kinder verkommen, Jugendprostitution verbreitet sich,

dann Dieter Borsche

es gibt schon 13jährige Mütter. Da kommt Marianne Mertens in die Schule, entschuldigt ihren Bruder, den Fischer ja gerade noch beim Verhör gesehen hat. „In die Familien müssen Sie gehen“, rät ihm die Lehrerin. So geht es jetzt zu Mertens, wegen Wolfgang und auch wegen Marianne.
Als Lohn für die gute Organisation hat der schmierige Mielke (Ernst Schröder) Marianne Seidenstrümpfe geschenkt, die sie gleich anprobiert. Die Mutter (Gisela von Collande) mault: “An die Miete denkst Du wohl gar nicht. Na warte, bald ist der Vater wieder da.“ Der Vater (Adolf Dell) sitzt im Gefängnis; er hatte nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft keine Arbeit bekommen und war auf die schiefe Bahn gekommen. Auf Bewährung entlassen, giftet er die Kinder wegen ihrer Schmuggelei an. Die Mutter nimmt die Kinder jetzt in Schutz: „Sie lassen sich nichts mehr sagen“ und „Sie haben doch schließlich für mich gesorgt.“ Jan Krapp (Jan Hendriks)

Jan Krapp (Jan Hendriks)

organisiert den Schmuggel, aber er will weiterkommen; mit Marianne plant er einen großen Coup. In seiner Klause hoch im Turm will er sie verführen. Da kommt Student Fischer in seinem schicken Cabriolet und rettet Marianne. Weil der Student einen teuren Wagen fährt, kann er eigentlich kein Student sein. Seine Rolle kippt um in die des Filmstars Borsche und Marianne fährt jetzt mit dem Studenten-Star nach Hause.
Für Krapp schmuggelt Marianne einen Sack über die Grenze, in dem sich zu ihrer Überraschung ein Kirchenschatz befindet. Damit will sie nichts zu tun haben, „da wachsen einem doch die Hände aus dem Grab“. Der Glaube ist nur noch als Aberglaube oder als Gebetsritual lebendig, nicht als Halt und schon gar nicht als Autorität. Die Kirche hatte sich das auch selbst eingebrockt, denn im westfälischen Düren sprach der Pfarrer direkt die Schmuggler an, bei der Restaurierung der Kirche zu helfen. 250 000 D-Mark kamen zusammen; im Volksmund hieß die Kirche fortan St. Mokka.

Krapps Uhr mit dem tickenden Colt

Die Zöllner hetzen jetzt die Kinder mit Schäferhunden und jagen Krapp. Fischer fordert Marianne auf, mit der Polizei zusammenzuarbeiten, aber „Ich verrate keinen“. Und warum kümmert er sich bloß um sie, er ist doch, so hatte Krapp gesagt, verheiratet. „Ich habe keine Frau“. Krapp wird von der Polizei erschossen; der letzte Blick der Kamera geht auf seine Armbanduhr, in der ein Cowgirl zu jeder Sekunde die Pistole hebt. Geht Marianne jetzt mit dem Star-Studenten, der guten Seele, ins Glück? So wird es sein, wenigstens an das Kino muß man glauben.

Das will vieles sein: Sozialdrama, Dokument, Realismus, Gangsterfilm, Generationenkrise, Verfallsstudie. Mit braven Zöllnern, die ihr Leben geben, verwahrlosten, doch aufgeweckten Kindern, mit Rauschgiftgeschäft in einer Boogie-Woogie-Tanzdiele, Geschäftemachern, gewalttätigen Eltern, Schiebern und viel verrohtem Proletariat. Als Krapp, diese verführerische Mischung aus Sex, Abenteuer und leichtem Geld, erledigt ist, bleibt nur noch die langweilige Tugend.

Parallel inszenierte Stemmle ein Hörspiel mit dem Titel „Rabbatz-Kolonne“, das am 11. September, drei Tage nach der Uraufführung des Films, gesendet wurde.

Ergänzung zu Filmportal:
Regie-Volontär: Jan George

DVD bei Universum Film

Samstag, 25.05.2019

Gideon Bachmann hören (und sehen)

* Trial and Error, Regie: Marie Falke

Am 30. Mai um 15.00 Uhr beim Dokumentarfilmfestival Karlsruhe. Gideon Bachmann (1927–2016) in seinen letzten Jahren und Monaten. Falke lernt ihn kennen, macht einen Film über ihn und sein Leben. Seit den 1950er Jahren hat Bachmann über das Kino geschrieben und vor allem lange Radiogespräche geführt. Im Alter – in Falkes Film – will er davon wenig oder nichts mehr wissen. Die Filmwelt, deren Chronist er war, ist weit weg. Zum Glück akzeptiert er, wenn auch widerwillig, Falke und ihre Kamera, die ihm ziemlich nah kommen.

„Er trug mir die Inventur seiner Wohnung auf und ich bat um die Erlaubnis, einen Film über ihn drehen zu dürfen. Mein ursprünglicher Gedanke, seine Biografie in Bildern zu erzählen, stellte sich aber von Besuch zu Besuch als immer schwieriger heraus.
Gideon war müde und bitter geworden, sein innerer Kampf hatte schon lange bevor wir uns begegneten waren begonnen. Und so wurde der Film zu einem Dokument der Begegnung eines alternden Kosmopoliten, der mit dem Tode ringt, und einer jungen Filmstudentin, die nach Geschichten sucht.“ (Marie Falke)

* Lettere aperte, Ausgabe 5/2018. Die ganze Ausgabe ist Bachmann gewidmet, in einige Beiträgen sind ausführliche Gespräche Bachmanns eingebettet. Ein immenses Audio-Archiv mit z.B. Jean Renoir, Carl Theodor Dreyer, Maya Deren, Lilian Gish …

Mittelfristig wird Bachmanns Nachlass vom ZKM Karlsruhe (Audio) und dem Filmarchiv des Kulturvereins Cinemazero in Pordenone (Filme) erschlossen und zugänglich gemacht.

Man sollte versuchen, sich einen Kopfhörer und paar Wochen Urlaub zu nehmen. Guter Einstieg:

Víctor Fancelli Capdevila, Christian Haardt: Eine akustografische Geschichte des Kinos. Gideon Bachmann als Stimmensammler von Filmemachern

Montag, 13.05.2019

Doris Day

(1922 – 2019)


Midnight Lace (1960 David Miller)

Steve Beresford & Andrew Brenner: „I Was There“ – 1985

Sonntag, 28.04.2019

Filme der Fünfziger XLIX: 08/15 (1954)

Das Publikum der frühen Bundesrepublik war neugierig auf Nachrichten, neugierig auf die große Welt und auf Sensationen aus der großen Welt. Dies alles boten die Illustrierten; Funkzeitschriften waren der Leitfaden durch den Dschungel der Radiosendungen. 1954, das Fernsehen war noch in seinen Anfängen, hatten die vierzehn größten Illustrierten und sechs größten Funkzeitschriften zusammen eine wöchentliche Auflage von rund 11 Millionen Exemplaren. Damit ihre Leser nicht zur Konkurrenz wechselten, publizierte jede Wochenzeitschrift einen Fortsetzungsroman oder eine Serie mit einem aufregenden Sachthema oder beides zusammen. Im Januar 1954 begann die „Neue Illustrierte“ mit dem Abdruck des Romans „08/15“ des Filmkritikers und Romanautors Hans Helmut Kirst und konnte damit ihre Auflage beträchtlich steigern. Der Roman löste Kontroversen aus, die unter anderem der damalige Minister für Sonderaufgaben Franz-Josef Strauß initiierte. Er sprach von dem Buch als einem „wehrzersetzenden Pamphlet“ und von Kirst als einem Soldaten, den man in den letzten Tagen des Weltkriegs buchstäblich überwachen musste, damit er nicht “zu sinnlosem Widerstand gegen die anrückenden Amerikaner aufputsche.“ Die Bundesregierung fürchtete um die Akzeptanz ihrer noch geheimen Pläne zur Wiederaufrüstung und forderte die Buchhändler auf, den Ende März 1954 in Buchform erschienen Roman zu boykottieren. Je mehr die Politik gegen das Buch und den Fortsetzungsroman polemisierte, um so besser verkauften sich Buch und Illustrierte. Im Mai betrug die Buchauflage bereits 120.000 Exemplare. Die Divina, die Produktionsfirma des Gloria-Filmverleihs, der eigentlich auf sonnige Heimatfilme und gemütvolle Romanzen abonniert war, hatte sich die Rechte gesichert, mietete die alten Ateliers von Arno Breker in Baldham für die Filmaufnahmen und zeigte sich ungewohnt risikofreudig. Regisseur Paul May wollte den Film vor allem mit unbekannten Schauspielern besetzen, „weil ein Gefreiter oder Kanonier für Millionen Gefreite oder Kanoniere zu stehen hatte, was mit Filmstars unmöglich gewesen wäre.“ Elf Schauspieler und Schauspielerinnen debütierten im Kino, darunter Mario Adorf, Paul Bösiger, Peter Carsten, Wolfgang Wahl und Joachim Fuchsberger. Für die Frauen sollte der Film „eine Mitteilungsform über die damalige Zeit sein“. Nach den pathetischen Erzählungen der Männer von prachtvoller Kameradschaft oder ihren Klagen über sinnlosen Drill, die den Frauen schon aus den Ohren rauskamen, wollte May im Nachhinein in einer Inszenierung „mit dokumentarischem Charakter“ den Wahrheitsbeweis antreten. Das wurde jetzt mal für eine Saison zur Aufgabe des Kinos erklärt.

Emmerich Schrenk und Hans-Christian Blech

„Überall und zu allen Zeiten ist die Mauer ein Sinnbild der Abgeschlossenheit. Wo Mauern stehen, umschließen sie eine Welt innerhalb der Welt; sie umgrenzen einen Staat innerhalb des Staates, eine besondere Ordnung innerhalb der gewöhnlichen Ordnung. Sie scheiden Gut nicht von Böse und Freud nicht von Leid, sondern Menschen von Menschen. Und deshalb sollten sie niemals unübersteigbar sein.“ Den Off-Kommentar illustrieren Ansichten von grauen Mauerfluchten; bei den letzten Worten hebt sich die Kamera über eine Mauer, fährt über den Boden entlang und endet bei zackig zusammengeschlagenen Schaftstiefeln. Wir sind im Kasernenhof mit dem dumm-bösartigen Hauptwachmeister Schulz (Emmerich Schrenk), seinem Opfer, dem Kanonier Vierbein (Paul Bösiger) und dem neunmalklugen Gefreiten Asch (Joachim Fuchsberger). Lore Schulz (Helen Vita), die frustrierte Frau des Hauptwachmeisters, geht als Fantasiebeute über den Hof. Sie betrügt ihren Mann mit den Soldaten, er schäkert lieber mit

Joachim Fuchsberger im Hemd, Hans- Christian Blech als Schattenpinkler

der Kantinenbedienung Elisabeth (Eva Ingeborg Scholz), der Freundin von Asch. Vierbein verliebt sich in die Schwester von Asch (Gundula Korte), einem begeisterten BDM-Mädchen, und stiehlt aus ihrem Fotoalbum ein Pin-Up Bild. Dieses Sozialbild aus Verlierern und Opfern, Amouren und Eifersüchteleien kulminiert in der Militaristen-Karikatur des überdimensionalen Schattenpinklers Platzek (Hans Christian Blech). Ihm gegenüber steht der Gefreite Asch im Hemd und ohne Hose – der kultivierte Zivilist gegen den riesigen grobschlächtigen Militär. Das ist die Ausgangskonstellation.
Platzek lässt die Gefreiten im Matsch robben und schleift sie bis zur Erschöpfung. Seine Kommandos „auf – runter“ sind mit Hall und dumpfen Trommelwirbel hinterlegt; Vierbein, völlig am Boden, will sich umbringen; Asch richtet ihn moralisch wieder auf und widersetzt sich spitzbübisch den Unteroffizieren. Die feiern eine Sauforgie, tanzen mit heruntergelassenen Hosen auf den Bänken und grinsen besoffen aus ihren speckglänzenden Gesichtern. Major Luschke (Wilfried Seyferth) rettet schließlich, die militärische Tradition zitierend, die Moral der Truppe.

Major Luschke (Wilfried Seyferth)

Nein, das war kein Film, der die Wehrmacht kritisiert; er führt nur die Kleinbürger in Uniform vor, die zur Macht gekommen, von der Demütigung ihrer Untergebenen zehren. Die Majore und Leutnants aber sind gebildete und kultivierte Menschen, merken jeden Fehler und raunen sich ihre Sorgen über die Zukunft Deutschlands zu. Der widerspenstige Gefreite Asch ist mächtig stolz, als er vom Major zum Unteroffizier befördert wird.
Der Film spielt, man merkt es erst zum Schluss an den vielen, zum Gruß hochgerissenen Armen, im Dritten Reich. Aber ohne d sonstigen Zeitbezug, vermeidet und verliert der Stoff die Orientierung. Es bleiben vom Militärbetrieb nicht viel mehr als optisch und akustisch interessant aufgeputzte „Lausbubengeschichten“ und die leere Drohung der Vorgesetzten „Wir sprechen uns noch“. Es ist als spräche der Lehrer Unrath noch durch die Unteroffiziere zu seinen renitenten Schülern.

In der Saison 1954/55 war „08/15“ der bestbesuchte Film in der Bundesrepublik. Ob die Frauen die Militärzeit ihrer Männer nach Ansicht des Films wohl besser verstehen konnten? Ich kann es mir nicht vorstellen.

 

Donnerstag, 11.04.2019

Auge und Umkreis (IV)


Tell it to the Marines (1928 George Hill)

Er (Lon Chaney), der einsam bleibt.


Ludwig II (1954 Helmut Käutner)

Das Geborgensein in der Katastrophe (Jules Verne), die Wucherung des Vorstellungslebens (Ernst Mach) und die Schrumpfung des Ichs… Tropfen, Tränen, Kugeln, Attentate und Doppelgänger… all das gesehen durch runde Rahmen. Ich hatte mir ein wenig zu viel vorgenommen. Na und!


Doppelgänger / Journey to the Far Side of the Sun (1969 Robert Parrish)

Zu Beginn von Creed II (2018 Steven Caple Jr.) geht es um einen Heiratsantrag, den der Titelheld macht, während seine Liebste vor einem rundem Badezimmerspiegel steht und seinen Antrag überhaupt nicht hört. Nicht mit dem Kopf, sondern aus dem Herzen zu sprechen, war zuvor der Rat gewesen. Wie sich im weiteren Verlauf dieses schönen Boxerfilms zeigt, ist nicht der Kopf das Verletzbare, sondern die Rippen, der Brustkorb, der Stolz, das Herz. Der Kopf hält alles aus.

Um was geht es seit mindestens zweitausend Jahren? Um Auferstehung.


The Creeping Flesh (1973 Freddie Francis)

Auf der Suche nach einem Mittel gegen das Böse beobachtet ein Forscher (Peter Cushing), wie an prähistorischen Knochen lebendiges Fleisch wächst. Aus dem Blut des Urzeitmenschen gewinnt er ein Serum, mit dem er seine Tochter impft, damit sie nicht wird wie ihre Mutter.

Das Leben, das sich unablässig wiederholt, um im Sturz seinen Ursprung zu begreifen. Das wäre (in Anlehnung an Pierre Klossowski) die knappe Formel des „Transcendental Style in Film“.


Ordet (1955 Carl Theodor Dreyer)

Nachdem mir Paul Schraders First Reformed so ans Herz gegangen war, wollte ich Dreyers Ordet wiedersehen.
Alle in meiner Erinnerung aufbewahrten Wirkungen und Wunder traten wieder ein, und ich kochte mir auch, wie die Leute in dem Film, noch tief in der Nacht einen Kaffee.

In Sheridan Le Fanus Gruselgeschichte “Grüner Tee” (1869) ist die Rede von einem hauchdünnnen Gewebe, “welches uns erst in den Stand setzt, das Außen von dem Inneren zu scheiden.”

”Der Sitz, oder besser das Instrument der äußeren Wahrnehmung ist das Auge, Sitz der Inneren Wahrnehmung hingegen ist das Nervengewebe und Hinrnzentrum unmittelbar hinter und über den Augenbrauen. Ihr erinnert Euch ja, wie wirksam ich Eure Erscheinungen durch die simple Application von eiskaltem Eau de Cologne zerstreut habe.”


Doppelgänger / Journey to the Far Side of the Sun (1969 Robert Parrish)

Seitenverkehrt ist jedes Spiegelbild, aber auch dieses spezielle Kölnischwasseretikett in Robert Parrishs Film. Denn auf dem Planeten am anderen Ende des Sonnensystems ist alles (genau wie auf der Erde, nur…) seitenverkehrt.

Verkehrt ist allerdings auch der Trailer zum Film, da wo im Kopierwerk gedacht wurde, das nicht-verkehrte Spiegelbild sei ein Fehler, den man korrigieren müsse.


The Owl Service (1969 Peter Plummer)

“Die zahlreichen Jungen Mädchen mit Spiegel, die begierig eine noch unbestimmte Identität zu betrachten versuchen“ – Sarah Kofman sah in den Bildern von Balthus eine „Pause“, einen „Aufschub, der nicht andauern kann, und der Stillstand der Zeit verrät doch das unmittelbare Bevorstehen einer Krise und eines Erwachens.“

“She wants to be flowers but you make her owls. You must not complain then if she goes hunting.” (Alan Garner: „The Owl Service“)


The Mask (1994 Charles Russell)

„What is the dirt that the pearl is build around? The pearl is the personality that you built around yourself as a protection against that thought: if they ever find out that I’m worthless, if they’ll ever find out that I‘m not enough, I’ll be destroyed.“ Jim Carrey in Jim & Andy (2017 Chris Smith)


The Late Show (1977 Robert Benton)

1929 schrieb Marjorie Hope Nicolson in ihrem Essay „The Professor and the Detective“, der als „eskapistisch“ denunzierte Detektivroman sei keineswegs Flucht vor dem Leben, sondern allenfalls Flucht vor der Monotonie der literarischen Selbstbetrachtung. Der Detektivroman antworte auf die Formlosigkeit der Moderne mit der Rettung der Kausalität.


De komst van Joachim Stiller (1976 Harry Kümel)

„Oft ist Freundschaft nichts anderes. Man liebt sich selbst verklärt in einem anderen. So lieben alle Menschen Jesus Christus.
Um wieviel friedvoller ist es aber, verklärt in einem anderen sich zu finden, als das erhöhte Dasein seiner selbst vergebens in sich selbst zu suchen.“
(Peter Altenberg: Paulina, Ashantee, 1897)


One Hundred Men and a Girl (1937 Henry Koster)

Das ist ein Spiegel sondergleichen. Trotzdem bleibt er recht unbenutzt. Wozu auch soll er von Nutzen sein in diesem dionysisch frohen Film. Zu welchem Zwecke sollten Spiegel dienen in Henry Kosters Kosmos.


Johnny Doesn’t Live Here Anymore (1944 Joe May)

„And this film is sexy. If you don’t see it you’re blind.“ (Raquel Stecher)


The Effect of Gamma Rays on Man-in-the-Moon Marigolds (1972 Paul Newman)

Der Effekt der Mutter (Joanne Woodward) auf ihre Kinder. Im mittleren Bereich der gemessenen Strahlung treten Mutationen auf – – – schöne Mutationen, sagt die Tochter und meint ihr Ringelblumen-Experiment.
Es mögen in uns Atome sein, die vom anderen Ende des Sonnensystems stammen.


The Gorgon (1964 Terence Fisher)

Rund ist der Spiegel, durch den das Haupt der Medusa anzuschauen ist.

Von Freud lernen wir, dass “im Mythos das Genitale der Mutter gemeint ist. Athene, die das Medusenhaupt an ihrem Panzer trägt, wird eben dadurch das unnahbare Weib, dessen Anblick jeden Gedanken an sexuelle Annäherung erstickt.”


Das Auge der Polizei, 1908

Rund ist die Johannisschüssel mit dem Kopf des Täufers.


Whistle And I’ll Come To You (1968 Jonathan Miller)

Die Leere. Das Meer. Und das fremde Zimmer.
Es steht darin ein zweites Bett. Das ist zuviel.
Der Reisende findet am Strand eine uralte Flöte.
Innigste Vertrautheit von Horror und Humor.


Dr Jekyll & Sister Hyde (1971 Roy Ward Baker)

Ein Mann mordet für die Wissenschaft, er tötet Frauen, und verwandelt sich im Selbstversuch zeitweise in eine Schönheit. Sie (Martine Beswick) ist mit sich zufrieden.


Roberte (1979 Pierre Zucca)

Pierre Zucca war Standfotograf bei Chabrol, Rivette und Truffaut, auch am Set von Hitchcocks Topaz und Franjus Judex.
„Als Antwort auf die Frage ‚Warum filmen Sie?’, gelange ich zu dieser Absurdität: ich filme, um das zu sehen, was ich, wenn ich nicht filmen würde, nicht sehen könnte.“


Psyche 59 (1964 Alexander Singer)

Liebe hat die Frau (Partricia Neal) blind gemacht – psychosomatisch. Die Einsicht in die traumatischen Gründe für ihr Erblinden macht sie wieder sehend. Aber der Mann (Curd Jürgens) will ihr Sehenkönnen nicht sehen können.


McQ (1974 John Sturges)

Es ist Nacht. Es hat an der Tür geklingelt. Die Frau betrachtet sich im Rundspiegel und betastet ihre Frisur, bevor sie dem Mörder die Tür öffnet.


No Man‘s Woman (1955 Franklin Adreon)

Die egoistische Frau, beliebte Anti-Heldin der 50er.

Auch sie (Marie Windsor) schaut in den Spiegel bevor sie ihrem Mörder die Tür aufmacht.


Mann im Schatten (1961 Arthur Maria Rabenalt)

Eine schöne Variante: Die Geschäftsfrau holt aus dem Tresor, hinter dem Rundbild, Geld hervor, bevor sie ihrem Mörder die Tür aufmacht.
Eine originelle Einzelheit in diesem Krimi voll origineller Einzelheiten: Sie (Ellen Schwiers) balanciert, um beide Hände frei zu haben, das Bild auf ihrem Kopf.


Amazon Women on the Moon (1987 Carl Gottlieb)

Er (Ed Begley Jr.) ist der Sohn des Unsichtbaren. Den Spiegel, der in seinem Labor an der Wand hängt, benutzt er nicht. Denn sonst würde er sich nicht im Besitz der Erfindung seines Vaters wähnen und würde nicht nackt, im Glauben er sei unsichtbar, in den Pub gehen, um dort ein ums andere Mal die Gäste beim Dartspiel zu stören.

„Der zwischen jenen drei Bildern sich hindurch laviert: dem Bild, das man sich von ihm macht, demjenigen, das er sich selbst von sich macht, und dem, welches er im Spiegel zu lesen glaubt …
Der zu gut weiß, dass „ich“ kein Anderer ist.“
(Michel Leiris: „Das Band am Hals der Olympia“)

Freitag, 01.03.2019

Paratexte der FILMKRITIK (12): Straub/Huillet


[Filmkritik Nr. 288, Dezember 1980, S. 562–563 – die letzten Seiten des zweiten Hefts zu DALLA NUBE ALLA RESISTENZA]

***

Zugleich Anlass, auf die umfassende Retrospektive der Filme von Huillet und Straub hinzuweisen, die durch den Einsatz und Enthusiasmus von Ricardo Matos Cabo heute an verschiedenen Orten in London beginnt:

* ICA London
* Goethe Institut London
* BFI Southbank

Weitere Spielorte: King’s College London, Ciné Lumière, Close-Up, Whitechapel Gallery.

***

Zum Auftakt: 1. März, 18:30 Uhr im ICA:

The Knife Sharpener (L’arrotino), Dirs. Danièle Huillet and Jean-Marie Straub, Germany 2001, 7 min., Italian with English subtitles

From Today Until Tomorrow (Von Heute auf Morgen), Dirs. Danièle Huillet and Jean-Marie Straub, Germany, 1997, 62 min., German with English subtitles

Montag, 11.02.2019

Filme der Fünfziger XLVIII: Vater unser bestes Stück (1957)

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – so hatte es das Grundgesetz 1949 festgelegt. Bis zum 31. März 1953 sollten die entsprechenden Ausführungsgesetze verabschiedet werden. Doch erst im Mai 1957 diskutierten die Abgeordneten im Bundestag einen neuen Gesetzentwurf; dabei ging es unter anderem um die Frage, ob der Ehemann bei abweichender Meinung seiner Frau für die Familie eine abschließende Entscheidung treffen dürfe wie es der Paragraf 1354 festlegte. Mit 186 zu 172 Stimmen entschied der Bundestag gegen den sogenannten „Stichentscheid“. Die Legende erzählt, dass die CDU-Abgeordnete Ingeborg Geisendörfer ihren Mann fragte, wie sie sich entscheiden solle. Dieser habe sich energisch gegen den § 1354 gewandt. Daraufhin habe Frau Geisendörfer ihr Votum gegenüber ihren Kollegen so begründet: „Ich beuge mich dem Stichentscheid meines Mannes und stimme gegen den Stichentscheid.“ Wieviel Zweifel und Probleme mögen die arme Frau gequält haben? In dieser gesellschaftspolitischen Stimmung produzierte die Bavaria den Film „Vater unser bestes Stück“ nach einem Roman von Hans Nicklisch, der mit einer Auflage von 730.000 Exemplaren ein echter Bestseller war.

Ewald Balser begrüßt die Kinder zur Nacht

Kein Zweifel plagt Professor Wilhelm Keller (Ewald Balser), der mit seiner Frau Friedel (Adelheid Seeck) und vier Kindern in einer Etagenwohnung lebt. Der Professor hat ein Buch geschrieben („Dein Kind ist klüger als Du denkst“), von dessen Publikation er sich eine erhebliche Verbesserung seiner finanziellen Situation erwartet. Seine Frau bekommt Wirtschaftsgeld, aber die Budgetplanung für die Familie hat Wilhelm fest in der Hand; denn „Wissenschaftler werden nun mal schlecht bezahlt“. Wilhelm geht die Erziehung der Kinder ganz leicht von der Hand; gibt es ein Problem, eine Frage, dann reibt er sich vergnügt die Hände und schüttelt die Antwort nur so aus dem Ärmel. Ist er nicht wunderbar? „Wilhelm“, lächelt Friedel, „Du bist ein wunderbarer Erzieher.“ Abends, Friedel liegt schon im Bett, geht Ewald von Kinderzimmer zu Kinderzimmer, hat für jeden ein gutes Wort oder eine kleine Ermahnung parat. Ein Werbegrafiker (Peter Weck) zieht in die Mansarde des Hauses, ein frecher Kerl, der gleich mit Bixie (Heidi Brühl), der siebzehnjährigen Tochter, aneinander gerät. Der kleine Thomas (Roland Kaiser), der Lauser, wirft Wasserbomben vom Balkon und hätte fast seinen Vater getroffen. Im Vater erwacht das Kind im Mann; er wirft auch eine Wasserbombe, trifft den Grafiker, Bixie kommt zufällig vorbei und bietet ihm an, seine ramponierte Krawatte zu bügeln. So kommen Bixie und der freche Kerl zusammen.

Zwei Cognacs mit Henriette (Doris Kirchner)

Andreas (Piet Clausen), der älteste, ist Medizinstudent und will etwas Geld dazu verdienen. Er arbeitet im Geschäft der flotten jungen Henriette (Doris Kirchner), die ihn gleich vernascht. Andreas zieht aus der elterlichen Wohnung aus und Vater spricht vernünftig und bei zwei Cognacs mit der Liebschaft. Das Verhältnis löst sich ganz schnell auf, die Dame hat eine ganze Reihe Männer an der Hand, denn „Was ist denn eine Frau ohne Männer“? Wie Andreas das wegsteckt! Der jüngere Bruder Friedrich (Christian Doermer) ist schwer beeindruckt.
Zum Urlaub geht es nach Italien. Die Familie wird im Dorf mit Musik und großem Hallo begrüßt; Bixie hat gleich einen Verehrer, Vater spielt Boccia und schlägt einen finsteren Burschen k.o,, auch Friedel wird von einem liebestollen Italiener verfolgt und Friedrich fährt ein Motorrad zu Schrott. Das muss der Vater bezahlen; um seine Schulden abzustottern, gibt er zu Hause in der Volkshochschule nebenbei Unterricht und berät eine junge Frau im Cafe bei ihren Liebesproblemen. Friedrich beobachtet die beiden und schließt messerscharf: Vati hat eine Geliebte. Dafür setzt es eine Ohrfeige, aber nicht von Vater zu Sohn, sondern „von Mann zu Mann“. Weil wir uns in der Zeit der Halbstarken befinden, sagt Friedrich schon mal: „Vater, Du hast keine Ahnung, was in der Welt vor sich geht“ oder „Du verstehst uns nicht.“ Aber Bixie und Andreas halten dagegen: „Mit Vater kann man über alles reden.“ Es gibt auch eine Kneipe mit Dixieland-Musik, Rock’n Roll Tanz und einem Tanzwettbewerb. Den gewinnt das Professorenehepaar mit einem Walzer – was für ein feiner, köstlicher Humor. Darauf könnte man glatt einen Lufthansa-Cocktail trinken.

Mutter (Adelheid Seeck) und Vater (Ewald Balser) schlagen fast über die Stränge

Und was macht Friedel, die Mutter und Ehefrau? Sie staunt und bewundert ihren Mann, bekommt Kleider geschenkt, verliert auch schon mal die Nerven bei den ganzen Erziehungsproblemen und ist perplex, wie Wilhelm alles mit leichter Hand löst. „Das hast Du aber fein gedreht.“
Günther Lüders führte Regie, Ulrich Sommerlatte komponierte die angemessen penetrant frohsinnige Musik. Der Film hatte tatsächlich Erfolg, so dass 2 Jahre später noch die etwas angemüdete Fortsetzung „Ohne Mutter geht es nicht“ (Regie: Erik Ode) folgte. Die Werbefotos zeigen Ewald Balser mit Schürze, wie er in einer unaufgeräumten Küche beim Zubereiten von Spiegeleiern scheitert; Mutter schlägt entgeistert die Hände ins Gesicht.
Noch ein Schnäppsken gefällig, der Herr?

Keine DVD, aber auf https://www.youtube.com/watch?v=EWxRoFZMvAM

Ergänzungen und Präzisierungen zu filmportal:
Mit Hans Jürgen Dietrich (Fritzchen Müller von der Studentenvermittlung); Pressefotos: Karlheinz Vogelmann; Drehbeginn: 8. April 1957, Bavaria Studios München; Aussenaufnahmen im Mai am Gardasee

Montag, 04.02.2019

Alexander J. Seiler (6.8.1928 – 22.11.2018)

Mit seinem Film Siamo Italiani (1964) stand Alexander J. Seiler ganz am Beginn der schweizerischen Dokumentarfilmbewegung, die nach 1968 einsetzte und ein gutes Durchhaltevermögen aufwies. (Auch über Gründungen wie das ‚Filmkollektiv Zürich’, das von 1975 bis 2018 bestand, oder die ‚Nemo Film AG’, der Seiler sich 1971 anschloss, später etwa mit ‚Dschoint Ventschr’, Zürich.) Seiler hatte, was die frühen Filme angeht, Wert darauf gelegt, auch seine Mitstreiter – seine Frau June Kovach oder den Kameramann Rob Gnant – als gleichberechtigte Mitarbeiter zu nennen.

Ich habe ihn kennengelernt, nachdem ich 1979 Ludwig Hohl in Genf besucht hatte (Anlass war eine Sendung beim SDR, ein zweiteiliger Radio-Essay, Redaktion Helmut Heißenbüttel) – er hatte ja gerade die Dreharbeiten zu Ludwig Hohl – Ein Film in Fragmenten abgeschlossen. Ab 1987 ergab sich eine Mitarbeit bei ‚einspruch. Zeitschrift der Autoren’, die Seiler zusammen mit Bruno Schärer sechs Mal jährlich bis 1991 herausgab. Besonders anerkennenswert fand ich, dass darin auch drei Texte aus dem Nachlass des Schweizer Philosophen Hans Rütter (1915 – 1987), Schriftstellername Hans F. Geyer, aufgenommen worden sind.

Seiler ist fast sein ganzes Leben lang publizistisch und politisch / filmpolitisch tätig gewesen. Der Sammelband „Daneben geschrieben. 1958 – 2007“, erschienen 2008, vermittelt einen Eindruck dieser umfänglichen Schreibtätigkeit neben der Filmarbeit.

Für eine ausführlichere Würdigung siehe etwa die Wochenzeitung WOZ Nr. 48 vom 29.11.2018.

Donnerstag, 24.01.2019

Ein Abend für Werner Dütsch

Das Filmmuseum München erinnert heute mit einem Abend für Werner Dütsch an den Filmredakteur, Autoren, Filmemacher und Kinbegeisterten, der im Dezember 2018 gestorben ist. Gezeigt werden sein Porträt FRITZ LANG von 1990 und Langs MOONFLEET (1955). In FRITZ LANG, aus dem der Ausschnitt oben stammt, sprechen Martina Müller und Dütsch den Voice-over-Text im Dialog. Müller, die an vielen Projekten – Fernsehsendungen und Büchern – mit Dütsch gemeinsam gearbeitet hat, stellt die Filme in München vor.

Foto von Werner Dütsch (rechts): Martina Müller

***

Ein Abend für Werner Dütsch:

Fritz Lang
Deutschland 1990 | Regie + Buch: Werner Dütsch | Sprecher: Werner Dütsch, Martina Müller | 45 min

Moonfleet (Das Schloß im Schatten)
USA 1955 | Regie: Fritz Lang | Buch: Jan Lustig, Margaret Fitts, nach dem Roman von J. Meade Falkner | Kamera: Robert H. Planck | Darsteller: Stewart Granger, George Sanders, Joan Greenwood, Viveca Lindfors, 87 min | OF | CinemaScope

Filmmuseum im Stadtmuseum München
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München

24. Januar 2019, 19.00 Uhr

Samstag, 12.01.2019

Paratexte der FILMKRITIK (11): KINO 81

KINO 81: Sendung vom 14. Mai 1981 (Themenübersicht)

Neben dem „projizierten“ Heft (*) gibt es auch ein „gesendetes“ Heft: Die Maisendung des WDR-Magazins „KINO 81“ mit Beiträgen von Wolf-Bühler (Irving Lerner), Harun Farocki (Gespräch mit Heiner Müller), Hartmut Bitomsky (James Agee), Manfred Blank (Eric Rohmer), Helmut Färber (Mizoguchi) und Hanns Zischler (Roland Barthes).

„Ein weiterer Vorschlag zur Geldbeschaffung: die FK macht einen Fernsehfilm „Kino 81″ mit vielleicht 6 Beiträgen über Kinoereignisse des kommenden Jahres. MB [Manfred Blank] könnte das machen und Dütsch vorschlagen.“ (Protokoll VV 9./10. August 1980).
Bei der schließlich produzierten Sendung wird Helmut Merker als Redakteur genannt.

Kino 81, Sendung vom 14. Mai 1981, Realisation: Manfred Blank, Redaktion Helmut Merker, eine Harun Farocki Filmproduktion für die FILMKRITIK, 43 min. (*)


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