November 2007

Sonntag, 04.11.2007

9/100

Die Geschichte vom Produzenten, der für den melodramatischen Einschlag eines Filmprojekts einerseits und dessen kriminalistische Rahmung durch einen etwas hanebüchenen Mordplot andererseits zwei verschiedene Drehbuchautoren – eine Frau und einen Mann – engagierte, was im Ergebnis zu einem der delirantesten Filme der ersten fünfzig Jahre Filmgeschichte führte.

Samstag, 03.11.2007

The Assasination of Jesse James by the Coward Robert Ford

Ihr Lieben,

Bei euch ist gerade „The Assasination of Jesse James by the Coward Robert Ford“ angelaufen, und der Film wird allenthalben verrissen (hier war es ähnlich). Deshalb schreibe ich, weil ihr euch den Film dennoch angucken sollt. Ein ganz großartiger Film nämlich, der mich Tage lang eingenommen hat. Ich war überrascht, wie gut mir die geradezu stilisierten Landschaften gefielen, wo Weite nicht die große Rolle spielt, Tiefenschärfe kaum zum Einsatz kommt. Die Titeldarsteller sind beide gut, der Preis in Venedig an Brad Pitt überrascht aber doch, da Casey Affleck ihn deutlich noch überragt. Einfach unglaublich gut. Häufig wurde über die Unschärfe erzeugende Linse geschrieben, kaum darüber, dass dieser Effekt immer mit der Ebene des Off-Erzählers gekoppelt ist. Dass der Film durchgängig Lichtbrechung und Schattierung inhaltlich wie ästhetisch thematisiert und er das ‘print the legend’ in Sichtbarkeit übersetzt. Passend auch, dass RFs Freundin am Ende Stripperin ist. Schade nur, dass der Film sich gegen Ende zu sehr mit RF emotional verwickelt. Und dann wird seine Freundin eben auch zur Beschreibung seiner Person funktionalisiert. Das passiert den Frauen vorher nicht, sie bleiben immer ‘schön’ am Rand bzw. weitgehend im Unschärfebereich. Ich hätte den Film vielleicht im Zug enden lassen (ganz tolle Szene – nirgendwo gelesen), und den Rest des Films auf ein bis zwei Texttafeln übersetzt. Aber dann hätte man auch wiederum ein paar schöne Szenen verpasst.
Wie gesagt anschauen. (Unbedingt die untertitelte Fassung – ich habe auch nicht alle Dialoge verstanden, ist aber nicht so wichtig wie Affleck’s Stimme.)

Verena

Laub

Seltsam, dass es mich, wenn draußen das Laub noch leuchtet, nach Laubfilmen verlangt. Nach „Trouble With Harry“ zuallererst mit seinem aus Vermont ins Studio geschafften Laub, nach „The Far Country“ und wohl auch nach „All That Heaven Allows“. Als ich vorgestern „Yojimbo“ sah, ging mir auf, dass Schwarzweiß das Laub nicht versteht, nicht verstehen will. Der böse Sohn kehrt nach Hause zurück, der verschlagene Aufseher sagt: „Siehe, sogar der trockene Wind begrüßt dich.“ Und wirklich treibt der Wind schwärzliche Zettelchen vor sich her. In Schwarzweiß wird der Laub- zum Aschefilm, wenn nicht gar zum Staubfilm. Gewiss, ontologisch gesehen behält er Recht, Laub ist nichts anderes als sterbende Blätter, aber auf dieses letzte Aufleuchten kommt es an, und das hält nur Technicolor fest.

Donnerstag, 01.11.2007

The Wire

„We are always planning to move further and further out, to build a whole city“ (David Simon)

* Margaret Talbot: Stealing Life. The crusader behind „The Wire“


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