April 2008

Freitag, 11.04.2008

The Naked Jungle

„Jetzt will er wieder schlafen, von neun Uhr an, und leben wie ein Murmeltier; wer hätte das gedacht vor vier Jahren!“
Sie hatten nicht unrecht, die Freunde, dass sie mich im Unmut verließen. Gab es ja doch heute abend eines der glänzendsten musikalischen, tanzenden und deklamierenden Butterbrote in der Stadt, und hatten sie sich nicht alle mögliche Mühe gegeben, mir, dem Landfremden, einen angenehmen Abend dort zu verschaffen?
(Wilhelm Hauff, 1826)

Mit einem singenden Butterbrot der dritten Art beschenkt Mario Mentrup heute abend die Stadt Düsseldorf. Ein Double–Feature in der Black Box, mit zwei gefährlich meditativen Abenteuerfilmen: „Stadt des Lichts“ (2005, 58 Min.) + „Ich begehre“ (2007, 76 Min.)
Obendrauf noch, im Salon des amateurs: Pasadena Projekt & Gina D’Orio.

Einen einzigen anständigen Nachruf las ich am Anfang der Woche.
„I always liked Charlton Heston… but I never thought for a minute he’d like me.“
Und: „Hey, I may not be deep, but I know what I like.“

Mittwoch, 09.04.2008

Minutentexte

Im letzten Jahr haben 40 Studierende der UdK Berlin in einem Seminar von Ralph Eue das Minutentext-Prinzip aufgegriffen und sich ein Semester lang mit Jean Renoirs PARTIE DE CAMPAGNE auseinandergesetzt.

Nun sind die Texte und Bilder, die dabei entstanden sind, auf der neu gestalteten Minutentexte-Seite zu lesen. Außerdem ist Ralph Eues einleitender Text hier in unserer Langtextabteilung zu finden.

Dank gilt Ralph Eue und den Autorinnen und Autoren; unter ihnen besonders Frederik Lang, der die Redaktion sowie die Gestaltung und technische Umsetzung der Renoir-Minutentext-Sammlung besorgt hat und bei der Gelegenheit so nett war, auch gleich die Seiten zu THE NIGHT OF THE HUNTER in das neue Design zu übertragen.

Rückprojektion

Vermutlich ist der Film „Der rote Baron“ unerträglich, ich will es gar nicht überprüfen, aber dieses Argument aus der Rundschau leuchtet mir nicht ein: „Die digitalen Kampfszenen sind lächerlich und kaum von jenen billigen Rückprojektionen zu unterscheiden, denen Howard Hughes in Hollywood schon 1930 eine Absage erteilte.“ Howard Hughes erteilte ja manchem eine Absage, nicht zuletzt den Bazillen. Ich freue mich immer über die Rückprojektionen und wundere mich, dass sie ganz aus der Mode sind. Als Sirk gefragt wurde, weshalb er bei „Magnificent Obsession“ nicht besser aufgepasst habe, da sei doch, wenn Rock Hudson und Jane Wyman durch die Schweizer Postkartenlandschaft gondeln, an den falschen Schatten zu erkennen, dass es sich um Rückprojektionen handele, antwortete er, diese Irritation komme ihm gerade zupass. Und hat er nicht Recht? Steigert es diese Szene nicht noch, dass man nie sicher sein kann, wo man ist, wenn man so sanft dahingegondelt wird, halb im süßen Traum, halb im herben Studio? Die Arts of the Artificial sind gerade dann nicht steril, wenn sie sich nicht völlig der Illusion ergeben.

Dienstag, 01.04.2008

Dassin

An wieviele Filme erinnert man sich, die man vor über 25 Jahren ein einziges Mal im Kino gesehen hat? Nicht viele wohl. Ich erinnere mich an „10:30 p.m. Summer“ von Jules Dassin, zwar an sehr wenige Einzelheiten nur, nicht daran, dass Marguerite Duras die Vorlage geschrieben hat, aber doch an den Regen und daran, dass mich der Film zutiefst verstört hat und ich ihn seither wiedersehen wollte.


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