Einträge von simon rothöhler

Dienstag, 21.04.2009

Kino wie noch nie

* Arshavin (36. Minute)
* Torres (49. Minute)
* Benayoun (56. Minute)
* Arshavin (67. Minute)
* Arshavin (70. Minute)
* Torres (73. Minute)
* Arshavin (90. Minute)
* Benayoun (90. Minute)

Anfield Road, 21. April 2009, Liverpool (4) – Arsenal (4)

Freitag, 18.07.2008

Screen Test # Will Ferrell

I’m working on a great Lynne Cheney (hier mit Wolf Blitzer)

Samstag, 07.06.2008

coming attractions: karim benzema

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auch nicht schlecht: Tropic Thunder

Dienstag, 27.05.2008

TV-Hinweis

Das Gelübde (Dominik Graf) D 2007

Freitag, 30. Mai 2008, 21h, arte

Montag, 12.05.2008

Anti-Treadwell (Heinz Sielmann revisited)

„Später war er von Assistenten, von Kameraleuten und Beleuchtern umgeben, die ihm ohne weiteres zu kleinen Auftritten hätten verhelfen können: Knut Sieverding liegt im Morgengrauen auf der Lauer, Knut Sieverding zeigt mit dem Finger, Knut Sieverding begutachtet die Balzarena, und hier, Knut Sieverding, wie er die Kampfläufer bei ihren rituellen Vorführungen betrachtet. ‚Was für eine Vergeudung wertvoller Filmsekunden‘ – mehr wäre ihm dazu nicht eingefallen. Selbst wenn er ein handzahmes Tier zum Protagonisten gewählt hatte, wagte er bei der Arbeit nur zu flüstern, hielt sich bewegungslos neben der Kamera, und manchmal glaubte man für Momente, das Hermelin suche außerhalb der Leinwand Blickkontakt, die jungen Spechte würden ungeduldig, da Knut Sieverding nicht auf ihr Betteln reagiert. Für ihn galt: Der Autor selbst darf nur als Stimme aus dem Off erscheinen. Als seien ihm die Arbeitsbedingungen der Frühzeit nach wie vor präsent gewesen, ja als habe er aus ihnen so etwas wie die Verpflichtung abgeleitet, sich nicht im Bild zu zeigen.“

(aus Marcel Beyer, Kaltenburg, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2008, S. 245f.)

Dienstag, 22.04.2008

The effort behind George Clooney’s effortless charm

On the kitchen counter, there was a single Post-It note with two words written on it: “Sydney Pollack.” His refrigerator contained many individual servings of watermelon, in plastic tubs. Sarah Larson joined us. She is twenty-nine (or, as he later put it, “Her grandmother has posters of me”), and she first met Clooney three years ago, in Las Vegas, where she was working as a hostess at Gerber’s Whiskey Bar, but she has been a public part of his life only since last September, when she broke some toes, and Clooney a rib, in a motorcycle accident in New Jersey. “You can’t outrun paparazzi on crutches,” she later said. She still has a home in Vegas, but now spends a large part of her time with Clooney.

He kissed her and asked, “You O.K.? Are you bored out of your mind?”

“No, just doing e-mail.”

(Ian Parker: Somebody Has to Be in Control)

Mittwoch, 30.01.2008

Körperdämmerung

„For all these reasons, it now seems to me that the polemics which play so prominent a role in The Cinematic Body lack pertinence.“

[Steven Shaviro: The Cinematic Body Redux]

Mittwoch, 09.01.2008

La question humaine

Die unverwüstliche Jungenhaftigkeit des Mathieu Amalric. Hier als Erschöpfungszustand gespielt, als Durchlässigkeit gegenüber einer Gegenwart, an der nur noch zu leiden ist. Amalric ist Simon Kessler, leitender Psychologe der Abteilung Human Resources eines französisch-deutschen Chemie-Konzerns, der, damit fängt es an, „SCFarb“ heißt und vor kurzem aus den üblichen Gründen die halbe Belegschaft wegrationalisiert hat. Personalpolitik als effizienter Kurzschluss zwischen individuellen und kollektiven psychischen Systemen, ein Wettlauf zwischen Produktionserwartung und vorab diagnostiziertem Bewerberdefekt. Das dazugehörige Individuum gilt es hinsichtlich seiner Leistungsdaten auch als Privatperson transparent zu machen. Der Netzwerk-Geist des neuen Kapitalismus geistert durch diesen Film bis in die Szenen seiner unmöglichen Verdrängung hinein: der nächtliche Exklusiv-Rave, die grobe Intimität, die keine nicht-öffentlichen Räume mehr findet. Das vermeintlich „Faschistoide“ neoliberaler Verhältnisse verleitet Emmanuel/Klotz/Perceval zu verwirrten Analogiebildungen. Lou Castel gibt dem anhängigen Geschichtsverständnis den (Fremd-)Körper eines Exkludierten, der Sprachkritik übt. Wie der Film sich diese Position Schubert-umwölkt auch figurativ zu Eigen macht – die Fabrikschlote, die Gleise – ist das eine. Wie er ein Dokument aus Lanzmanns Shoah (den von Lanzmann selbst vorgelesenen „Vermerk: Betrifft: Technische Abänderungen an den im Betrieb eingesetzten und an den sich in Herstellung befindlichen Spezialwagen“) inkorporiert und ästhetisch reformatiert, ist unannehmbar. Nicht nur Amalric verliert in diesem fantasierten Kontinuum, das sich, gespeist aus den „Nachwehen der Geschichte“ (Elisabeth Perceval), angeblich immer weiter in die sprachlichen Erfassungstechniken des Globalkapitalismus fortschreibt, bedenklich die Orientierung.

La question humaine F 2007. Regie: Nicolas Klotz, Drehbuch: Elisabeth Perceval, Romanvorlage: Emmanuel Francois, mit Mathieu Amalric, Michael Lonsdale, Lou Castel

Mittwoch, 12.12.2007

We were talking about the poetry of cinema

* KINO-SINE. Philippine-German Cinema Relations (herausgegeben von Tilman Baumgärtel, mit kurzen Texten u.a. von Lav Diaz, Harun Farocki, Werner Schroeter).

Donnerstag, 15.11.2007

Drive, He said

Festtafeln vor üppigen Brokatstoffen, die neureiche russische Oberschicht im Londoner Exil diniert an öffentlich unsichtbaren Orten, auch wenn die Stamford Bridge nicht weit ist. „Arsenal“ ist hier das letzte Wort eines lebensmüden Schwachsinnigen. Großartige Szene: wie sich der Sohn des Friseurs im Namen einer der beiden Roten Armeen der Premiere League dem blauen Strom entgegenstellt. Chelsea heißt hier Chelski, Viggo Mortensen, der Chauffeur, kennt die neue Topographie und die alten Klassenverhältnisse: Slaves give birth to slaves, sagt er zweimal im Film, wenn ich mich richtig erinnere. Eine weitere Geschichte der Gewalt kulminiert in einer Performance, die an experimentelles Theater denken lässt. Andererseits: Diese Archaik kann nur die relative raumzeitliche Kontinuität der Plansequenz entfalten. Mortensen-Fans werden dennoch auf die DVD warten, um ihre Wahrheit im freeze frame zu suchen. Die Gangster-Posen sind vergrößert und zugleich verdichtet, einmal durch ihre eigene Geschichte als Zeichen hindurchgegangen, aber anders als bei den Sopranos. Die vori v zakone hatte keinen Al Pacino, ihr Initiationsritual liest die Geschichte aus den Oberflächen des Körpers und formuliert eine viel profundere Entindividualisierung. Mob minus Katholizismus? Den melodramatischen Kern des Films legt Cronenberg von Anfang an offen, man vergisst ihn nur zwischenzeitlich. Daher die Wucht des protoreligiösen Bildes: eine heilige Familie, deren Anblick die Kamera zurückweichen lässt. Als würde sie ahnen, dass die homoerotische Energie auch durch eine Maria im Lederdress kaum reproduktiv umzulenken ist. Ordinary People haben englische Tapeten.

Eastern Promises (David Cronenberg) UK/CA/USA 2007


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