Er ließ einen verdächtig aussehenden Zettel in der Innentasche seines Jacketts verschwinden, als sie näher kam.
„Ist das eine Opferliste oder eine Einkaufsliste? Scheint jedenfalls sehr lang zu sein!“, sagte sie belustigt, als sie sich an den Tisch setzte.
Er lächelte geschmeichelt, als hätte er nur das Wort „Opfer“ gehört und als sei es nur ein anderes Wort für Frau.
„Für so gefährlich hältst du mich?“
Sie sah ihn unentschlossen an.
Sehr ungern verabschiedete er sich von dem Bild dieses Mannes, der nicht seine Probleme hatte.
„Ich stelle nur gerade eine Liste von Filmen zum Thema Nahrung, Küche, Essen zusammen. Für meine blöde Kolumne.“
„Kennst du ‚Mahlzeiten‘ von Edgar Reitz?“
„Nein, nie gehört.“
„Ich hab ihn auch nur zufällig vor Jahren im Fernsehen entdeckt. Eigentlich passt nur der Titel in deine Liste, denn um Essen geht es nicht. Es ist ein sehr verrückter Film. Das Thema ist eher das Verschlingen eines anderen Menschen, aber auch nicht handgreiflich, nicht in sexueller Aneignung und schon gar nicht kannibalisch. Es ist nicht klar, wer wen aufisst, die Frau den Mann oder der Mann die Frau. In einer Liebesszene stellt sie die großartige Frage: Lebst du noch? Sie scheint sich wirklich nicht sicher zu sein. Aber noch weniger, ob sie selbst noch lebt.“
„Muss ich sehen.“
posted by Bettina Klix
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Sonntag, 3. Mai, 14:30, Gloria
posted by Rainer Knepperges
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Die Straßenecke ist auch im Trickfilm eine ganz besondere Grenze der Sichtbarkeit. Vor allem für die Bösen. Wenn einer, der sich anschleicht, auf einem Verfolgungsweg dort ankommt, so kann er höchst präzise dort anhalten und sich schmal machen. Seine finsteren Absichten hat er bestens im Griff, sie schießen nicht hervor. Sein böser Wille lässt ihn korrekt bremsen und seine Gestalt so wandeln, dass nur ein winziger Teil von ihm ins Sichtbare gerät, nur so viel wie nötig ist, um selbst zu sehen, wo die Beute sich befindet.
posted by Bettina Klix
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CITY BLUES, Regie: Nicholas Ray, Buch: Norman Mailer, mit Marilyn Chambers und Rip Torn.
„Hat Travis Bickle Marilyn Chambers gesehen in den Pornofilmen, die er sich im Morgengrauen anschaut?“ (Hans Schifferle, Steady Cam, Frühjahr 1989)

Marilyn Chambers (22. April 1952 – 12. April 2009)
posted by Rainer Knepperges
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* Arshavin (36. Minute)
* Torres (49. Minute)
* Benayoun (56. Minute)
* Arshavin (67. Minute)
* Arshavin (70. Minute)
* Torres (73. Minute)
* Arshavin (90. Minute)
* Benayoun (90. Minute)
Anfield Road, 21. April 2009, Liverpool (4) – Arsenal (4)
posted by simon rothöhler
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[Abbildung: aus Matt Zoller Seitz‘ gerade fertiggestellter fünfteiliger Serie »The Substance of Style« über Wes Anderson]
»Wir haben uns auf die Suche gemacht, was im Internet an filmvermittelnden Formaten und filmvermittelnden Filmen im engeren Sinne zu finden ist und möchten davon ausgehend die oben genannten Fragen mit Sebastian Lütgert (pirate cinema) diskutieren. Die Filmauswahl rückt dabei im Rahmen von amerikanischen Weblogs entstandene Arbeiten – im besonderen „Shooting Down Pictures„, das Projekt unseres Special Guest, des Filmemachers und -kritikers Kevin B. Lee – ins Zentrum. Gezeigt werden Videoessays über aktuelle und klassische Filme, u.a. von Nicole Brenez, Kristin Thompson, Jonathan Rosenbaum und Matt Zoller Seitz.«
Freitag, 17.4.2009, 19.30 Kino Arsenal, Berlin
Das Gespräch führen Michael Baute und Erik Stein.
Wer nicht dabei sein kann: Die Links zu den gezeigten Filmen sind hier – ebenso wie die »oben genannten Fragen«.
posted by filmkritik
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Beim zerstreuten Rumklicken – ich wollte WALK HARD gern nochmal sehen – fand ich heraus, dass die Kamerafrau des Films, Uta Briesewitz, deren Name mir im Vorspann der ersten THE WIRE-Staffeln regelmäßig aufgefallen war, nicht nur aus Leverkusen kommt (wo bekanntlich Schlüsselszenen der Petzold-Filme PILOTINNEN und CUBA LIBRE spielen), sondern ihr Handwerk – »she worked as a television camera operator shooting sports and music events on video, where she specialized in super-slow-motion photography working with long lenses« – Anfang der 90er Jahre an der Berliner DFFB erlernt hat, noch dazu im selben Jahrgang wie Angela Schanelec.
posted by Volker Pantenburg
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Die Geschichte vom Verschwörungstheoretiker, der seit Jahren an einer ausgreifenden Studie über den weltweiten Einfluss der Automobilindustrie auf die Filmstudios saß, von der er engsten Freunden bereits den Arbeitstitel „Von Kenji Mitsubishi bis Abel Ferrari“ verraten hatte.
posted by Volker Pantenburg
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Stefan Eichinger, Lukas Förster, Sarah Klaue, Melanie Marx, Nikolaus Perneczky und Cecilia Valenti haben unter dem Titel „Revolutionen aus dem Off“ eine umfangreiche Filmreihe im Zeughaus zusammengestellt, die Positionen im Umfeld des „Dritten Kinos“ versammelt.
„34 Filme aus 14 Ländern im Zeitraum von 1955-1977, darunter etliche Raritäten, die in Deutschland nur selten zu sehen waren.“ (Möglicherweise sind es auch 35 Filme aus 12 Ländern, die Zählungen divergieren, vielleicht ja auch, weil sich im genannten Zeitraum etliche Nationen überhaupt erst begründet haben; unterm Strich bleiben es – so oder so – sehr viele Filme aus sehr vielen Ländern. Dass sie in Deutschland nur selten zu sehen waren, glaube ich sofort.)
Zum Auftakt am kommenden Samstag (18. April) der erstaunliche MABABAGNONG BANGUNGOT (DER PARFÜMIERTE ALPTRAUM; PHI 1977, R: Kidlat Tahimik, D: Kidlat Tahimik, Mang Fely, Dolores Santamaria, 93′; OmU). Pflichttermin nicht nur für Mitglieder der philippinischen Sektion des Wernher von Braun-Fanclubs und Sammler von semi-apokryphen Nebensächlichkeiten das künstlerische Werk Gordon Matta-Clarks betreffend, sondern auch für alle anderen, die sich für das Kino interessieren.
Auf der Website zur Filmreihe werden im Lauf der Zeit Texte und Materialien zum Thema versammelt.
posted by Volker Pantenburg
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