Donnerstag, 10.06.2010

Umbenennung

Heute wird in Berlin der Holtzendorffplatz in Kracauerplatz „feierlich“ umbenannt. Damit soll nicht nur an Siegfried Kracauer, sondern auch an seine Frau Elisabeth erinnert werden.

„Mitten in einem großstädtischen Wohnviertel gelegen und Treffpunkt mehrerer breiter Straßen, entzieht sich der kleine Platz so sehr der Aufmerksamkeit, dass kaum jemand auch nur seinen Namen kennt“ So schreibt Kracauer, aus seinem Haus schauend, in „Straßen in Berlin und anderswo.“

Samstag, 05.06.2010

Hinweis

Seit dem 2. Juni & noch bis morgen im Haus der Kulturen der Welt:

* Berlin Documentary Forum # 1

Heute: Melitopoulos, Wiseman, Sivan, Fast u. a.
Morgen: Mrakitsch, Prelinger, Ophüls u. a.

Übersicht (PDF)

Freitag, 04.06.2010

Hinweis

* Spuren eines dritten Kinos – Filmreihe, Zeughauskino Berlin, Juni 2010
* The Canine Condition – Projekte, Netzseite, Weblog

Donnerstag, 03.06.2010

Fronleichnam


Constance Dowling und June Vincent, Black Angel, Roy William Neills letzter Film, 1946

Joe Dante: „I’ve been a Roy William Neill fan ever since I saw Frankenstein Meets the Wolf Man, with its long swooping takes and striking use of foreground compositions. Then I discovered his Sherlock Holmes movies, The Black Room and the rest. I even named a character after him in The Howling. Definitely an underrated filmmaker, well worth the critical reappraisal he never got!“ *

The Black Room, 1935. Es geht um Zwillinge, denen ein blutiges Schicksal prophezeit ist.
Boris Karloff in einer Doppelrolle. Ein Film voll von Spiegeln.
Katherine DeMille singt: „Sweet music from nowhere / you never know where / love will start.“
Karloff sagt daraufhin, während er eine Birne isst: „A pear is the best fruit. Lots of juice in a pear. Adam should have chosen a pear.“


Es gibt viel zu staunen: „The black room. It is black.“


Frankenstein Meets the Wolf Man, 1943

Der Tod wird kommen, und er wird deine Augen haben.
Das wird sein wie das Aufgeben eines Lasters,
als erschiene im Spiegel
ein totes Gesicht
(Cesare Pavese, 1950; geschrieben für Constance Dowling)


The Spider Woman, 1944, Gale Sondergaard und Basil Rathbone, ebenbürtige Gegner.
Toller Film, sehr sexy…

Ein flüchtiger Blick auf die 108 Titel umfassende Filmographie von Roy William Neill (1887-1946) macht auf einige Titel besonders neugierig: The Man From M.A.R.S. (ein 3-D Film von 1922), The Menace (1932; Horrorfilm, der auf einer Halloweenparty endet), Black Moon (1934; Voodoo-Film mit Menschenopfern), Mills of the Gods (1934; sensationell kämpferischer Depressionsfilm), Doctor Syn (1937; der nachtaktive Schurke ist am Tage Vikar), und so weiter…

Mittwoch, 02.06.2010

Filmroman

„Was heißt das denn, wenn sich eine Gruppe Leute am allermeisten für Film interessiert – mehr als für die Mitmenschen, mehr als für Essen und Schlafen? Wir, dachte ich damals, als das alles losging, sind eigentlich kaputt, verdreht. Wenn man uns eine Weile zuschaut, wie wir uns so als Zuschauer mit nachtwandlerischer Eleganz jedem Versuch entziehen, uns in die Welt außerhalb des Films zu verstricken, kommt man zu dem bedrückenden Ergebnis, wir könnten überhaupt nur Aufmerksamkeit spenden, etwas wahrnehmen, einfach: hingucken, wenn wir durch eine Kamera, auf eine Leinwand oder einen Bildschirm schauen.“

Wer noch nicht auf Ekkehard Knörers Empfehlung (für CARGO) gehört hat: Dietmar Daths Filmroman„Sie schläft“ hält einige unbequeme Zerrspiegel bereit, für dich und mich.

Edition Phantasia, 253 Seiten, 20 €

Dienstag, 01.06.2010

CP65 SRD Surround Verzögerung / Popcornkessel hängt nicht gerade

Leuten, die mit technischen oder mondäneren Problemen des Kinobetriebs konfrontiert sind, werden im Forum von filmvorfuehrer.de Wege gewiesen, Abhilfe zu schaffen. Darüber hinaus findet das produktionsästhetisch interessierte Publikum dort allerlei Aufschlussreiches: von Nachrichten aus der Kino-Ökonomie und -Technik zu so kenntnisreich wie erbittert geführten Diskussionen über digitale Restaurierungen, oder aber der ausführlichen Erörterung der Pausenfrage bei Avatar.

Montag, 31.05.2010

Samstag, 29.05.2010

John Ford – ganz weit vorne

In CHEYENNE AUTUMN (John Ford, 1964) gibt es eine frühe mediale Kommunikation, die das iPad gewissermaßen vorweg nimmt. Richard Widmark schreibt auf die Schultafel die Zeile: WILL YOU MARRY ME? – Diese Nachricht ist an die blonde Quäkerin, gespielt von Deborah Wright, gerichtet, die den Cheyennekindern die lateinischen Buchstaben zu vermitteln sucht. Später wird sie ihm an gleicher Stelle eine Botschaft hinterlassen, die besagt, dass sie ihren Platz bei den Indianern sieht.

BETEN – DIE FLATRATE ZU GOTT.
Werbezeile an der Hausfassade einer freikirchlichen Gemeinde. Zu sehen war sie vor ca. 2 Jahren aus der S-Bahn heraus in der Nähe der Bahnhöfe Holstenstraße/Sternschanze, Hamburg.

Als ich heute Nachmittag beim Aufräumen eine Freikarte vom fsk fand, erinnerte ich mich zum Glück an Simons Cargo-Eintrag nebenan. Auch ich schreibe gerne vom Soundtrack, wiewohl der das Geringste ist an »Le père de mes enfants«. Jedoch: Ein Film, der mit Musik von Jonathan Richman beginnt! [Hier: »Egyptian Reggae« (youtube); zuletzt: »There’s Something About Mary« (USA 1998) (youtube).] Vor ein paar Tagen hatte ich etwas gelesen zum Unterschied der Todesauffassungen bei Montaigne und Pascal. Für Pascal bleibe der Tod eine außerordentliche Ungeheuerlichkeit. Bei Montaigne sei er das integrative Ein und Alles der Lebenslehre (»Philosophieren heißt, Sterben lernen«). Mia Hansen-Løves Film «Le père de mes enfants» folgt deutlich – und manchmal fast widerwillig – Montaigne. Ich muss deshalb Gerhard Middings Text im tip freundlich widersprechen, denn dieses montaignische Grundempfinden unterscheidet den Film von Claude Sautets großem pascalschen Firmen- und Moralitätszusammenbruchsfilm »Mado« (Frankreich 1976). Das Unausweichliche ist dort immer schon da und ein Skandal. Beim »Vater meiner Kinder« ist das anders, weil der sich von Beginn an dem Fluiden, Wechselhaften verschreibt. Sein szenisch wohlgesetzter Impressionismus ent-skandalisiert das andauernde Weitermachen, ohne dies vitalistisch zu verkitschen. Wie die Kinder dem Liquidator die Hand geben, »au revoir, Monsieur Liquidator«, schien mir in dem Moment ein kluges Wort zum katatonischen Ökonomie-Terror der Texte und Reden der letzten Monate. Und überhaupt diese luftige Skizzenhaftigkeit die ganze Zeit, die ich zuletzt so schön (wohl leuchtend, aber ein Leuchten ohne Pathos, weil in Dynamik, Beweglichkeit, Alltagsbezüglichkeit gedacht) wirklich bei Assayas (»L’heure d’été« (Frankreich 2008), »Fin août, début septembre« (Frankreich 1998)) gesehen hatte. Kamera: Pascal Auffray. Schnitt: Marion Monnier. Auf dem Rückweg über die Oranienstraße kamen mir unheimlich viele Jugendliche mit neonfarbenen Strumpfhosen entgegen.

Freitag, 28.05.2010

Langtexthinweis

* Johannes Beringer: Filme von Pierre Zucca


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